Ein Monat später
„Schuhe, Mantel -"
Mit einem leichten Schnipsen wanderte ihr Lieblingsbuch auf dem kleinen, etwas maroden Nachttisch.
Die junge Hexe wanderte noch einmal halbherzig durch das Hotelzimmer mit den gelb-gold gestreiften Tapeten und der etwas aus der Zeit gekommenen Einrichtung.
Mit einer kleinen Tasche und ihrem Zauberstab bepackt, schloss sie die schwere Pforte hinter sich.
Als Hermine gerade einen der Wege mit den großen Backsteinen entlang wanderte, fiel ihr ein, warum sie überhaupt hier war.
Nein, nicht in diesem Hotel, sondern in dieser Zeit.
Sie hatte versagt.
Das letzte Mal, als sie die Hexe mit den tiefschwarzen Locken gesehen, ihren warmen Atem auf ihrer Haut gespürt hatte, war das letzte Mal in Alphard Blacks Gästezimmer.
Bella hatte ihr in der Woche darauf noch ein, zwei Briefe geschrieben und mehrere Eulen ausgesandt, jedoch hatte Hermine nie wirklich das richtige Gefühl, um ihr eine Antwort zu schreiben, weder noch die Nachrichten überhaupt zu lesen.
Zu viel war passiert, zu viel, was sie nicht in einem Brief hatte schreiben können.
Immerhin war sie nicht von hier, sie war weder ein Reinblut, noch aus dieser Zeit, doch sie wusste, dass, wenn sie dies ihrer Freundin beichtete, sie diese nie wieder sehen würde.
Wenn sie nur wüsste, was sie alles für sie aufs Spiel gesetzt hatte und es immer noch tat.
Irgendwie war es nicht Bellas Schuld, sie hat eine Familie, die auf sie zählte, eine Schullaufbahn.
Plötzlich kam Hermine der Gedanke, dass sie vielleicht gar nicht das Recht dazu hatte, das Leben der Black Erbin zu ihren Gunsten zu verändern.
Vielleicht war die Zukunft unvermeidbar und würde so oder so geschehen.
Vielleicht war sie dieses Monster, für das sie alle in der Zukunft halten würden.
Diesen Gedanken verwarf sie schnell wieder.
Die falsche Selwyn bog in eine Gasse ein und verschwand wie gewohnt in Rauch.
Eberkopf, der Schreibwahrenladen, Hermine stapfte mit schnellen Schritten zu ihrer Lieblingstaverne und bog in diese ein.
Der Laden „Die Drei Besen" war leerer als sonst, jedoch lag der süßliche Geruch von Butterbier in der Luft, der sich scharf mit dem von Leder biss.
Die junge Frau ließ sich auf einem der Barhocker nieder, direkt am Tresen.
„Irgendwelche Wünsche Ms?"
„Nein, nein, nur einen Krug Butterbier, bitte."
Vor ihr lag eine Ausgabe vom Tagespropheten und geschwind las sie sich die neusten Geschehnisse durch.Dies war ihre einzige Informationsquelle in den letztes Wochen gewesen.
Sie schlug mit einem Schwung mit dem Zauberstab die letzte Seite mit den freien Stellen auf.
Hermine konnte noch nicht in ihre Zeit zurückkehren, dafür hatte sie zu viel verändert und gleichzeitig zu wenig.
Doch nach Hogwarts konnte sie auch nicht zurückkehren.
Irgendetwas würde sie schon finden, vielleicht würde sie für ein paar Wochen Kellnern können, oder in Madame Malkins aushelfen, wer wusste das schon.
„Entschuldigung?" Hermine beugte sich langsam zum Wirt hin: „Haben sie vielleicht momentan eine freie Stelle, nichts großes."
„Nein, Ms, das tut mir leid, ich kann sie jedoch benachrichtigen."
Ein kleines Lächeln zierte Hermines zarte Lippen: „Nein, nein, alles gut."
DU LIEST GERADE
Bellamione - Ihr geliebtes Monster
FanfictionDer Krieg ist zu Ende. Hermine reist in die Vergangenheit, um Bellatrix zu retten. Dafür bezahlt jedenfalls Narcissa. Sie soll nur verhindern, dass Bella den Todessern beitritt. Nicht mehr - nicht weniger. Falsch gedacht. Wenn man die Vergangenheit...