Draussen war noch dunkel. Ich stand auf, machte mir einen Kaffee und setzte mich damit auf die Stufen meines Wohnwagens. Ich sah auf die Tribühne, noch war natürich keiner da. Es war herrlich ruhig hier draussen, auch wenn ich das Motorengebrüll liebte. Hinter den Bergen sah ich die Sonne ihre ersten Strahlen auf den Kurs werfen und stand jetzt auf. Meine Tasse stellte ich auf die Treppe, dann lief ich langsam und gemütlich an die Mauer, die das Fahrerlager vom Kurs trennte und hüpfte drüber. Dann lief ich langsam die Rennstrecke entlang. Von rechts nach links, sog die Luft ein und genoss die Ruhe. Hinter mir hörte ich jetzt eine Stimme. "Guten Morgen Speedy!" Ich drehte mich um: "Guten Morgen Jamie". Ich wartete bis er zu mir aufgeschlossen hatte, dann liefen wir gemeinsam schweigend den Rennkurs entlang. Er seufzte: "Ich liebe es wenn der Rennkurs langsam erwacht. Die Atmosphäre ist einfach unschlagbar." Ich nickte: "Ja, deswegen mache ich das vor jedem Rennen. Einfach, um mich nochmal zu konzentrieren, mir alles einzuprägen." Er setzte sich jetzt ganz oben am Rennkurs an die Mauer, die die Zuschauer abtrennte und lehnte sich dagegen, wo ich ihm folgte. Gemeinsam sahen wir schweigend zu, wie die Sonne immer höher stieg, wie ein Wohnwagen nach dem anderen erwachte.
"Du bist nah dran Geschichte zu schreiben Süße" grinste Jamie und ich lächelte ihn an. "Ja" sagte ich nickend, dann stupste ich ihn mit dem Ellenbogen an. "Es sei denn, du machst mir noch einen Strich durch die Rechnung" Er lachte jetzt: "Komm schon Speedy du liegst mit 30 Punkten vor allen anderen. Wenn du nicht totale Scheisse baust, holt dich nicht mal Cole ein." Ich lachte ebenfalls. Cole Whitt war ein alter Hase und entsprechend angepisst, dass ich ihm dieses Jahr die Krone wegnehmen wollte. "Ich tu mein Bestes" sagte ich, klopfte ihm auf den Oberschenkel und stand auf, worauf er mir die Hand hinstreckte und ich ihm aufhalf. Er legte den Arm um meine Schulter: "Du bist toll Speedy, und du WIRST dieses Jahr die Queen!" Gemeinsam liefen wir die Rennstrecke noch ab. "Sieh dir das an, der frühe Vogel fängt den Wurm was?" sagte Jamie in meine Richtung gewandt. Ich grinste: "Komm, das müssen wir belohnen!" und wir gingen an die Absperrung, um den ersten Fans, die sich Zuttritt auf die Bühne verschafft hatten, Autogramme zu geben. "Hey Speedy, würden sie die Widmung bitte für Grace machen?" Ein junger Mann mit einem kleinen Mädchen von ca. 7 Jahren grinste mich an. "Bist DU Grace?" fragte ich sie und sie nickte stumm, aber glücklich grinsend. "Ich bin Ihr Bruder, Steven" er streckte mir durch das Gitter seine Hand hin, die ich ergriff und freundlich schüttelte. "Bevor du in die NASCAR gekommen bist, hat sie das alles überhaupt nicht interessiert, aber jetzt schon!". Ich lächelte die Kleine an: "Ach ja?" Sie nickte wieder stumm. "Du sprichst nicht viel hm?" lächelte ich, dann beugte ich mich hinunter und flüsterte: "Ich beisse nicht!" worauf sie endlich mal lächelte. Ich verabschiedete mich und Jamie folgte mir. Plötzlich hörte ich hinter mir eine zaghafte Stimme: "Ich will auch Rennfahrerin werden, wenn ich gross bin. Aber die Jungs in meiner Schule sagen, dass werde ich nie schaffen." Ich drehte mich nochmal um und ging zu ihr: "Hör zu Grace, wenn die wieder sowas sagen, dann kannst du Ihnen mein Autogramm zeigen und ..." ich zog mein NASCAR T-Shirt aus, unter dem ich noch ein Top hatte, unterschrieb darauf und streckte es hin. "sagen, ICH habe ein Original T-Shirt von Speedy, dass sie getragen hat, und ich werde meine Träume verfolgen BITCHES!" Jetzt lachte sie aus vollem Hals und grinste mich glücklich an. "Wenn du es nicht versuchst Grace, wirst du niemals wissen, ob es funktioniert hätte, deshalb: FOLGE DEINEN TRÄUMEN!". Ihr Bruder lächelte mich an und formte mit den Lippen: "Danke" und ich lächelte ihn an.
Dann liefen wir zu den Wohnwägen. Louis stand über den Wagen gebeugt da, ölverschmiert, mit dreckigen Händen, die anderen standen um die Computer herum, beobachteten die Anzeigen usw. "Guten Morgen Ladies" rief ich und Louis fuhr erschreckt nach oben, wobei er sich den Kopf an der Motorhaube anschlug. "AU..Mist! Guten Morgen Baby, wie fühlst du dich?" Ich küsste auf die Stelle an seinem Kopf, die er sich angeschlagen hatte und lachte: "Gut, ich bin aufgeregt, aber ich brenne!" Er lachte laut. "Wie sollte es auch anders sein!". Ich warf jetzt einen Blick auf den Computer und fragte die anderen: "Und, seid ihr zufrieden?" Sie nickten und Mackie, einer meiner Jungs meinte: "Dank Louis schnurrt sie wie ein Kätzchen" Ich mußte grinsen, Mackie hatte die Angewohnheit Autos mit Frauen zu vergleichen. Er sagte immer: Ein Auto muss man behandeln wie eine Frau, zärtlich, vorsichtig, und wenn sie dir zeigt dass sie's will, dann BÄHM!!! worauf ich immer lachen mußte. Ich gehe frühstücken Jungs, bis später". Sie winkten mir und ich verschwand im Wohnwagen. Zum Frühstück gab es nur ein wenig Rührei. Vor dem Rennen konnte ich nie viel essen, ich war einfach zu aufgeregt. Von draussen hörte ich jetzt immer mehr Motoren die angeworfen wurden. Wenn die Jungs ordentlich Gas gaben, konnte ich in mir meine Organe hüpfen spüren, ich mußte dann immer kichern. Ich nahm jetzt meine Kopfhörer, legte mich auf das Bett und hörte Musik um mich zu entspannen. Irgendwann spürte ich draussen die Vorrennen losgehen und gesellte mich zu den anderen, um zuzusehen. "Paul ist dieses Jahr wirklich gut, der steigt immer weiter auf." sagte Louis gerade, als ich an die Jungs trat. Er legte mir den Arm um die Hüfte und küsste mich auf den Kopf, so blieben wir dann stehen, bis die Startplätze für die anderen vergeben waren. "Los Speedy, du mußt dich fertig machen" sagte Louis zu mir und ich nickte. Ich ging in den Wohnwagen, zog meinen Rennanzug an, die Ohrstöpsel steckte ich in den Anzug, dann ging ich nach draussen. Das Auto hatten die Jungs schon auf die Strecke geschoben.
Ich hüpfte über die Mauer, Louis stand am Auto. Er reichte mir die Sturmhaube, die ich jetzt über den Kopf zog, Ohrstöpsel einsetzte und dann den Helm darüber schob. Er lief ein Stück weg und ich konnte ihn in meinem Ohr hören: "Hörst du mich?" "Ja, alles okay?" Er nickte ebenfalls und kam wieder her. "Los rein mit dir" sagte er und haute mir auf den Hintern. Durch das Fenster glitt ich auf den Fahrersitz, schloss meinen Punkte-Gurt und sass eingequetscht im Sitz. Louis kam jetzt mit einer Wasserflasche mit Strohhalm und steckte ihn durch den Helm, zwischen meine Lippen, worauf ich gierig trank. Dann schloss er das Gummigitter und haute auf das Autodach. Über Funk bekam ich jetzt den Befel den Wagen zu starten, was ich tat und nach vorne auf den Startplatz fuhr. "Konzentrier dich Speedy, mach alles wie immer und fahr das Ding nach Hause." hörte ich Louis über den Bordfunk. "Hör auf zu quatschen, wenn ich mich konzentrieren soll" lachte ich. Nach fünf Minuten gingen alle von der Rennstrecke runter. Ich wurde immer ruhiger, andere wurden nervöser, bei mir stellte sich die totale Ruhe ein. Die Ampel wurde gestartet und ich fuhr das Rennen.
"Paß in der Kurve auf, du weißt da sind ..." hörte ich Louis und beendete dessen Satz: "Jede Menge Eis ich weiß Louis!" Ich gab Gas und überholt Jamie und winkte ihm frech aber ich sah ihn sogar lachen. Weiter vorne sah ich weisse Rauchschwaden: "Achtung Cole Whitt steht quer Speedy, geh nach Innen und du kannst vorbei" Ich sah kurz nach hinten, fuhr ganz nach innen und sah einen Moment vor Qualm gar nichts, dann war ich durch und die Sicht war wieder klar. Nach drei Stunden, in denen ich 2 mal an der Box war, war es die letzte Runde. Ich fuhr abbremsend über die Ziellinie und hörte Louis über den Bordfunk in mein Ohr lachen und schreien. "Speedy Babe - du hast es geschafft - du bist noch 2 Rennen von der Meisterschaft weg. Du bist einfach die größte!" Ich hatte vor Freude angefangen zu weinen und schrie zurück: "Leute, ich habe die beste Boxencrew dies es gibt - Louis ohne dich hätte ich es nicht geschafft!" und ich hörte sie im Hintergrund alle schreien "ARRIVAAAAA, ARRIVAAAA, ARRIVAAAA" und lachte laut. Als ich jetzt an der Box war riss Lousi das Gummigitter herunter, ich kletterte durch das Fenster, stieg auf das Wagendach und liess mich mit hochgerissenen Armen feiern. Dann zog ich meinen Helm ab, samt Sturmhaube. Dann kletterte ich runter und fiel in Louis Arme, der mich wild auf den Mund küsste. "Ich liebe Dich Speeedy - Du machst mein Leben einfach richtig gut!" Ich lachte und er meinte: "Los...geh auf den Truck - dein Typ wird verlangt." Unter dem Geschrei meiner Jungs kletterte ich zu Jamie und Ryan, dem Drittplatzierten, auf den Truck. Wir beglückwünschten uns gegenseitig und Jamie sagte: "Ich sagte doch...du wirst dieses Jahr die Queen!" Alle Fans auf den Tribünen schrieen und applaudierten und wir winkten lachend in die Menge. Dabei sah ich nochmal die kleine Grace und ich winkte ihr und zwinkerte nochmal.
Nach der Siegerehrung ging ich mit den Jungs in eine Kneipe und sie sangen: "Speedy Bi Speedy Bo die schnellste Maus von Mexiko. Arrivaaaaa" Wir feierten lange und ausgiebig, bevor wir alle hundemüde in die Wohnwägen fielen.
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Speed
FanfictionIch hörte Louis über den Bordfunk in mein Ohr lachen und schreien: "Speedy Babe - du hast es geschafft - du bist noch 2 Rennen von der Meisterschaft weg. Du bist einfach die größte!" Ich hatte vor Freude angefangen zu weinen und schrie zurück: "Leut...