Kapitel 8

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Harry ist sich seiner Reaktion auf Draco durchaus bewusst. Doch ihm geht es nicht anders und er muss sich stark zusammenreißen, seinen Blick auf dem Vater, gegenüber von ihm, zurichten, anstatt auf die hinreißende Gestalt in seinen Armen.

"Ich denke, ich muss einiges erklären. Doch zunächst verlange ich strengstes Stillschweigen von Ihnen über das hier Gesagte, egal wem Sie dienen oder was Ihre Absichten sind. Denn sonst füge ich Ihnen Dinge zu, die Sie nicht mal von Voldemort erwarten und dass will ich Draco nicht antuen.", grollt der Todesengel mit fester Stimme, wobei Lucius Malfoy fast unbemerkt zusammenzuckt, dann aber professional nickt und sich bereiterklärt kein Wort weiterzugeben.

Dankbar nickt Harry und fängt an zu erklären, wobei er versucht nur das Notwendigste preiszugeben: "Sie kennen mich unter dem Namen Harry James Potter, das ist so nicht ganz korrekt, doch dazu vielleicht später mehr. Wichtig ist, dass mir in den Sommerferien vieles klar geworden ist. Unteranderem das ich nicht mehr Dumbledore dienen kann und seine Ansichten noch nie vertreten konnte. Ehrlich gesagt, kann ich keinem meiner ehemaligen Leute mehr Vertrauen und so kam ich zu dem Schluss mir ein realistisches Bild der Lage zu schaffen. Dazu gehört natürlich auch der dunklen Seite etwas mehr herauszulocken, als nur die Vorstellungen, welche der alte Direktor einem glauben lässt. Und was würde sich da besser eignen, als dem Malfoy Haus einen Besuch abzustatten."

Der Hausherr verzieht genervt sein Gesicht, als er versteht, welches Spiel Harry mit ihm getrieben hat und schaut mürrisch zu dem jungen Zauberer. "Nun, ich denke meine dämonischen Veranlagungen haben mir eine Menge Arbeit abgenommen.", fügt Harry grinsend zu und erkennt neben für ihn offensichtliche Überraschung auch Erleichterung in den Augen seines Gegenübers. Nachdenklich legt Harry seinen Kopf zur Seite, während er keine Sekunde die Streicheleinheiten für seinen Partner beendet.

"Ich kann verstehen warum Sie über meine Einstellung gegenüber der dunklen Seite erleichtert sind, doch warum über mein zuletzt gesagtes?", fragt Harry. Lucius schaut traurig lächelnd zu seinem Sohn und es vergehen einige Sekunden bis er anfängt zureden: "Ich denke, es erleichtert mich, dass Sie meinem Sohn die Sicherheit geben können, welche er dringend gebrauchen kann. Außerdem ist ein Dämon auch für seine Langlebigkeit bekannt, was mir die Ehre einbringt, vor meinem Sohn zu sterben und ihm ein langes, erfülltes Leben wünschen kann". Bei den Worten seines Vaters, richtet sich Draco leicht auf und schaut diesen dankbar an.

Die kurze Stille wird durch ein weiteres Ploppen durchbrochen, als erneut ein Elf den Raum betritt und sich verbeugt: "Meine Herren, die Dame bittet zum Essen". Fragend schaut Lucius zu dem Schwarzhaarigen, als er zu ihm spricht: "Ich hoffe Sie bleiben trotzdem noch zum Abendessen". Harry muss leicht schmunzeln bei dem sorgevollen Unterton, stimmt dann aber zu: "Es wäre mir eine Ehre, mit den Malfoys Abend zu essen".

Als Harry den Essenssaal mit Draco in seinem Arm betritt, erwartet ihn bereits ein reichlich gefüllter Tisch und eine überraschte Narcissa. Lucius war mit wenigen Schritten bei seiner Frau und schilderte ihr in geflüsterten Sätzen schnell die Lage, wobei Harry mit seinen verbesserten Sinnen trotzdem alles vernahm. Aber er verstand und blieb ruhig, er würde auch alles mit seinem Partner teilen wollen.

Nach einigen Augenblicken hält sich der Blick der Mutter auf und sie kommt strahlend auf Harry und ihren Sohn zu. Freundlich greift sie nach Harrys freier Hand und schüttelt sie sanft, als sie ihn begrüßt: " Es ist mir eine Freude dich endlich persönlich kennenzulernen". Harrys Mundwinkel heben sich freundlich, als er so herzhaft begrüßt wird und erklärt lächelnd: "Es ist mir auch eine Ehre Sie kennenzulernen Madame". Narcissa wendet sich lachend zu ihrem Mann: "Was für ein guterzogener junger Mann.", dann wendet sie sich wieder dem Schwarzhaarigen zu: "Du darfst mich und Lucius ruhig duzen". Dankbar nimmt Harry das Angebot an und bietet es ihnen ebenfalls an: "Dann nennen sie mich doch bitte auch mit meinem Vornamen, schließlich bin ich nicht viel älter, als ihr Sohn".

Nach der kurzen Vorstellungsrunde gesellen sich die Zauberer an ihre Plätze, wobei Draco etwas mehr Überredung braucht. Fest klammern sich die schmalen Finger an den edlen Stoff der Veste und lassen erst los, als Harry ihm ins Ohr flüstert: "Schatz, bitte. Ich vermisse deine Berührungen jetzt schon, aber setz dich bitte hin". Draco errötet stark bei den heiseren Worten seines Partners, löst aber schließlich die Finger aus dem teuren Stoff und setzt sich auf seinen gepolsterten Stuhl. Für einen Moment versinkt er in kalter Einsamkeit und senkt traurig seinen Blick, doch dann spürt er starke Finger, welche sich mit seinen verheddern und ein leichtes Lächeln bildet sich auf den Lippen des Blonden, als er die Berührung erwidert.

"Nun Harry, wie kam es eigentlich dazu, dass du in der Karlay Allee warst, schließlich ist sie nur wenigen Familien bekannt.", beginnt überraschenderweise Lucius mit einem Gespräch. Möglicherweise wollte er mehr über den Partner seines Sohnes in Erfahrung bringen, doch Harry spielte erstmal mit: "Naja, nachdem ich viel über meine Art und mein Erbe erfahren hatte, verbrachte ich viel Zeit in der Nokturngasse. Eine meiner Erkundungstouren brachte mich schließlich zu einem steinernen Torbogen und als ich hindurchtrat, befand ich mich nicht mehr im alten Nokturnviertel, sondern in der Allee. Es kam sehr überraschend und ich war definitiv nicht passend angezogen. Doch es war eine angenehme Abwechslung und noch am folgenden Tag, wechselte ich meinen Schlafplatz zu denen in den Hotels der Karlay Allee".

Die folgenden Stunden wurden überraschend lustig, es gab viel zu essen und die Fragerei zog sich so weit zurück, dass Harry sich in minutenlange Gespräche mit den Malfoys verlieren konnte. Nur unterbrochen von dem leisen Geklapper des Bestecks und den kreisenden Liebkosungen von Harrys Daumen auf der Handinnenfläche Dracos. Wer hätte gedacht, dass der Abend so enden würde.

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Magical Desire - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt