Das Haus der Grangers
„Wohin willst du?" Mr. Granger betrachtete seine Tochter, die derweil versuchte, alles in ihre endlose Tasche zu stopfen.
„Vielleicht nach Frankreich – Fleur sagt, es sei exquisite. Oder Italien oder -"
Hermine griff zu einem Stapel Bücher, der sofort in der Tiefe verschwand.„Wo bitte bekommst du das Geld her?"
Sie runzelte kurz die Stirn, um auf die Frage ihrer Mutter zu antworten: „Ich kann einen Portschlüssel benutzen, oder Flohpullver und den Rest muss ich erst einmal gucken -"
Hermines Mutter ließ sich neben sie auf ihr Bett fallen, mitten in ihrem Kinderzimmer.Doch Hermine war kein Kind mehr.
Dies wusste sie nur zu gut.
„Du hast Recht Mum, aber ich muss fort von hier."
Mrs. Granger schloss die junge Frau mit dem struppigem braunen Haarschopf in die Arme: „Ich verstehe dich, aber wie wäre es, wenn du erst einmal ein bisschen verdienst? In der Bar um die Ecke suchen sie noch Kellner oder -"
Sie verstummte.Ihre Mutter merkte, dass Hermine mit den Gedanken gerade ganz wo anders war.
In einem hatte sie Recht, Hermine brauchte Geld.
Geld, um nicht ganz verloren auf ihrer bevorstehenden Reise zu sein.
In Gedanken versunken, starrte sie hinaus zum Fenster, geradewegs in den kleinen Vorort von London.
Bis ein heller Blitz gegen ihre Glasscheibe schlug und auf ihrem Fensterbrett landete.
„Hermine, alles gut?" Rief ihr Vater aus der Küche.
„Ja, ja, Dad!"
Hermine schob die Fensterläden zur Seite und betrachtete eine Eule mit schneeweißem Federkleid.
An deren Bein hing ein Brief, den die junge Frau zu öffnete und las.
Es war ein feines Stück Pergament, beschrieben mit silberner Tinte.
Sehr geehrte Ms. Granger,
ich hoffe, Sie sind wohlauf.
Der Grund meines Schreibens ist dennoch ein anderer, als ihr Wohlbefinden.
Die Familien betrauern ihre gefallen Väter, Söhne.
Und auch ich trauere.
Doch niemand versteht mich, meine Trauer.
Denn sie sehen nur die rachsüchtige Mörderin.
Ich nicht. Ich sehe meine Schwester.
Dies ist ein gewinnbringender Auftrag für sie.
Sie wissen, wo sie mich finden.
Gezeichnet,
Narcissa Malfoy
Hermine spürte einen Kloß im Hals.
Narcissa Malfoy sprach über ihre Schwester, eigentlich sollte sie den Brief verbrennen.
Doch sie war neugierig und so nahm sie ihren Zauberstab und stapfte durch ihr Elternhaus.
„Liebling, wo gehst du hin?"
„Ich bin nicht lange weg, Mum, esst heute ohne mich."Die Nachbarin der Grangers erschrak, als Hermine sich in einem Strudel auflöste.
Malfoy Manor
Hermine durchquerte die Gärten des Herrenhauses, nur mit ihrem Zauberstab bewaffnet.
Als sie das eiserne Tor durchquerte, war es später Nachmittag.
Nur ein Tor, keine Klingel, keinen Türknauf, nichts.
Ein blasses Gesicht tauchte plötzlich zwischen den Gitterstäben auf, Madame Malfoy betrachtete die junge Hexe kurz, dann fuchtelte sie mit ihrem Zauberstab vor sich hin.
Die Pforte löste sich abrupt in Staub auf und Hermine folgte der blonden Dame ins Malfoy Manor.
„Setzen sie sich." Narcissa deutete auf einen mintgrünen Sessel.
Das Anwesen wirkte dunkel, als würde es als Trauerhalle dienen.
Alles war dezent geschmückt und an dem Boden klebten Reste von Blut und Erbrochenem.
Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
Als sie das letzte Mal dieses Haus betrat, wurde ihr schreckliches angetan.
„Wie geht es ihnen?"
„Ganz abgesehen, dass wir uns in einem Krieg befanden, beinahe gestorben sind und ich viele Freunde verloren habe, gut. Ausgesprochen gut."Narcissa Malfoy schien ihr Entsetzen zu bemerken.
„Keine Sorge, sie sind nicht mehr da."
Doch Hermine schüttelte nur benommen den Kopf.
„Was ist das für ein Angebot?"
Madame Malfoy öffnete eine ihrer Handflächen, zum Vorschein kam ein glänzender Zeitumkehrer.„Nein, nein, nein!" Hermine schnappte nach Luft: „Ich war schon oft in diese Zeitreisegeschichten verwickelt und weiß, dass es zu gefährlich ist!"
Die Frau mit den funkelnden Augen runzelte die Stirn.„Eine Reise – nur für sie, für mich."
„Mit sie meinen sie -?"
„Bella."Hermine spürte ein Drücken im Bauch.
„Wie – Warum?"
„Sie müssten sie abhalten, als Todesser aufgenommen zu werden – ihm beizutreten. Es hat sie zerstört. Dies ist einer der letzten Zeitumkehrer Großbritanniens."
„Aber warum nicht sie? Warum -"
„Sie würde mich erkennen, ich bitte sie, Ms. Granger, sie kennen sie nicht so, wie ich."Nein, Hermine kannte sie nicht.
Nur des dunklen Lords rechte Hand.
Nur das Monster, das er schuf.
„Nein, ich kann das nicht. Was ist, wenn Harry es herausfindet."
Eine Silhouette am Ende des Raumes tauchte auf.Es war Mrs. Malfoys Gatte, gekleidet in einen tiefschwarzen Anorak.
Lucius Malfoys Gesicht wirkte wächsern, tiefe Augenringe verdunkelten die Seite.
„Der Potter Junge wird nichts erfahren – wenn unsere Überlegungen stimmen, würde er nicht einmal der Auserwählte sein – sein Leben wäre ebenfalls in gewisser Weise gerettet."
„Nein!" Hermine krallte ihre Fingernägel fest ins Polster und biss sich auf die Zunge: „Wie können sie erwarten, dass ich die Vergangenheit – oder Zukunft – oder ich weiß nicht was, verändere!"
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Bellamione - Ihr geliebtes Monster
FanfictionDer Krieg ist zu Ende. Hermine reist in die Vergangenheit, um Bellatrix zu retten. Dafür bezahlt jedenfalls Narcissa. Sie soll nur verhindern, dass Bella den Todessern beitritt. Nicht mehr - nicht weniger. Falsch gedacht. Wenn man die Vergangenheit...