Kapitel 26

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Y/N POV:

Der nächste Tag verlief ohne weitere Vorkommnisse und mein Arm schmerzte, dank der Salbe, schon gar nicht mehr. Eine kleine Narbe wird aber trotzdem bleiben. Levi hatte sich geweigert, mich heute zu trainieren, obwohl ich ihm mehrmals versichert hatte, dass ich zumindest am Ausdauertraining teilnehmen konnte. Ich wollte mich in der Früh für eine Joggingrunde rausschleichen, doch da stand Levi vor meiner Tür und schob mich zurück ins Zimmer mit dem Kommentar Wenn ich dich noch einmal vor Sonnenaufgang hier herumschleichen sehe, werde ich dir bei unserem nächsten Training deinen Arsch so gnadenlos aufreißen, dass du dich gar nicht mehr bewegen kannst. Dass Letzte was ich wollte, war ihn zu provozieren, also ging ich zurück und hatte das erste Mal seit langem ausgeschlafen. Beim Abendessen hatte ich ihn zumindest schon so weit, dass er darüber nachdachte, das Training ab morgen wieder aufzunehmen. Genervt von meiner ungeduldigen Art seufzte er und sah mich direkt an und wie immer wenn er dies in letzter Zeit tat fühlte es sich an, als würde ein Blitz durch meinen Körper fahren. Nervös rutschte ich auf dem Sitzplatz herum. Was ist Y/N musst du aufs Klo oder warum zappelst du auf einmal so rum? Die Hitze fuhr mir in den Kopf. Um einer Antwort auszuweichen, ließ ich meinen Blick durch den Speisesaal schweifen, bis er sich unfreiwillig mit dem Blick von Sam kreuzte, der mich mit unverhohlenem Hass anstarrte. Kurz zuckte ich zusammen, was wiederum die anderen aufschauen ließ Alles in Ordnung? Fragte Isabel mich mit Sorge in den Augen. Schnell setzte ich ein Lächeln auf und schüttelte den Kopf Nein alles in Ordnung, ich habe mich nur an etwas Erinnert was ich noch machen muss. Levi sah mich an und ich konnte sehen, dass er wusste, warum ich aufstand, was mich so aus dem Konzept gebracht hatte. So ungern ich es zugeben möchte, aber Sam machte mir Angst. Das letzte Mal konnte ich ihn überwältigen, weil er nicht damit gerechnet hatte, dass ich mich wehre, wäre damals Furlan nicht aufgetaucht ... keine Ahnung, was dann passiert wäre. Ich ignorierte den Blick von Levi, er würde es eh nicht verstehen. Wenn ich so stark wäre, wie er würde ich mich vor nichts und niemandem fürchten. Ich nahm meinen Teller und räumte ihn auf bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog. Ich duschte, zog mich um und legte mich anschließend ins Bett.

Ich driftete in einen tiefen Schlaf und bekam nur am Rande, mit wie jemand gegen meine Tür schlug. Immer und immer wieder.

Levi POV:

Mein Blick folgte Y/N so lange bis sie den Saal verlassen hatte, dabei beobachtete ich Sam, der sie ebenfalls anstarrte. Sag mal Levi, wieso trainiert Y/N eigentlich? Furlan sah mich fragend an, seine Haare waren vom heutigen Training total zerzaust und seine Klamotten waren dreckig. Ich musste mich zurückhalten nicht die Augen zu verdrehen und einen Kommentar darüber abzulassen. Keine Ahnung, sie hat mich gebeten sie zu trainieren und ich habe zugestimmt. Außerdem hat sie uns auch schon einige Male beim trainieren zugesehen um sich Techniken abzuschauen. Er schien nicht überzeugt von meiner Antwort zu sein, doch er bohrte nicht weiter nach. Jetzt fing allerdings Isabel an Fragen zu stellen Weiß einer von euch woher sie eigentlich kommt? Also wenn man sich ihre Kleider ansieht scheint sie aus einer ziemlich wohlhabenden Familie zu kommen, aber warum sollte sie dann hier als angehende Heilerin arbeiten und das auch noch beim Aufklärungstrupp? Oh man wenn dass so weiter geht ...

Im Augenwinkel sah ich wie Sam sich von den Soldaten am Tisch verabschiedete und durch die Tür ging, die Y/N vor kurzem benutzt hatte. Irgendwie hatte ich bei der ganzen Sache ein ungutes Gefühl. Wir sehen uns morgen damit verabschiedete ich mich von Isabel und Furlan, die sich immer noch angeregt irgendwelche Theorien über Y/N's Herkunft herbei fantasierten. Wenn die nur wüssten, wer ihr Vater ist. Unauffällig folgte ich Sam, der kann doch gar nichts Gutes im Sinn haben, so wie er Y/N vorhin angestarrt hatte. Mein ungutes Gefühl verstärkte sich, als ich sah, wie er sich Schritt für Schritt der Krankenstation näherte. Sam bog in den Gang ein, in dem sich das Krankenzimmer befand. Ich versuchte, alle Gedanken auszustrahlen und ihm weiter geräuschlos zu folgen, darauf war ich so fokussiert, dass ich der Faust, die aus der Ecke kam, nur knapp ausweichen konnte. Aus den Schatten der Wände erschienen vier Soldaten und ein selbstgefällig grinsender Sam kam um die Ecke. Soso wenn haben wir den hier? Den Anführer des Abschaum-Rudels. Seine Begleiter lachten und er spuckte mir vor die Füße. Na toll die hatte ich heute nach dem Training erst geputzt. Hätte ich nicht schon wegen Y/N eine Rechnung mit ihm offen dann spätestens jetzt. Suchst du etwa die kleine Schlampe? Um die wollte ich mich gerade 'kümmern'wenn du verstehst was ich meine. Selbst wenn ich nicht schon den Sinn seiner Worte verstanden hätte, ließ sein schmieriger Blick keinen Platz für Interpretationen. Innerlich spannte sich jeder meiner Muskeln an, doch nach außen ließ ich die emotionslose Maske auf. Also davon ausgehend dass meine Freunde noch was von ihr übrig gelassen haben, die ich während dem Abendessen vor ihrem Zimmer abgestellt habe. Mit jedem Wort wurde sein Gesicht bestialischer. Du musst echt ein kleines Ego haben, wenn dich eine Frau so zur Weißglut bringt. Wahrscheinlich ist das nicht das einzige was winzig bei dir ist, wenn du verstehst was ich meine die letzten Worte betonte ich wie er nur einige Momente zuvor und mein abfälliger Blick fiel zur Unterstreichung auf seine Hose. Diesmal konnte ich nicht schnell genug ausweichen, als die Faust mein rechtes Auge traf.

Hanji POV:

Ich war grad auf dem Weg zum Speisesaal und wollte auf dem Rückweg einen Stopp bei Y/N machen, ich hatte sie gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wir hatten zurzeit einen Titanen in einem etwas weiter entfernten Stützpunkt, deshalb war ich kaum im Hauptquartier. Ich wollte in den nächsten Gang einbiegen, als ich Stimmen hörte. Eine dieser Stimmen kam mir so bekannt vor und Wut klang in ihrer Stimme mit Du verdammter Bastard es war Levi und er spuckte Blut auf den Bode. Was ging den hier ab?! Ein Soldat des Aufklärungstrupps näherte sich ihm Es wird Zeit dass Euch mal jemand in die Schranken weißt. Dich deine zwei Marionetten und diese kleine Heilerschlampe. Ihr alle habt hier nichts verloren und es wäre für jeden hier das beste wenn ihr auch in das Drecksloch was ihr Heimat nennt zurück kriecht. Sein Blick schweifte von einem seiner Männer zum nächsten Naja wenn ich es mir recht überlege, werden wir nur dich und den anderen Unterweltler zurück in die Hölle schicken. Die beiden Mädchen könnten uns noch von nutzten sein das Lachen, das durch den Gang schallte, ließ mich erschaudern. Levi wirkte wie erstarrt und seine komplette Aura änderte sich. Du wirst keine von den beiden auch nur ansehen Levi ging einen Schritt nach vorne und gleich kamen zwei Soldaten und hielten ihn an den Armen fest und zwangen ihn in die Knie. Doch Levi schien die Lage, in der er sich befindet, nicht ernst zu nehmen. Er lächelte so grimmig, dass mir ein weiterer Schauer über den Rücken jagte und ich für den Rest meines Lebens Albträume von diesem Gesichtsausdruck haben werde. Ich musste mich einbringen und die Situation für alle Beteiligten entschärfen. Gerade als ich einen Schritt aus meinem Versteck, aus dem ich die ganze Zeit die Geschehnisse beobachtet hatte, machen wollte, entriss sich Levi auf einer Seite aus den Fängen des Soldaten und schlug ohne zu zögern zu. Wie ein Sack Kartoffeln fiel er um. Den andauernden Überraschungsmoment nutze Levi und brachte den anderen Soldaten, der ihn festhielt, zur Strecke. Ein großer Mann mit braunen Haaren und blauen Augen kam von hinten auf Levi zu und schlug fest auf seinen Rücken. Mit einem Geräusch, dass einem Knurren ähnelte, drehte sich Levi langsam in die Richtung des Mannes Das war ein großer Fehler Sam. Die Augen des Soldaten, der offensichtlich Sam hieß, wurden groß. Die übrigen zwei Soldaten wollten sich Levi wieder von hinten nähern, um ihn K.O. zu schlagen, doch diesmal kam ich aus meinem Versteck hervor und schellte die Köpfe der beiden so fest aneinander, dass sie liegen blieben. Levi beachtete mich keines Blickes, doch Sams ganze Körperhaltung schrie - Flucht, Angst-. Schneller als ich es je bei einem Menschen gesehen habe, ließ Levi sein Bein nach oben fahren und platzierte den Tritt mit ordentlicher Kraft in den Magen von Sam. Dann zog ihm Levi die Beine unter den Füßen weg und Sam's Kopf knallte mit einem lauten Geräusch auf den Boden. Levi setzte sich rittlings auf ihn drauf und schlug ihm gnadenlos ins Gesicht.

Du wirst dich Y/N nie wieder nähern.

Wieder ein Schlag ins Gesicht.

Du wirst Y/N nicht mehr ansehen.

Wieder ein Schlag ins Gesicht.

Du wirst Y/N nicht ansprechen.

Wieder ein Schlag ins Gesicht

Du wirst nicht an Y/N denken.

Wieder ein Schlag ins Gesicht

Hast du verstanden? Und wenn ich mitbekomme dass du wieder irgendetwas dummen versuchen solltest dann werde ich dich umbringen.

Und wieder ein Schlag ins Gesicht.

Levi hatte mich noch immer keines Blickes gewürdigt, da stand er wie von der Tarantel gestochen auf und sprintete in Richtung Krankenstation. Nein nicht Krankenstation, sondern zum Zimmer von Y/N. Ich folgte ihm mit etwas Abstand. Um diese Mistkerle müsste ich mich später kümmern.

Y/N! Levi trommelte gegen die Tür. Y/N mach die Tür auf. Mit jeder Sekunde, die verging und sich die Tür nicht öffnete, wurde er unruhiger Y/N wenn du jetzt nicht gleich die Tür aufmachst dann trete ich sie ein! Er schrie schon und ein letztes Mal schlug er auf die Tür ein, anders konnte man das nicht beschreiben.

Da! Ein Geräusch war zu hören und die Tür öffnete sich langsam mit einem leisen Klick. Eine völlig verschlafene Y/N im Nachthemd kam zum Vorschein und rieb sich die Augen und sah verwirrt von Levi zu mir. Levi was ist den los? Ist was passiert? Doch Levi sah sie nur aus großen Augen an und war unfähig, was zu sagen. Er ging einen Schritt auf sie zu, dann noch einen bis er direkt vor ihr stand und packte sie an den Schultern und zog sie an sich. Y/N sah mich nun komplett verwirrt an, aber erwiderte die Umarmung von Levi. Ich grinste sie an und hob meine beiden Daumen hoch in die Luft. Woraufhin sie nur die Augen verdrehte und rot anlief. Levi drückte Y/N von sich und sah sie von oben bis unten an, ob sie verletzt war, was Y/N dank ihres Outfits nur noch mehr rot anlaufen ließ. Ich ließ die beiden allein, jemand musste sich ja um diese Bastarde kümmern. Was Erwin wohl davon halten wird?

My Soldier/Bodyguard and me (Levi x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt