Kapitel 20

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Y/N POV:

Der Rückweg zog sich in die Länge und auch Sunny schien meine Unruhe zu spüren. Wir schwiegen eine Zeitlang und ich versank in meinen Gedanken. Wie hat er mich gefunden und was will dieser Mann eigentlich von mir. Ich kenne ihn nicht ich habe ihn bis auf heute nur ein einziges Mal gesehen. Und damals hat er mir wie heute allein mit seiner Erscheinung eine Heidenangst eingejagt, selbst seine Untergebenen schienen Angst vor ihm zu haben. Keiner der drei hatte mich bisher über mein seltsames Verhalten ausgefragt, wofür ich ihnen wirklich dankbar war. Aber ich musste mit jemanden reden und der einzige, neben meinem Vater, der von dieser Entführungssache weiß, ist Levi. Und ich werde sicher nicht meinem Vater von diesem Vorfall erzählen, sonst sperrt er mich in mein Zimmer und lässt mich nicht mehr heraus, bis er einen geeigneten Ehemann für mich gefunden hat. Mein Blick fiel auf die vorbeiziehende Landschaft. Der Herbst machte langsam, aber sicher Platz für den Winter, Blätter in den unterschiedlichsten Farben von orange bis Braun lagen auf unserem Weg, während die fast kahlen Bäume über unseren Köpfen in die Höhe stiegen. Die kalte Luft sammelte sich in meiner Lunge als ich tief einatmete und kam als kleine weiße Wolke wieder als ich ausatmete. Ich musst erst mit Levi und dann mit den anderen reden und dass noch bevor wir im Hauptquartier ankamen. Meinen Mut kratzte ich mir aus den übrig gebliebenen Resten zusammen und trieb Sunny zum Galopp an um auf eine Höhe wie Levi zu reiten. Er bemerkte mich natürlich sofort und hob seinen Kopf um mir direkt ins Gesicht zusehen. Können wir bitte kurz reden? Unter vier Augen, wenn möglich. Ich sah ihn flehend an und er schien nichts einzuwenden zu haben, sondern schlug einen weg zu einem naheliegenden Bach ein. Er musste ihn wohl schon von weitem irgendwo gehört haben, er war wirklich beeindruckend obwohl heute so viel passiert ist und jeder in seinen eigenen Gedanken versunken war hatte er noch immer auf seine gesamte Umwelt geachtet. Wir alle stiegen von unseren Pferden und banden sie in der Nähe des Baches an damit sie trinken konnten. Isabel und Furlan sahen zuerst mich und dann Levi fragend an, doch Levi sagte nur kur angebunden Wartet kurz hier wir kommen gleich wieder. Bevor noch jemand fragen stellen konnte hatte er uns bereits den Rücken gekehrt und steuerte Flussabwärts einen kleinen Baumstamm an. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding und ich zitterte nicht nur von der Kälte. Levi schien zu merken, dass ich ihm nur sehr langsam folgte, deshalb verlangsamte er seine Schritte, bis wir wieder auf einer Höhe waren. Noch bevor meine Füße den geistaufgegeben hatten bot mir Levi seinen Arm an in den ich mich dankend einhackte. Der Schock saß mir immer noch tief in den Knochen und meine Beine fühlten sich weich und zu gleich schwer wie blei an. Ich spürte noch die Blicke der anderen auf uns, als wir uns auf den Baumstamm setzten. Also dann erzähl mal, was war in der Stadt so Aufregendes, dass du zuerst eine Szene vor Furlan und Isabel aufführst und dann wie eine irre aus dem Stall reitest und alle verdutzt stehen lässt. Und als wir dich fanden bzw. du durch mich hindurch laufen wolltest hattest du so verängstigt ausgesehen als hättest du gerade einen Geist gesehen. Ich war überrascht von seinem harschen Ton sonst redete er auch nicht so mit mir. Levi was ist los warum bist du so? noch bevor ich die worte zurückhalten konnte waren sie mir über die Lippen gekommen. Sein Blick wurde Steinhart Was mit mir ist? Durch deinen Auftritt im Stall werden sich sicher Isabel und Farlan mit der Zeit alles zusammenreimen vor allem die Verbindung zum Kommandanten. Und dass ist das letzte was ich für die beiden will. Ganz besonders will ich nicht, dass die beiden in Gefahr geraten wegen einem naiven Mädchen wie dir, die denkt sie könnte alles machen und nichts hätte Konsequenzen. Denkst du ich habe mir ausgesucht eine Zielscheibe für alle zu sein? fragte ich ihn doch meine Stimme brach. Ich wusste nicht was ich sagen soll, er hatte ja recht ich hätte nachdenken müssen, bevor ich in den Stall gestürmt bin. Ich hatte sie ja gesehen, aber ich habe mir dabei nichts gedacht. Ich ließ meinen Kopf hängen Es tut mir leid, du hast recht ich habe nicht nachgedacht. Sein Blick verlor ein wenig von seiner Härte, aber es war immer noch Längen von dem sonst so neutralen Ausdruck in seinem Gesicht entfernt. Was geschehen ist ist geschehen. Wir können es gerade im Moment nicht rückgängig machen, aber ich muss mir noch etwas überlegen falls von ihnen Fragen diesbezüglich kommen. Überlegte er laut. Aber darum werde ich mir Gedanken machen, wenn es soweit ist und jetzt erzähl mir was in der Stadt passiert ist. Er sprach mit mir wie ein Vorgesetzter mit seinem Angestellten nicht wie Freunde oder was auch immer wir waren. Ich erzählte ihm alles auch von dem wahren Grund, warum ich in die Stadt geritten war. Und zum Schluss erzählte ich ihm von der Begegnung mit diesem Mann mit den eiskalten Augen, die mich wohl noch in meinen Albträumen verfolgen werden. Natürlich erzählte ich ihm anschließend auch dass er der Mann war, der mich damals verschleppt hatte. Als ich ihn Levi so gut wie möglich versuchte zu beschreiben versteifte er sich und sah mir fest in die Augen Bist du sicher, dass er so ausgesehen hat? ich nickte nur kurz da ich bereits wieder versuchte sein Gesicht aus meinen Gedanken zu verdrängen. Ja ganz sicher. Warum? Kennst du ihn? Sein Blick lag, ohne einen bestimmten Punkt zu fixieren in der Umgebung während ihm sichtlich die verschiedensten Gedanken durch den Kopf schossen. Ich bin mir nicht sicher, aber eigentlich ist es unmöglich, dass ER es ist. Es klang als würde er mit sich selbst als mit mir sprechen. Wer ist ER?!? meine Stimme klang etwas hysterisch. Warum kannte Levi diesen Typen, meine Entführer hatten es doch auf meinen Vater abgesehen. Was hatte Levi mit solchen Leuten zu tun? Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich werde meinem Verdacht erst einmal nachgehen bevor wir hier überreagieren. Ich hätte ihn am liebsten am Kragen gepackt und geschüttelt, aber mir fehlte die Kraft und wahrscheinlich wäre ich auch nicht einmal im Entferntesten nah genug an ihn rangekommen, um seinen Kragen zu packen ohne dass ich auf den kalten, harten Boden landen würde. Mein Vater darf von der ganzen Sache nichts erfahren. Ich sah Levi direkt in die Augen und flehte ihn stumm an. Er wird mich gar nicht mehr rauslassen und mich noch schneller versuchen zu verheiraten. Wenn er, dass alles nicht jetzt schon tut, nachdem ich ihn so hab stehen lassen. Schuldgefühle flammten in mir auf als ich wieder daran dachte, dass ich wegen dieser egoistischen Aktion zwei meine Freunde möglicherweise in Gefahr gebracht habe. Vor allem wenn dieser unheimliche Mann uns alle vier zusammen gesehen hatte könnte er es vielleicht auch auf Isabel, Furlan und Levi abgesehen haben. Levi dachte lange nach und seufzte schließlich Von mir wird er es nicht erfahren zumindest solange nicht bis sich mein Verdacht nicht bestätigt hat, denn wenn er sich bestätigt dann haben wir einen Mächtigen Feind und es besteht für uns alle Gefahr. Und wenn ich ehrlich bin wäre es mir auch lieber, wenn du in nächster Zeit zumindest nur auf dem Gelände des Aufklärungstrupps bleibst. Wir wissen nicht, ob er dich schon länger beobachtet, ob er vielleicht schon weißt, dass du momentan im Hauptquartier wohnst. Er könnte selbst ins Hauptquartier seine Leute einschleusen. Menschen, die vor nichts zurückschrecken und denen ist es egal wie viele Opfer sie auf dem Weg zu Ihrem Ziel hinterlassen. Wenn es soweit kommt ist jeder im Hauptquartier in Gefahr. Bei diesen Worten zuckte ich zusammen, auch Levi schien sehr beunruhigt über diesen Gedanken. Furlan und Isabel werden Erwin auch nichts sagen. Darum musst du dir keine Sorgen machen. Ich muss mich wieder bei dir bedanken Levi, du hast mir schon so oft geholfen ich weiß nicht, wie ich das jemals begleichen soll. Danke. Wir müssen jetzt los sonst müssen wir den restlichen weg komplett in Dunkelheit zurücklegen. Sagte er nur und ging ohne einen weiteren Kommentar wieder zurück zu Isabel und Furlan. Die beiden standen vor dem Bach und Isabel gestikulierte stark mit ihren Händen rum, während sie Furlan irgendwelche Beleidigungen an den Kopf warf, während er nur dastand und lachte. Sie sahen in dem Moment so sorglos aus, während sie sich gegenseitig aufzogen. Sie wirkten auf mich wie Geschwister wo der ältere Bruder seine kleine Schwester ärgert doch, wenn es hart auf hart kommt würden sie ihr Leben für den jeweils anderen geben. Auch Levi zählte ich zu den Geschwistern er macht alles damit es ihnen gut ging auch wenn er immer etwas passiv und abweisend rüberkommt scheint er alles für die beiden zu tun was in seiner Macht stand.

My Soldier/Bodyguard and me (Levi x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt