Ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem sich Choi Yeonjun und Kang Taehyun von ihrer Beziehung auf Probe getrennt hatten. In dieser Zeit ist aus dem wilden Puma ein regelrecht zahmes Hauskätzchen geworden, welches sich nichts mehr wünscht, als seine...
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Scheppernd fielen die Mappen zu Boden und ließen den jungen Mann am Schalter regelrecht aufspringen. Sein Blick flog zur Seite und betrachteten den schockierten Gesichtsausdruck des frischgebackenen Psychologen auf Probe Kang Taehyun. „Verdammt!", stieß dieser aus zusammengepressten Zähnen hervor, kniete sich hin und sammelte mit zittrigen Fingern die Unterlagen wieder auf.
„Ist alles in Ordnung?", fragte der Schwarzhaarige, rutschte von seinem Stuhl, um dem inzwischen 24-Jährigen zu helfen, doch dieser winkte nur nervös ab.
„A-alles in Ordnung."
Dabei war absolut gar nichts in Ordnung. Ein halbes Jahr lang hatte er es geschafft Choi Yeonjun aus dem Weg zu gehen, hatte es geschafft, die unzähligen Nachrichten nicht nur von ihm, sondern auch von Beomgyu zu ignorieren, nur damit er dann vor seinen auftauchte wie Dschinn aus der Wunderlampe. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, wollte regelrecht daraus herausspringen. Der Druck hinter seinen Augen machte ihn darauf aufmerksam, dass er wohl gleich in Tränen ausbrechen würde, wenn er nicht sofort von hier abhaute. Also sammelte er die Mappen und Unterlagen vom Boden auf und legte sie auf den Schreibtisch seines Kollegen.
„Bogum, wärst du so nett und gibst das an Dr. Kim weiter? Ich werd mich für heute abmelden, mein Kreislauf spielt heute nicht mit. Ich fühl mich nicht gut", ließ er seinen Kollegen wissen und der Mann nickte perplex als Antwort.
Danach machte Taehyun auf dem Absatz kehrt und ging den Flur nach hinten, wusste das er genau eine Stunde Zeit hatte, um zu verschwinden. So lange würde das Gespräch nämlich bei Yeonjun dauern und er durfte nicht riskieren, von ihm gesehen zu werden.
Im Privatbereich schnappte er sich seine Jacke, schlüpfte hinein und wechselte von seinen Arbeitsschuhen in die Straßenschuhe. Einigen seiner Kollegen schenkte er einen raschen Abschiedsgruß und auch Bogum am Schalter winkte er noch einmal zu, ehe der Kang regelrecht seine Beine in die Hand nahm. Er fischte sein Handy aus seiner Jackentasche und wählte die erste Nummer, die er die letzten Monate ständig gewählt hatte.
Die ruhige Stimme am anderen Ende der Leitung meldete sich sofort: „Was gibts?"
„Bin auf dem Weg nach Hause. Brauche Gesellschaft", brachte Taehyun schwer atmend hervor, die Beine im Laufschritt haltend, als wäre der Teufel hinter ihm her. Und so fühlte er sich auch.
