Ankunft in Militon Hall

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Draco

Dieser Auftrag trieb mich noch in den Wahnsinn.

Wieso musste es ausgerechnet er sein? Wieso konnte nicht irgendein anderer wichtiger Zauberer verschwinden?

Und warum war er so verdammt schwer zu finden?

Zähneknirschend stapfte ich durch den Regen und versuchte, mich mit meinem Regenschirm irgendwie trocken zu halten. Gar keine leichte Aufgabe, wenn es schüttete wie aus Kübeln und der Wind die Tropfen frontal in mein Gesicht platschen ließ.

Schließlich erreichte ich die Kneipe und floh rasch ins Innere. Dort erwarteten mich zwar Musik, Lärm und ein penetranter Alkoholgeruch, aber wenigstens war es warm.

Es war die einzige Möglichkeit für die Bewohner des kleinen Dorfes, in dem ich mich zurzeit aufhielt, etwas Alkoholisches zu trinken zu bekommen und gefühlt waren auch alle da. Die Tische waren randvoll besetzt und die Menschen unterhielten sich in einer Lautstärke, dass mir die Ohren davon dröhnten. Allerdings wurde es merklich leiser, als ich eintrat.

Fremde waren hier offenbar etwas Besonderes.

Ich bahnte mir meinen Weg zum Tresen, wobei ich eine Spur aus Tropfen hinterließ, und machte die Wirtin auf mich aufmerksam.

„Na mein Großer? Was darfs sein?", begrüßte sie mich mit breitem Lächeln. Sie war ein paar Jahre älter als ich und trug ein buntes Kleid mit weitem Ausschnitt und einer unifarben dunkelgrauen Schürze darüber.

„Ähm hi", antwortete ich und stützte mich mit den Ellenbogen auf dem Tresen ab. „Aber ich bin leider nicht zum Trinken hier. Kennen Sie eine Mrs. Pimpenton?"

Sie zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen, dann hellte sich ihr Gesicht auf. „So eine alte, verschrobene Lady?"

Ich nickte.

„Ja! Hab sie zwar schon ewig nicht mehr im Dorf gesehen, aber sie lebt etwa eine Meile hinter dem Ort. Einfach die Straße Richtung Süden nehmen, direkt am Rathaus vorbei."

Mein ganzer Körper entspannte sich und es fühlte sich so an, als wäre das Gewicht der letzten Wochen von meinen Schultern genommen worden. „Das ist...oh man, das ist wirklich hilfreich, vielen Dank!"

Meine Erleichterung konnte ich gerade kaum in Worte fassen. Seit etwa zwei Monaten suchte ich nach einem Hinweis auf seinen Aufenthaltsort und ich war mir mittlerweile sicher, dass Mrs. Pimpenton etwas mit seinem Verschwinden zu tun haben musste. Sie hatten kurz davor mehrere Briefe ausgetauscht, wie mir das Zaubereiministerium mitgeteilt hatte, und vorher jedoch noch nie miteinander Kontakt gehabt.

Das hier konnte das Ende meiner Aufgabe bedeuten. Ich würde ihn endlich finden.

Und müsste dann wieder zurück nach London.

Wo...naja etwas auf mich wartete, das ich möglicherweise durch diesen Auftrag hatte hinauszögern wollen.

Dieser Gedanke brachte mich unsanft zurück auf den Boden der Tatsachen.

Ich gab der Wirtin etwas Trinkgeld, nickte ihr noch einmal zu und verließ dann die Kneipe Richtung Rathaus.

Spannte meinen Regenschirm auf.

Schlug den südlichen Weg ein.

Und näherte mich damit dem Ende meiner Reise.

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Harry

Ich schreckte auf. Irgendjemand klopfte mit einer Vehemenz gegen die Türe, die Mrs. Pimpenton nie aufbringen würde. Und das am späten Nachmittag in einer Gegend, in der die Leute um diese Uhrzeit höchstens noch in die Kneipe gingen.

Drarry: Die Siegel von Militon Hall (Smut)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt