>Ein wunderschöner Name, für ein edles Tier.<, hörte ich Aragorn sagen. Innerlich erlitt ich gerade Tausend Tode, doch äußerlich blieb ich ganz entspannt. Ich blickte ihn kurz an. Er saß mit Elrond, Arwen, Elladan und Elrohir auf Bänken, nahe dem See. >Da gebe ich dir recht Hanar.< Ich hob meinen Arm ein Stück an und Elthoron flog auf einen Ast in meiner Nähe. >Wo hast du ihn denn gefunden?<, fragte Elrohir sehr erstaunt, denn Adler fand man nur selten in der Nähe von Bruchtal. >Er hat wohl eher Kenneth und mich gefunden. Bei dem Felsvorsprung, wo man einen guten Blick über Imladris hat. Thoro war verletzt und ich habe ihm geholfen.< >Er sieht wirklich wunderschön aus.<, sagte Arwen, mit dem Blick zu Thoron. >Warum warst du eigentlich nicht mehr hier Lúthien?<, wurde ich von Aragorn gefragt. >Ich habe die Nazgul verfolgt. Sie haben sich nach Osten zurückgezogen. Der Feind wird jetzt wahrscheinlich wissen, dass der Ring in Imladris ist.<
>Das habe ich schon befürchtet. Der Ring kann nicht in Imladris bleiben. Wir haben nicht die Kraft uns gegen Sauron und Saruman zu verteidigen.<, sagte Elrond, wobei ich bei einem Namen hellhörig wurde. >Saruman?< >Er hat sich auf Saurons Seite gestellt und züchtet nun eine verbesserte Version von Orks in Isengard.<, erklärte mir Elladan. >Die Uruk-Hais sind viel stärker, schneller und widerstandsfähiger.<, ergänzte Elrohir seinen Bruder. Der Herr von Bruchtal blickte nachdenklich auf das Wasser. >Ihr plädiert darauf, dass der Ring nach Mordor gebracht wird. Das könnt ihr aber von niemanden verlangen. Mit der Waffe des Feindes in dessen Gebiet einzudringen ist die einzige Lösung, aber ebenso lebensmüde. Es gibt nach Rohan und Gondor kaum noch sichere Wege, die nicht von Orks und schlimmeren besetzt sind.<, sprach ich zu Elrond. >Es gibt keine andere Möglichkeit Lúthien. Die Vertreter aller Völker müssen darüber entschieden, wie das Schicksal von Mittelerde aussehen wird. Wenn der Ring nicht vernichtet wird, wird Mittelerde dem Untergang geweiht sein.<
>Ihr wisst wie der Truchsess von Gondor ist. Er würde den Ring eher an sich nehmen. Von den Elben und Zwergen wollen wir erst gar nicht anfangen. Keiner würde die Waffe des Feindes in der Hand des anderen sehen wollen. Mithrandir würde dem Ring zu viel Macht bescheren und von Frodo könnt ihr wahrlich nicht noch mehr verlangen. Außerdem wird es für einen allein schwer werden den Ring zu vernichten.< >Da hast du wohl recht, aber es muss versucht werden.<, sprach Aragorn.
Mein Blick verfinsterte sich ein wenig bei seinen Worten. So wie er es sagte wusste ich, dass er sich aus dieser Angelegenheit nicht raushalten würde. >Was hast du eigentlich all die Jahre gemacht, in denen du verschollen warst?<, fragte Arwen mit einem leicht vorwurfsvollen Blick. Ich wusste das es eine Ablenkung war und dankte ihr innerlich dafür. >Nach der Schlacht der fünf Heere, suchten Legolas und ich nach Aragorn. Thranduil hatte uns den Hinweis darauf gegeben, aber leider nicht seinen richtigen Namen genannt. Schlussendlich hatten wir ihn dann doch gefunden und ich verlies beide. Mir fehlte die Einsamkeit, doch fand mich Aragorn bald erneut. Danach blieben wir zusammen und reisten durch Mittelerde. Ich genoss die Freiheit und ebenso das Aragorn bei mir war, es war eine Abwechslung zu der Zeit im Düsterwald. Es tut mir trotzdem leid, dass ich euch nicht besucht habe, aber ihr wisst, dass ich mit Gefühlsdingen nicht so gut umgehen kann.< Ein reuevoller Blick zierte mein Gesicht. Nicht nur, weil ich sie damals nicht besucht hatte, sondern ihnen auch nicht die ganze Wahrheit erzählte.
Ich sah Verständnis in den Augen der anderen. >Wir kennen dich doch Lin.< Diesen Spitznamen hatte ich schon ewig nicht mehr gehört. Nur die Zwillinge, Aragorn und Legolas trauten sich, mich so zu nennen. Wobei Elladan und Elrohir es am liebsten taten. Genau die beiden Kandidaten schauten mich mit einem schelmischen Grinsen an. >Jungs<, ich machte eine kurze Pause, >das könnte keine schöne Zeit für euch werden, in der ich wieder da bin.< Im nächsten Moment schüttete es auch schon Wasser über sie.
Beide erdolchten mich gerade mit ihren Blicken, doch bekam ich das nicht ganz mit, denn die anderen und ich konnten vor Lachen nicht mehr gerade sitzen. Ich kann halt die Elemente bändigen und wer mich ärgerte hatte ein Problem.
Die Zeit verging schnell mit meiner Familie und schon mussten wir zum Abendmahl. Dort wurde viel gelacht und geschmaust. Ich traf auch noch Gandalf und Bilbo. Wir redeten über alte Zeiten und ich war froh darüber diesen besonderen Hobbit, mit dem ich auch schon viel durchgemacht hatte, nochmal getroffen zu haben.
Die Nacht zog schneller herauf als erwartet und die Tage verstrichen wie die Wolken am Himmel. Mittlerweile waren alle Teilnehmer des Ringrates eingetroffen und die Versammlung würde in kürze beginnen. Trotzdem schlich ich als Wolf durch den Wald und schindete so viel Zeit wie möglich. Mir war bewusst das ich zu spät eintreffen würde, doch wollte ich einem Elb so spät wie möglich begegnen.
Die Sonne hatte fast ihren Zenit erreicht und nun wurde es auch für mich Zeit beim Rat zu erscheinen. Mein schwarzes Fell passte sich dem Schatten der Bäume an und meine Pfoten trugen mich lautlos über den moosigen Waldboden. Ich schritt durch einen eher abseits gelegenen Torbogen und wurde dort auch schon erwartet. >Du bist spät Lúthien.<, meinte die hübsche Elbin vor mir, welche auf einer Bank in meiner Nähe saß. Ich sagte nichts dazu und folgte ihr leise als sie eine Treppe rechts von mir hinauf ging.
Schon nach wenigen Metern, die wir gegangen waren, konnte ich aufgebrachte Stimmen vernehmen. Was mich doch am meisten verwunderte war die dunkle Sprache, welche laut ausgesprochen wurde. Es waren jene Wörter, die in dem Ring eingraviert waren und nur das Feuer preisgeben konnte. In dem Moment indem ich die Wörter vernahm zuckte Arwen zusammen. Diese Sprache ist wie ein dunkler Schleier, der sich um dich legt, wenn jene ausgesprochen wird. Für die Wesen des Lichts ist es schmerzhaft diesen zu ertragen, doch war ich es gewohnt ihn auszuhalten. >Geht es dir gut Arwen?< >Ja geht schon.<, antwortete sie mir mit leicht zitternder Stimme. >Ich kann die letzten Meter auch allein gehen.<, teilte ich ihr per Gedanken mit und schaute sie verständnisvoll an. Ein Nicken später lief ich unbeirrt weiter voran.
Die Stimmen wurden klarer als ich um die nächste Ecke bog. Der kunstvoll verzierte Weg war mit Blättern einer alten Eiche bedeckt, welche mir den Blick vor dem Rat versperrte. Die Stimmen sprachen laut durcheinander und jeder versuchte den anderen mit seiner Lautstärke zu übertrumpfen. Nur mit Mühe konnte ich den Grund des Streits herausfinden. Ich schätzte es ging hauptsächlich darum, wer den Ring nach Mordor bringen sollte.
Vorsichtig blickte ich um die Eiche herum und konnte erkennen das alle bis auf Elrond, seine Söhne, Aragorn und Frodo von ihren Stühlen aufgesprungen waren und kräftig miteinander diskutierten. Mein Blick schweifte zu dem goldenen Ring, der in der Mitte auf einem Podest lag.
Ich blickte jedoch wieder zu dem aufgesprungen Hobbit. Frodo versuchte zu sagen das er den Ring nehmen würde, doch wurde er überhört. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus und ich wollte ihn schnellst möglich von hier wegziehen. Er hatte schon genug getan und ertragen, da musste er nicht auch noch diese Bürde auf sich nehmen. Aber wollte ich ihm ebenso helfen gehört zu werden. Also trat ich als großer Wolf hervor und knurrte bedrohlich auf. Ein tiefes Grollen drang aus meiner Kehle und es wurde plötzlich ganz still.
Alle Blicke lagen auf mir, vor allem einer brannte auf mir wie Feuer, jedoch schaute ich nur Frodo in die Augen und gab ihm so den Mut seine Worte zu wiederholen.
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Ich möchte mich bei euch bedanken. Das gilt für alle Votes, Hinzufügungen zu Leselisten und die Kommentare. Die Geschichte hat mittlerweile über 600 Reads und ich bin stolz darauf. Dies wäre ohne euch nicht möglich und deswegen ein fettes DANKE. Scheut euch nicht davor Kommentare da zu lassen, denn ich freue mich darüber eure Gefühle und Gedanken zu meiner Geschichte zu lesen. Es ermutigt mich dazu weiter zu schreiben und euch meine Gedankenwelt zu zeigen. Eine schöne Woche noch und ich hoffe diese Woche noch ein Kapitel zu veröffentlichen.
LG eure Meerliarmee
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Cuìa mela gladha
FanfictionLEBE jeden Moment LACHE jeden Tag LIEBE unendlich... Luthìen ist eine Elbin, aber ganz anders als die Anderen. Sie ist das mächtigste Wesen was Mittelerde bewohnt, doch gleichzeitig zerbrechlicher als Glas. Ihre Vergangenheit hat sie geprägt und ver...