♠Avery♠
Gott ich könnte so kotzen, ehrlich.
Heute starten meine Semesterferien und eigentlich wäre ich jetzt schon weit weg und auf dem Weg nach Amerika. Um genau zu sein in einem Resort auf einem Dating Event.
Die Gayting Agentur von dem bekanntesten schwulen Junggesellen, Guy Abercromby, veranstaltet so ein Event jedes Jahr. Doch bisher habe ich mich nicht getraut mitzumachen.
Dieses Jahr, nahm ich endlich meinen ganzen Mut zusammen und meldete mich an. Fast sofort bekam ich eine Zusage.
Doch nein, mein lieber *kotz* netter *würg* Dozent in Strafrecht, machte mir einen fetten Strich durch die Ferien.
Ich hasse ihn. Wirklich.
Da ich letzte Woche am Tag seiner Klausur fehlte muss ich sie heute nachholen. Ich habe mir echt überlegt meinen Professor zu fragen ob das strafbar ist. Doch das ist Quatsch, das weiß ich selbst. Ich bin nur einfach so sauer. Denn ich musste mich bei Mister Abercromby für den Flug abmelden und nun selber schauen wie ich dort hinkomme.
Erst habe ich mir überlegt das Ganze einfach sausen zu lassen, doch dann dachte ich wieder daran wieviel Überwindung es mich gekostet hat. Und als angehender Anwalt sollte ich vielleicht nicht so schüchtern und introvertiert sein.
"Mister Cox, wollen sie sich nicht endlich setzen? Ich warte nur auf sie."
Mit dem Blick nach vorne zum Dozentenpult, schiebe ich mich durch den Gang auf meinen bevorzugten Platz im Hörsaal.
Aber mit dem Bild hier stimmt etwas ganz und gar nicht, denn anstatt meines Dozenten für Strafrecht steht dort vorne der Professor.
"Wieso überwachen sie die Klausur? Wo ist Mister Saunders?", frage ich ihn erstaunt, denn in den Jahren die ich hier schon studiere hat Mister Saunders nie einen Kurs, eine Vorlesung oder eine Klausur verpasst.
"Es geht sie zwar nichts an, aber Mister Saunders hat schon vor einem halben Jahr seinen Urlaub gebucht."
Wow.... Dieser Arsch darf gehen und ich muss hier meinen hübschen Hintern bei der Klausur absitzen. Unfair. Noch einen Grund ihn zu hassen.
Schnaubend drehe ich die Blätter um, die vor mir auf dem kleinen Tisch liegen und beginne.
Nach zwei Stunden voller Konzentration gebe ich meine Blätter beim Professor ab und verabschiede mich.
Schneller als die Polizei erlaubt, düse ich nach Hause, schnappe meinen Koffer und lasse mich von Dads Fahrer auf den firmeneigenen Flughafen bringen.
Eigentlich bin ich nicht so, dass ich Dads Geld oder Materialien in Anspruch nehme, aber als ich mich dafür entschieden habe, trotz der Klausur am Event teilzunehmen, schwor ich mir dass es, das erste und letzte Mal sein wird seine Sachen für mich zu benutzen.
Ich liebe meinen Dad, keine Frage, aber ich versuche so viel wie möglich ohne seine Hilfe zu schaffen und so wenig wie möglich sein Geld zu benutzen. Ich lege zwar keinen Wert auf die Meinung anderer, aber Daddys verwöhnter Junge genannt zu werden tut manchmal schon weh. Ich kann schließlich auch nichts dafür dass ich der Sohn des größten Baumoguls Englands bin. Ich habe mir meine Eltern nicht ausgesucht. Doch die Meisten verstehen das nicht. In ihrem Neid und der Eifersucht gefangen, werfen sie mit Kommentaren um sich und vergessen dabei dass ihr Gegenüber auch Gefühle hat.
Es nervt höllisch, aber leider kann ich dagegen auch nichts tun.
In Windington angekommen wartet sogar schon der Shuttlebus zum Resort auf mich. Windington hat einen Flughafen, allerdings landen hier nicht die großen Maschinen wie die, mit der ich eigentlich hätte fliegen sollen, darum spare ich mir eine lange Busfahrt und wir sind nach nicht einmal 30 Minuten am Resort.
Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass der Brunch schon angefangen hat.
Dennoch bringe ich meinen Koffer zuerst in mein Zimmer, bevor ich mich in den Saal schleiche wo er stattfindet. Gerade hält Guy Abercromby eine Rede und wie ich heraushören kann ist es eine Begrüßungsrede. Ich laufe zu dem größten aller Tische im Saal und setze mich leise hin.
Plötzlich werde ich in die Seite geboxt. Erschrocken und auch etwas irritiert drehe ich meinen Kopf und blicke in die schönsten grünen Augen die ich je gesehen habe. Allerdings kommen sie mir extrem bekannt vor.
"Aha, sie kommen wohl überall zu spät Mister Cox? Nicht nur in meine Kurse sondern auch noch auf ein Dating Event. Also ich habe ja mit allem gerechnet hier, aber sicherlich nicht mit ihnen."
Fast hätte ich ihm ins Gesicht gekotzt vor Schreck. Das gibt es doch nicht. Was macht denn der hier?
"Mister Saunders", begrüße ich ihn nicht gerade freundlich und drehe meinen Kopf um zu schauen ob noch irgendwo anders ein Platz frei ist. Doch leider gibt es nur noch zwei freie Plätze an einem kleinen runden Tisch und die sind reserviert.
"Soso, kann ich annehmen dass sie sich für etwas Besseres halten und aus dem Grund mit dem Privatjet ihres Vaters hierher kamen? Das spricht nicht wirklich für sie. Ich wünsche ihnen hier viel Glück einen potentiellen Partner zu finden, das können sie nämlich gut gebrauchen."
Mein ganzer Körper spannt sich an und Wut kriecht in mir nach oben. Was redet er da? Er ist doch Schuld daran dass ich zu spät gekommen bin und dazu noch mit Dads Maschine fliegen musste. Boah immer mehr hasse ich diesen Mann, auch wenn seine Augen einen magisch in ihren Bann ziehen. Augen sind nicht alles.
Wütend stehe ich von meinem Stuhl auf, zeige mit meinem Finger auf Saunders und knurre laut: "Sie sind doch daran Schuld, dass ich meinen Dad um seinen Flieger bitten musste um noch herkommen zu können.. Sie meinten doch mir das Nachschreiben der Klausur unbedingt am Abreisetag aufs Auge drücken zu müssen und dann sind sie selbst nicht einmal anwesend. Ich sagte ihnen, dass ich keine Zeit habe, was gerade ziemlich offensichtlich ist, aber sie hatten kein Einsehen und meinten wenn ich sie nicht schreibe bekomme ich keine Punkte."
"Schhhh kannst du mal leise sein und dich wieder auf deinen Arsch setzen? Ich verstehe kein Wort von dem was Mister Abercromby erzählt", werde ich von der anderen Seite angemacht.
Ich entschuldige mich bei dem Mann, schiebe meinen Stuhl ganz weg und verlasse fluchtartig den Saal.
Ja, so habe ich mir das Event nicht vorgestellt. Ich fühle mich scheiße. Mal wieder gedemütigt und traurig. Vielleicht sollte ich das Resort wieder verlassen. Ich hatte jetzt nicht einmal die Gelegenheit mich richtig umzusehen. Dabei war ja eigentlich genau das der Grund hierher zu kommen. Um jemanden zu finden mit dem ich mein Leben verbringen kann, dem ich meine ganze Liebe schenken kann die ich zu geben habe.
Doch scheinbar meint es der da oben nicht gut mit mir.
Niedergeschlagen steige ich in den Aufzug und lasse mich von ihm in die Etage bringen wo mein Zimmer ist.
DU LIEST GERADE
Resort de la Pheya 7 - Gayting
Romance🍀Buch 7🍀 Ein neues Jahr, eine neue Reise und ein neues Gayting Event. Diesmal geht es nach Windington, USA und in ein Resort auf das ich bei meinen Recherchen gestoßen bin. Es sind nicht nur die Bestbewertungen aus der Regenbogen-Community die mic...