Kapitel 3

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Ayana folgt Obi-Wan in eines der vielen Kanonenboote, die im Hangar des republikanischen Kreuzers stehen und mit denen die Clonetruppen auf Ryloth landen soll.
Obi-Wan dreht sich, sobald er in dem Schiff ist, zu Mace Windu um, der sie in den Hangar begleitet hat.

„Zuerst einmal gilt es, unsere Truppen auf den Boden zu bekommen."
„Nehmt die Stadt Nabat als erstes ein. Dann haben wir unsere landezone." Obi-Wan verschränkt seine Arme.
„Na dann wollen wir die Einheimischen mal begrüssen."
Die Türen des Kanonenbootes schliessen sich und das Schiff hebt ab.

„Wir sollten nicht vergessen warum wir hier sind. Wir kommen zur Rettung der Twi'leks und nicht zur zerstörung ihrer Heimat. Cody?" Obi-Wan übergibt seinem Commander das Wort, geht einen Schritt zurück und steht nun neben seinem Padawan, die immer noch ziemlich ruhig wirkt.

"Das bedeutet, wir machen es auf die harte Tour. Minimale Zerstörung mit den Blastern und Droidenkrachern, sonst nichts. Keine Raketen oder Detonatoren! Ihr müsst genau ziehlen und behaltet die Einwohner im Auge. Habt ihr mich verstanden?" "Sir, ja Sir!"

"Wenn wir diese Tentakelköpfe schon retten sollen, könnten sie wenigstens aus der Schussbahn gehen." Boil sagt es leise genug, so dass weder Commander Cody noch sein General etwas mitbekommen, doch Ayana hat ein gutes Gehör und sie beisst sich vor Wut auf ihre Lippen, um sich davon abzuhalten auf den Kommentar zu reagieren.

Das sind ihre Leute, ihr Heimatsplanet. Es ist kein Wunder, dass Boils Worte sie durchaus verletzten, doch sie beschliesst ihn nicht darauf anzusprechen. Zumidest noch nicht.

Von weitem sind Explosionen zu hören und kurz darauf erscheint vor Obi-Wan das Hologramm von Mace Windu.
„Wir können nicht mit den grösseren Transporter landen, so lange ihre Kanonen weiter feuern."
Obi-Wan nickt wissend. "Habe verstanden. Die Sache wird erledigt."

Die Kanonenboote stehen unter starkem Beschuss, aber sie können durch ihre höhere Geschwindigkeit und Beweglichkeit besser ausweichen, als die grossen Truppentransporter.

Nicht weit von Nabat entfernt, setzen sie zur Landung an und die Klone verlassen die Kanonenboote. Sie rücken im Schutz der Bäume schnell vor und bald darauf erblicken sie auch schon die Mauer, auf der bereits mehrere Droiden auf sie warten und augenblicklich das Feuer eröffnen.

Sofort gehen die Klone  in Deckung und Obi-Wan und Ayana aktivieren ihre Lichtschwerter.
Die Twi'lek konzentriert sich und hat tatsächlich nur wenige Probleme die Blasterschüsse abzuwehren. Kein Wunder, schliesslich hat sie die letzten paar Wochen fast nichts anderes gemacht.

Es ist laut und chaotisch.
Ayana spürt noch, wie Boil versucht mit einer Art Kugel, vermutlich ein Droidenkracher, die Klappergestelle auf der Mauer auszuschalten, doch lange lässt sie sich nicht ablenken.

Sie hofft nur, dass es Männern so bald wie möglich schaffen, die Droiden zu vernichten.
An die Lautstärke, die auf dem Schlachtfeld herrscht, hat sie sich noch nicht gewöhnt.
Ihre Lekku sind noch empfindlicher, seitdem sie nichts sehen kann und jeder Schuss, der abgefeuert wird, lässt sie vor Schmerz zusammenzucken.
Es ist so unglaublich laut.

Zum Glück gelingt es den Klonen die Droiden nach kurzer zeit mit den EMP-Granaten auszuschalten und den Vorort von Nabat einzinehmen.

Ayana steht neben ihrem Meister, als Cody ihnen Bericht erstattet und schliesslich fragt, was ihr weiteres Vorgehen sein soll.
"Wir müssen erst herausfinden wie die Lage in der Stadt selbst ist. Schicke deine besten Männer zu Aufklärung los." Sein Blick schweift zu Ayana. "Fühlst du dich bereit dazu die Männer zu begleiten?" Die Twi'lek nickt und bekommt noch mit, dass Cody Wooley, Waxer und Boil aussucht, um diese kleine Mission auszuführen.

Sie geht den vier Klonen hinterher und gemeinsam gehen sie auf die verlassene Stadt zu, in der einst so lebendig und friedlich war.

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Es ist bereits dunkel, als die Klone und Ayana die Gassen der Stadt nach etwas Verdächtigem absucht, doch das einzige Ungewöhnliche ist die Stille.

Kein Einwohner ist zu sehen.

Ayana, Waxer und Boil haben sich von Cody und Wooley getrennt, um die Stadt schneller absuchen zu können und die zwei Klone unterhalten sich ein wenig.
Ayana bekommt allerdings nur wenig von dem Gespräch mit.
Sie spürt nur die dunklen und verlassenen Häuser.
Die Stadt fühlt sich so kalt und leer an.

Kein Leben, kein Licht und keine Hoffnung.

~"Dein Leben ist mir nichts Wert, aber vielleicht änderst du ja deine Meinung und redest endlich! Dann wird das Ganze  nicht allzu schmerzhaft für dich. Und vielleicht lasse ich deine Männer und deinen Meister am Leben."
"Nein... Ich kann nicht...Du kannst mich....foltern solange du willst... Ich werde... die Republik...nicht verraten..."
"Wie du willst.
Macht weiter und informiert mich, wenn sie zur Vernunft kommt. Ich möchte diese Koordinaten so schnell wie möglich."
„Wie Ihr wünscht, Count"~

"Alles in Ordnung Kommander?" Ayana dreht ihren Kopf zu den Klonen, die sie ein weinig verwirrt und auch besorgt ansehen. Sie nickt nur kurz und geht weiter, während Waxer und Boil stehen bleiben und sich erst nach ein paar Sekunden wieder in Bewegung setzen. Das Verhalten ihres Kommanders macht ihnen durchaus Sorgen.
Sie wirkt kalt und gefühllos.

Wenn sie wüssten, was wirklich in der jungen Twi'lek vorgeht...

Plötzlich hören die drei ein Geräusch, das von einem der Häuser kommt. Waxer und Boil sehen sich an und Ayana geht ohne zu zögern auf das Geräusch zu.

Sie spürt es sofort.

In der Dunkelheit sitzt ein kleines Mädchen, eine Twi'lek, das zitternd in der kalten Ruine sitzt.

Verängstigt und verlassen.

Das Licht, das du nicht siehstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt