Gespräch und Glück

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Fee braucht tatsächlich drei Tage um wieder richtig wach zu werden.
Die Wunden auf ihrem Rücken verheilen gut und die ganzen Prellungen gehen zurück.
Oliver ist die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben, hat sich um ihre Verletzungen gekümmert und kann einen Tag vor Silvester endlich mit ihr reden.
Fee nimmt endlich ihre Umgebung richtig wahr und spürt wie Oli ihre Hand hält, sein Daumen sanft über ihren Handrücken streicht und er sie mit einem komischen Blick ansieht.
Sie versucht ihm ihre Hand zu entziehen, da es ihr unheimlich ist wie er sie ansieht und weil er sich die ganze Zeit um sie kümmert.
Er spürt ihre Reaktion, lässt ihre Hand los, schaut traurig und enttäuscht zu ihr und fragt leise "ist das so unangenehm wenn ich deine Hand halte?"
Fee sieht ihn an und erklärt leise "ich verstehe nicht was du damit bezwecken willst? Den einen Abend noch Drohung und Gewalt, dann im RTW plötzlich ohne das alles und jetzt das. Ich verstehe das gerade nicht."
Oliver gesteht leise "ich kann einfach nicht meine Finger von dir lassen."
Fee sieht ihn an und antwortet "wenn es nur das ist, dann gibt es sicher genug willige Frauen. Für schnelle Nummern und fertig bin ich kein Typ. Für mich zählt da viel mehr zu und mal davon abgesehen, so toll kann es mit mir nicht sein, so wie das" sie zeigt auf die Narben "oder die Rückenansicht aussieht schreckt es eh jeden ab."
Oliver blickt sie erschreckt an, schüttelt den Kopf und holt den Schminkspiegel von ihr ran.
Er hält ihn ihr vor ihr Gesicht und fragt "was siehst du da?"
Fee sieht ihn komisch an und erklärt "nichts Besonderes, nur mich, ja und?"
Oliver blickt sie einen Moment an und antwortet "ich sehe ein Elfengesicht umrahmt von Gold und Kupfer mit zwei Smaragden."
Sie sieht ihn einen Moment an und erklärt "ja 'ne is' klar. Wer von uns hat hier Schläge kassiert?!"
Oliver sieht sie an, legt den Spiegel weg und erklärt "weißt du, deine Narben sind ein Teil von dir, ja, aber es ist nicht das was dich ausmacht. Fee, du bist soviel mehr."
Fee sieht ihn seltsam an und fragt plötzlich verunsichert "wo ist bitte dieser komische Vollidiot hin der mich ständig nieder gemacht hat, mich permanent als Diebin tituliert hat und mir öfter gedroht hat?! Wer bist du?"
Oliver grinst und erklärt "der Vollidiot ist immer noch da, hat aber bemerkt, dass sein Verhalten als Arschloch zu nichts führt und ihn kein bißchen weiter bringt. Will das Arschloch sein Herz zurück muss der Vollidiot das Herz einer Diebin für sich gewinnen."
Fee versteht noch immer nicht was er ihr da sagt und erklärt "ich hab niemand was weggenommen, seit über 12 Jahren nicht mehr."
Oliver grinst und sagt "oh doch, das hast du. Du hast mir ein Stück von meinem Herz gestohlen freche Göre und wenn du mich hier weiter so quälen und foltern willst, dann kann ich damit leben, ich hab mir fest vorgenommen um dich und dein Herz zu kämpfen."
Jetzt dämmert Fee langsam was er ihr da gerade sagt und wird bleich.
Er bemerkt den Anflug von Panik in ihrem Blick und nimmt ihre beiden Hände schnell in seine, bittet flehend "Fee, bitte, ich möchte gern nochmal von vorne anfangen, aber diesmal richtig, ohne Vorwürfe und ständige Anklagen. Ich möchte bitte eine Chance dir zu beweisen, dass mir deine Narben egal sind und ich ohne dich unvollständig bin."
Behutsam beugt er sich über sie, sieht ihr tief in ihre Augen, haucht dicht an ihren Lippen "Fee ich liebe dich" und verschließt ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss.
Im ersten Moment erstarrt Fee und spürt dann wie er sanft seine Hände an ihre Seiten gleiten lässt und seine Lippen sich ohne Zwang sanft gegen ihre bewegen.
Als er vorsichtig eine Hand auf die Narben an ihrem Bauch legt zuckt sie erschreckt zusammen und versucht seine Hand weg zu schieben, aber er nimmt ihre Hand in seine, streicht zart über ihre Narben und legt seine Hände wieder sanft an ihre Hüften.
Endlich spürt er eine zögerliche, zurückhaltende und unsichere Erwiederung seines Kusses und wie sich ihre schmalen Hände an seine Schultern legen.
Erleichtert vertieft er den Kuss und lässt seine Hände sanft in ihren Rücken wandern.
Sekunden später hat er sie ohne den Kuss zu unterbrechen, sanft zur Seite geschoben, sich frech neben sie gelegt und zieht sie ganz fest in seine Arme.
Endlich gibt er ihre Lippen frei, sucht ihren Blick und schaut ihr lange tief und intensiv in die Augen.
Leise und sanft bittet er "wenn du morgen hier raus darfst, hilfst du mir bei den Vorbereitungen für Silvester und feierst mit mir und den Kollegen?"
Sie sieht ihn lange schweigend an und nickt dann doch.
Er berührt sanft ihre Wange, haucht leise "danke" und verschließt ihre Lippen wieder mit einem zärtlichen Kuss.

Vergangenheit und Hass vs. Zukunft und Liebe *beendet* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt