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Gestern noch mit einem wunderschönen Traum sowie diesem wunderbaren Gefühl aufgewacht, muss sich Ronja heute mit einem zerstäubenden Mix aus Unsicherheit und Besorgnis zufriedengeben.
Es ist wie eine Achterbahn, hoch und runter, mal auf der gleichen Ebene, jedoch nicht rückwärts. So ist es, also geht es zumindest vorwärts. Und wohin, das wird sie schon noch herausbekommen.
Aufgestanden und fertiggemacht, geht sie sich selbst beruhigend los in den Park. Den Weg achtsam entlang schreitend bis zu einer Bank am See. Dort sitzt sie nun ganz verträumt und denkt über die letzten Entwicklungen nach. Habe ich Alice zu viel bedrängt? Habe ich gestern etwas Falsches gesagt? Habe ich etwas falsch verstanden? Hatte Frau Winter eine Info fehlinterpretiert? Gibt es Missverständnisse? Sollte ich das ansprechen? Wie wäre es, wenn Alice bei ihr wohnen würde? Wäre es denn nicht schön?
Ronja wird aus ihren Gedanken gerissen. Etwas hat sie am Fuß getroffen, nicht doll, aber merklich. Jemand nähert sich.
„Hallo. Tut mir leid. Mein Ball ist gegen Sie gekommen."
„Ach, das macht doch nichts. Ist ja nichts passiert."
„Okay danke. Schönen Tag."
„Danke, den wünsche ich dir auch."
Ein freundliches Kind. Kinder sind etwas Schönes. Sie selbst würde gerne eines haben, aber ob es dazu mal kommen wird. Wer weiß, abwarten.
Genug der Gedanken! Somit steht sie auf und lässt sich von Woody nach Hause führen. Dort angekommen stellt sie das zuletzt gemalte Bild zur Seite und bringt ihre Malutensilien wieder raus auf die Terrasse, um ihre Sorgen und Gefühle freien Lauf lassen zu können. Vielmehr klatscht sie heute mit einem großen breiten Pinsel riesige breite Farbkleckse unterschiedlicher Farben auf das Bild, um ihre Sorgen auf die Art von sich lösen zu können – so ihre Hoffnung zumindest.
Folgend schöpft sie diesen Moment auf der Couch draußen aus, indem sie sich besser, insbesondere freier fühlt.
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Am Mittag trifft sie sich am Hafen mit Elmar. Das ist zum einen eine neue Routine, zum anderen etwas, worauf sie sich richtig freut. Er ist ein mutiger Mann, der sich dieser nicht unbedingt in jede Richtung wandlungsfähigen Gesellschaft stellt und sein Leben lebt. Ich habe ihn sehr gern.
„Hallo Ronja."
„Hey Elmar."
„Heute ohne Alice."
„Ja, ist das schlimm?"
„Nein. Ich find euch beide nett."
„Das ist aber lieb von dir. Möchtest du Alice öfter sehen?"
„Ja."
„Soll ich sie fragen, ob sie öfter mitkommen möchte?"
„Ja, das wäre nett."
„Okay, das mache ich."
„Geht es Alice besser?"
„Je nachdem."
„Impressionsweise?"
„Ja genau."
„Beratungsstelle gut?"
„Ja, ich denke schon."
„Gut."
„Ja."
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Impressionsweise
Romance◇𝗥𝗼𝗺𝗮𝗻𝘁𝗶𝗸 & 𝗔𝗸𝘁𝘂𝗲𝗹𝗹𝗲 𝗟𝗶𝘁𝗲𝗿𝗮𝘁𝘂𝗿◇ Die gewohnheitsliebende Ronja schreitet - die Welt auf ihre ganz eigene Art wahrnehmend - aus ihrer Komfortzone heraus, um nicht nur Neues wertzuschätzen; nicht nur 𝘥𝘪𝘦 Liebe kennenzulerne...