Bellamione - Ihr geliebtes Monster

Kapitel 35

Bellatrix schritt wortlos und zugleich mit Panik verzerrtem Gesicht durch die Tischreihen von Hogwarts.

Der Schweiß triefte von ihrer Stirn, die Strähnen wild ins Gesicht geweht.

Sie wirkte, als hätte sie einen Geist zu Gesicht bekommen und nicht den blutigen Baron.

Nein. Es war kein Zweifel, dass die junge Black unter Schock stand, sich jedoch zusammenriss.

Na ja, so gut es ging.

Als ihre jüngste Schwester sie so fand, rannte sie auf sie zu.

„Bella! Was ist los?"
Sie antwortete mit Schweigen.

Kurz darauf verzog sie das Gesicht und kniff die Augen zusammen: „Verräter!"

Der Schrei hallte wie zuvor in der Halle.

Und nun richteten sich auch die letzten Blicke auf die junge Frau.

„Verräterin!" Kreischte diese, die Fingernägel in die Holzspäne krallend.

„Was ist hier los?" 

Alle Blicke fielen nun auf die vollkommen aufgebrachte Erbin des Hauses Black.

Die Lehrerin der jungen Hexen und Zauberer bahnte sich bereits ihren Weg durch die Menschenmengen.

„Ms -"
Doch bevor diese auch nur zu Wort kam, stürmte die zweitälteste Schwester in die Halle.

Nein. Sie rannte beinahe auf die Mädchen zu.

Ihre Robe saß nicht richtig, den Stoff ihres Rockes zerknittert, die Haare zerzaust, die Augen weit aufgerissen.

„Bella! Es ist nicht so, wie -!" Sprach sie mit gebrochener Stimme.

Nun wandte sich die junge Frau mit den dichten Locken ihr zu, die Verachtung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Verräterin!" Kreischte sie in die Richtung ihrer Schwester.

Ihr Puls setzte aus.

Nicht nur der von Hermine, der von allen tat es.

Die junge Black presste die Hände zu Fäusten zusammen, sie erfasste ihr Holster.

Das feine Klacken.

Jeder.

Jeder würde ihr es zutrauen.

Doch die falsche Selwyn war schneller.

Sie schlug ihrer Freundin die Waffe aus der Hand.

„Trix!"
Das Holz ihres Zauberstabs schlug auf dem Steinboden auf.

Funkelnde Augenpaare.

Sie könnte töten.

Dieses Mal trug sie nicht den ehrwürdigen Namen Black.

Nun war sie ein wildes, ungebündeltes Stück Magie.

Der Puls der jungen Frau verdoppelte sich.

Bellatrix drehte auf der Stelle um, immer noch keuchend.

Sie eilte geradewegs aus der großen Halle heraus.

Und dabei ließ sie alle Anwesenden mit zitternden Knochen zurück.

Kurze Zeit später eilten Hermine und Narcissa durch die Flure von Hogwarts und hielten nach dem Wirbelwind Ausschau.

In diesem Moment hatten sie nicht nur Angst um die junge Black, sondern auch um jeden, er ihr über den Weg lief.