Kapitel 7

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„Du warst sehr gut, Padawan. Ich bin beeindruckt."

Obi-Wan geht neben Ayana her, während sie auf dem Weg in den Jeditempel sind. Ein paar Stunden hat es gedauert, bis sie von Ryloth nach Coruscant zurückkehren konnten.

Die Sonne ist bereits untergegangen und nun erhellen nur die vielen Lichter von Coruscant den Planeten.
„Danke, Meister."
„Darf ich fragen, wo du das gelernt hast?"
Es ist offensichtlich was er anspricht.

Ayana zuckt mit den Schultern.
„Wenn man alleine ist, hat man viel Zeit, um seine Verbindung mit der Macht zu stärken."

Den restlichen Weg schweigen sie.
Obi-Wan setzt immer wieder zu einem Gespräch an, aber entschliesst sich dann doch nichts zu sagen.

Nach ein paar Minuten erreichen sie auch schon ihre Quartiere. „Wir haben morgen keine Mission, also ruhe dich aus. Es war eine anstrengende Mission."
Ayana nickt kurz und geht anschliessend in ihr Quartier, während Obi-Wan in seines geht.

Zu Beginn, als die Padawan aus den Hallen der Heilung entlassen wurde, hatte sie mit dem kleinen Quartier zu kämpfen. Ähnlich wie es in dem verschlossenen Haus auf Ryloth war.
Zu sehr erinnerte sie der Raum an die dunkle Zelle und die damit verbundenen Ereignissen.
Doch mit der Zeit hat sie sich daran gewöhnt und gemerkt, dass ihr hier nichts passieren kann.
Und so fällt es ihr ziemlich leicht in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Zumindest für eine kurze Zeit...

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~„Vielleicht redet ihr nicht, wenn es um euer Leben geht, aber wenn jemand anders für euer Schweigen stirbt..."
„Nein Bitte.. bitte..nicht.."
„Dann redet, Jediabschaum!"
„Niemals..."
„Dann wird er sterben!"
„Shooter!!!!!"~

Albträume sind etwas schlimmes, aber Erinnerung sind noch um einiges grausamer.
Zumindest für Ayana, die einmal wieder von ihren Demonen verfolgt wird, und nun mitten in der Nacht durch die leeren Hallen des Jeditempels wandert.

Es ist dunkel und kalt in den riesigen Gängen, doch das kümmert die Twi'lek nicht.
Früher hat sie die riesigen Hallen des Tempels schon fast als erdrückend empfunden, doch mittlerweile bemerkt sie das gar nicht mehr.

Nach einer Weile kommt sie an ihrem Ziel an.
Der Saal der tausend Quellen ist ein besonderer Ort für Ayana. Ihr alter Meister ging mit ihr häufig hierher. Sie meditieren gemeinsam und redeten über so vieles, das nichts mit dem Krieg zu tun hatte.
Er sorgte dafür, dass sie ihre Muttersprache Twi'leki sprechen konnte, auch wenn sie nicht auf Ryloth aufwuchs. Er hat ihr so viel beigebracht und ist wie ein Vater für sie gewesen.

Es sind so viele Erinnerungen und alle davon sind so unglaublich schmerzvoll. Sie sind wie tausend Messerstiche, die immer wieder in ihr Herz gerammt werden.
Und sie kann ihnen nicht entkommen.

Vielleicht verbietet der Rat deshalb solche Dinge, wie Liebe. Es ist schön solange sie hält, aber es schmerzt, wenn diese zerbricht und führt zu unglaublichem Leid.

Ayana seufzt, setz sich auf den Boden und konzentriert sich auf das Plätschern des Wassers. Sie vermisst es dem Wasser zuzusehen, wie es fliesst und sie vermisst die grünen Pflanzen, die in dem Saal wachsen.
Es sind Dinge, die man erst zu schätzen lernt, wenn man sie nicht mehr hat.

Schritte lassen die Twi'lek aufhorchen und kurz darauf setzt sich Obi-Wan auch schon neben sie.
„Albträume?"
„So etwas in der Art."
Obi-Wan nickt verständnisvoll und starrt auf das Wasser, ein wenig unsicher wie er sich in einer solchen Situation verhalten soll.
Ayana ist Anakin so ähnlich und dennoch ganz anders.

„Du musst das nicht alleine durchstehen, Ayana. Du kannst immer mit mir reden", beginnt Obi-Wan schliesslich das Gespräch.
„Ich kann nicht. Ich möchte das alles einfach vergessen."

Der Jedimeister sieht seine Padawan mitleidig an. „Ich möchte kein Mitleid, Meister, also hört bitte auf mich so anzusehen."
„Ich dachte, du wärst blind." Obi-Wan lächelt nun und auch auf Ayanas Lippen bildet sich ein kleines Lächeln. Ein Echtes.
„Ihr seid wie ein offenes Buch für mich, was Eure Gefühle angeht, Meister."

Eine Weile sitzen sie einfach nur da und geniessen die Ruhe, die sie ausnahmsweise haben. Der Saal der tausend Quellen ist wunderschön und das Plätschern des Wassers wirkt beruhigend auf beide.

Die letzten Tage waren anstrengend und durch den Albtraum konnte die Twi'lek auch diese Nacht nicht wirklich schlafen, und es dauert nicht lange, bis Ayana einschläft und so gegen Obi-Wans Schulter fällt.

Der Mann lächelt leicht und bleibt noch ein paar Minuten sitzen.
Danach steht er auf, hebt seine Padawan vom Boden auf und trägt sie zurück in ihr Quartier.

Er legt sie vorsichtig in ihr Bett und deckt sie zu, immer darauf bedacht sie nicht zu wecken. Er setzt sich anschliessend auf die Bettkante.
Eine Weile beobachtet er Ayana noch und beruhigt sie durch die Macht, um sicherzustellen, dass sie einen ruhigen Schlaf hat. Danach steht er langsam auf und schleicht sich aus dem Quartier.

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Am nächsten Morgen findet Obi-Wan seine Padawan im Trainingsraum. In den wenigen Tagen hat sie tatsächlich schon einige Fortschritte gemacht.

Der Jedimeister setzt sich auf eine Bank. Nun hat auch Ayana ihren Meister bemerkt und so senkt sie ihr Lichtschwert. „Ich hätte nicht gedacht, dich hier bereits um diese Zeit zu finden." Die Twi'lek zuckt nur mit den Schultern.
„Ich habe viel nachzuholen."
„Aber du solltest dir auch mal eine Pause gönnen. Hast du schon etwas gegessen?"
Ayana schüttelt den Kopf. „Keine Zeit."

Obi-Wan lächelt. „Du erinnerst mich in dieser Hinsicht mehr und mehr an Anakin", sagt er mehr zu sich selbst, als zu seiner Padawan.

„Nun du wirst dir die Zeit nehmen müssen", meint er jetzt etwas lauter und durchaus mit ein wenig Strenge.
„Komm. Gehen wir in die Kantine. Du musst hungrig sein."
Ayana seufzt, doch folgt ihrem Meister schlussendlich doch.

Er hat Recht. Sie ist hungrig.

In der Kantine ist nicht sehr viel los, aber Obi-Wan geht sofort zu einem der vielen Tische, an dem zwei Personen sitzen.
Es handelt sich um eine Togruta und einem Menschen mit dunkelbraunen Haaren und einer Narbe im Gesicht.

„Schön Euch zu sehen."
„Meister Kenobi, ich habe gehört, dass ihr die
Mission auf Ryloth erfolgreich zu Ende bringen konntet." Die Togruta sieht daraufhin zu Ayana und lächelt sie an. „Darf ich vorstellen? Das ist mein neuer Padawan Ayana Triya. Padawan, das ist mein ehemaliger Schüler Anakin Skywalker und seine Padawan Ahsoka Tano."
Die Twi'lek nickt den beiden kurz zu und setzt sich neben Ahsoka, während Obi-Wan sich neben seinen ehemaligen Padawan setzt.

„Seit wann bist du ein Padawan?", fragt Ahsoka neugierig. „Seit drei Jahren."
Ayana stochert lustlos in ihrem Essen herum, während Anakin und Ahsoka Obi-Wan fragend anschauen. Dieser sieht ein wenig traurig zu Ayana.
Anakin und Ahsoka realisieren kurz darauf, was wohl mit ihrem Meister geschehen sein muss und beginnen schweigend zu essen.

Nach einer Weile unterhalten sie sich jedoch über anderes und die bedrückte Stimmung wird schnell in eine fröhliche umgewandelt.
Obi-Wan erzählt ein paar Geschichten über seinen ehemaligen Schülern und es gibt viel zu lachen.

Ayana war schon lange nicht mehr so fröhlich, wie sie es jetzt ist. Endlich mit ein paar Personen zu reden und nicht an den Krieg und an ihren Verlust zu denken, ist eine Erleichterung für die Twi'lek.
Für einen Moment kann sie wieder die sorgenlose Padawan von früher sein.

Das Licht, das du nicht siehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt