Als wir uns ein paar Fuß vor unserer Gruppe befanden, vergewisserten wir uns nach ihrem Wohlbefinden. Gandalf, Boromir und Aragorn reichte die Schneemasse nun bis zur Brust und verschluckte die Hobbits ganz. Dies war auch der Grund dafür, dass jeder Mensch zwei Halblinge auf dem Arm trug. Gimli stapfte dazwischen unermüdlich weiter, auch wenn man ihm sowie den anderen die Anstrengung und Kälte ansah.
»Lange halten sie nicht mehr durch.« Besorgt blickten die blauen Augen von einem Freund zum anderen. »Ich weiß. Vor allem, wenn der Sturm anhält oder gar schlimmer wird.« Der Himmel versprach keine Besserung, und selbst unsere Elbenaugen hatten Schwierigkeiten, durch diesen Sturm zu sehen.
Der Wind drehte und wehte nun aus südlicher Richtung durch die Berghänge. Ganz davon abgesehen, dass momentan der Winter im Süden Einzug hielt, war solch eine Intensität der Schneestürme, selbst für den Caradhras, höchst ungewöhnlich und fühlte sich keineswegs nach einer natürlichen Laune der Natur an. Das verrieten mir vor allem die boshaften Wörter, welche mir entgegen getragen wurden. Die Möglichkeiten an potenziellen Verursachern war relativ überschaubar und so konnte ich mir vorstellen, wer uns zu Mandos Hallen geleiten wollte.
"Es sind grausame Stimmen in der Luft.", sagte Legolas vor mir, der ein Stück an die Klippe herantrat und angestrengt in die Ferne lauschte. Schneeflocken hatten sich in seinen Wimpern verfangen und erschwerten ihm die Sicht. Selbst in solch einer Situation kam ich nicht drumherum zu erwähnen, dass er mich immer wieder von Neuem faszinierte. Seine Eleganz und Schönheit machten sich schon früh bemerkbar, aber es war seine Aura, die mich schon seit jeher magisch anzog. Wie ein Leuchtfeuer, welches das Schiff auf sicherem Weg in den Heimathafen geleitete und vor der stürmischen See bewahrte.
"Das ist Saruman!", brüllte Gandalf entgegen dem Sturm. Einen Augenblick später ließ uns ein Donnergrollen zusammenzucken. Der Himmel schien noch dunkler zu werden und Steinbrocken fielen neben uns in die Tiefe. Die Gruppe hatte sich zu uns vor gekämpft und stand nun zitternd, eng an die Felswand gedrängt, beisammen. Er versucht den Berg zum Einsturz zu bringen. "Gandalf, wir müssen umkehren!" "Nein!", entgegnete der Zauberer entschieden der Aussage des Waldläufers.
Mühsam stapfte er zu uns an die Klippe und versuchte Saruman mit seinen Zaubersprüchen zu bezwingen. Doch nur wenige Momente später durchzuckte ein Blitz die dunklen Wolken und zerbarst die Klippe über unseren Köpfen. Eine gewaltige Lawine löste sich vom Berghang und stürzte auf uns hinab. Augenblicklich umfingen mich Legolas Arme, der mich vom Abgrund fort riss und an seinen warmen Körper zog.
Geistesgegenwärtig erschuf ich eine Barriere, welche die Gruppe vor der Wucht der Schneemassen schützte. Dennoch hatte ich nicht genug Zeit, um uns vollständig vor dem weißen Grab zu schützen und nur wenige Augenblicke später wurden wir von der kalten Dunkelheit unbarmherzig zu Boden gedrückt. Eine unbehagliche Stille legte sich über den Pass, jedoch konnte man in einiger Ferne weiterhin das Klagelied des Caradhras im Wind vernehmen.
Für einen kurzen Moment verlor ich meine Orientierung und spürte nur die eisige Kälte wie dutzende Messerstiche, auch wenn sie mir zum Glück nichts ausmachte. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen wie sich die anderen fühlen mussten. Der Elb neben mir versuchte uns bereits aus der Schneemasse zu befreien, wobei ich ihn rasch unterstützte. Mit einem kräftigen Atemzug kamen wir an der Oberfläche an und blickten uns um.
Zu unserer allgemeinen Besorgnis war niemand zu erkennen und sogleich kämpften wir uns zu den Orten vor, wo wir unsere Gefährten vermuteten. Nacheinander streckten sich Arme aus dem Schnee und sofort halfen wir ihnen sich frei zu graben. Erst als ein jeder schwer atmend vor mir stand, konnten ich erleichtert aufatmen. So viel zu hoffentlich ist das Wunder auf unserer Seite. Da wäre ja sogar eine Umarmung zwischen Thranduil und Thorin wahrscheinlicher gewesen.
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Cuìa mela gladha
FanfictionLEBE jeden Moment LACHE jeden Tag LIEBE unendlich... Luthìen ist eine Elbin, aber ganz anders als die Anderen. Sie ist das mächtigste Wesen was Mittelerde bewohnt, doch gleichzeitig zerbrechlicher als Glas. Ihre Vergangenheit hat sie geprägt und ver...