"Zwergentüren sind unsichtbar, wenn sie geschlossen sind.", berichtete uns Gimli und klopfte mit seiner Axt an die Wand zu seiner Linken. Dann hatten wir damals Glück mit der Karte gehabt. Ansonsten hätte es mich wohl einiges an Anstrengung gekostet, die Vergangenheit nach der Erbauung des Königreichs unter dem Berge zu durchforsten.
"Ja Gimli und selbst ihre Meister können sie nicht finden, wenn ihr Geheimnis vergessen ist.", vervollständigte Mithrandir den Bericht. "Das wundert mich nicht bei den Zwergen." Ein verstimmtes Brummen war hinter mir zu vernehmen, nachdem Legolas zu Ende gesprochen hatte. Ich stupste ihn behutsam in seinen Rücken, woraufhin er sich kurz zu mir drehte. Unschuldig zuckte er mit seinen Schultern, was mich nur unauffällig grinsend, meinen Kopf schütteln ließ.
Ein Plätschern lenkte meine Aufmerksamkeit an Legi vorbei zu Frodo. Er war in einen kleinen Flussarm getreten, der den See zu speisen schien und beunruhigt betrachtete er dessen Oberfläche. Ich war also nicht die Einzige mit einem flauen Gefühl.
Gandalf blieb an einer Wand, die von zwei Hulstenbäumen flankiert wurde, stehen und fuhr mit seinen Händen darüber. Der Rest unserer Gemeinschaft verteilte sich um ihn herum. Ithildin. In ihm spiegelt sich nur Sternen und Mondlicht. Auch ich bemerkte die feinen Einkerbungen im Stein, deren Erscheinung wahrlich eines Meisters würdig war.
"Lumiel?" Auf Mithrandirs Stumme Bitte hin, ließ ich die Wolken mit einem sanften Windstoß vor dem Mond verschwinden. Hell und klar strahlte er uns in seiner vollen Pracht entgegen. Wir wandten uns wieder dem Tor zu, in dem sich weiße Linien zu einem Bild ergänzten.
Zu sehen war ein Torbogen, an dessen Seiten sich je ein Baum mit Mondsicheln an den Zweigen rankte. Dazwischen waren die Zeichen Durins, die Krone mit den sieben Sternen und der Hammer und Amboss abgebildet. Darunter, zwischen den Bäumen, folgte der Stern des Hauses Feanor. Oberhalb wurde der Torbogen von einer elbischen Inschrift gesäumt, die von Gandalf übersetzt wurde: "Die Türen von Durin, des Herrn von Moria. Sprich, Freund, und tritt ein."
"Und was soll das bitte bedeuten?", fragte Merry genauer nach. "Ganz einfach, wenn du ein Freund bist, sage das Losungswort und die Tür wird sich öffnen." Der Istari machte eine kurze Pause, trat an das Tor heran und berührte mit seinem Stab den feanorischen Stern, bevor er gebieterisch zu sprechen begann: "Annon edhellen, edro hi ammen!"
Gespannt warteten wir auf eine Reaktion des Gesteins, jedoch trat nur Gandalf einen Schritt zurück und betrachtete wie wir die Wand. Daraufhin hob er seine Hände und formulierte seine Worte neu: Fennas nogothrim, lasto beth lammen! Enttäuschung spiegelte sich langsam in den Gesichtern der Gefährten.
"Da rührt sich überhaupt nichts." Pippins Worte hätten mich fast zum Lachen gebracht, wenn ich nicht Mithrandirs grimmige Mine bemerkt hätte, der versuchte die Tür aufzustemmen, leider vergebens. "Ich kannte einst Mals jeden Zauberspruch in allen Sprachen der Elben, Menschen oder Orks."
"Und was willst du nun tun?", streute Pippin weiter unbesorgt Salz in die Wunde. Er hatte dabei wahrscheinlich noch nicht mal böse Absichten, aber dennoch konnte ich Gandalfs gereizte Antwort nachvollziehen: "Mit deinem Kopf die Tür einschlagen, Peregrin Tuk. Wenn der sie nicht auf bringt und ich ein wenig Ruhe vor törichten Frage habe, dann werde ich nach dem Losungswort suchen."
Mein Grinsen wurde während seiner Worte immer größer, auch wenn ich versuchte es mit aller Kraft zu verbergen. Schließlich tat mir Mithrandir auch leid, wie er da so verzweifelt vor dem Tor stand, aber ich wusste in diesem Moment mehr als er und es war, ehrlich gesagt, ein besonders gutes Gefühl. Ich pflegte ein gutes Verhältnis zu den Zwergen und da wurden einem auch solche Geheimnisse anvertraut, die ja genau darauf beruhten. Freundschaft.
"Lumiel?", unterbrach mich Gimli in meinem Versuch dem Zauberer zu helfen. "Ja?" "Dort steht doch aber noch etwas. Würdest du mir das bitte übersetzen?" Der Zwerg deutete auf den Schriftzug, der in einer ungewöhnlichen Art der Elbensprache geschrieben wurde. "Ich, Narvi, machte sie. Celebrimbor von Eregion zeichnete diese Buchstaben." Las ich den zweiten Teil vor. Ein nachdenklicher Ausdruck bildete sich in Gimlis Gesicht. "Narvi war ein begnadeter Steinmetz aus Moria und Celebrimbor ein berühmter Elbenschmied und Künstler aus dem gefallenen Elbenreich Eregion. Eine ungewöhnliche Freundschaft verband die Beiden.
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Cuìa mela gladha
FanfictionLEBE jeden Moment LACHE jeden Tag LIEBE unendlich... Luthìen ist eine Elbin, aber ganz anders als die Anderen. Sie ist das mächtigste Wesen was Mittelerde bewohnt, doch gleichzeitig zerbrechlicher als Glas. Ihre Vergangenheit hat sie geprägt und ver...