23. Kapitel Lian

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"Mich töten lassen, bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?"
Lian rannte im zick-zack durch die Regelreihen, den Madfallod Marwolaeth dicht auf den Fersen. Lian sah immer wieder hektisch über die Schulter, die Todeseidechse im Blick, während das Untier alles um holzte, was ihm in den Weg kam.

"Wer erschafft solche Wesen?!"

"Hör zu Lian, ess isst deine einziege Chace deinen Vater zu finden. Du musssst ssterben!"

"Danke, aber ich verzichte!"
Er schlitterte und die nächste Kurve und kam vor einem kleinen Überhang mit Balustrade zum stehen.

"Sackgasse!"
Hinter ihm schlugen die Krallen laut klackend, bis sie verstummten und Lian etwas warmes im Nacken spürte. Ganz langsam wand er den Kopf nach rechts. In den Augen der Todeseidechse brannte schwarzes Feuer und vom Nahen, sah man selbst auf den Schuppen kleine Zacken. In Sekundenbruchteilen ging Lian sein gesamtes Arsenal an Zaubersprüchen und Flüchen durch.
Was hat Graham immer gesagt? Wesen des Todes und der Dunkelheit kann man weder heilen noch töten. Der einzige Weg ihnen zu entkommen ist zu renne oder einen Engel um Hilfe zu bitten, der sie zurück ins Land der Qualen schickt.
Na toll.
Einen Engel würde er wohl nicht so schnell auftreiben können. Blieb also nur das weg rennen.

"Oder du lässst dich töten!"
Super! Da hatte er den Salat! Entweder er ließ sich von einer sieben Meter langen Riesenechse zerfleischen, oder er rannte vor ihr davon. Ja, zweiteres klang eindeutig besser.
Also, wie halte ich dieses Ding von mir fern...
Lian blickte zum Kuppeldach hinauf und da, keinen Meter von ihm entfernt, spannte sich ein Seil vom Oberen Stockwerk bis zum vorletzten. Und direkt über seinem Kopf hing ein alter Fahrradlenker, der an dem Seil befestigt war.

"Lian, dasss isst unnötige Zeit, die du hinauss zögersst! Lasss es sschnell vorüber gehen in dem du dich dem Madfallod Marwolaeth sstellsst!" zischelte die Stimme. Sie klang gehetzt.
"Wie schon gesagt, ziehe ich mein Leben dem Tod vor!" Lian sprang, bekam den Lenker zu fassen und ratterte schwankend das Seil hinab.
Er sauste auf ein Eichenholzregal zu, konnte sich nicht mehr halten und krachte dagegen. Gemeinsam vieles sie um, Lian kullerte drei Meter weiter, wo ihn ein weiteres Regal stoppte. Der Hexer dankte Ellia im Stillen. Er wollte sich aufrappeln und schnellstmöglich verschwinden, doch das vermeintliche Regal stellte sich als sie Todeseidechse heraus, die Zähne bleckend über ihn gebäugt stand. Fast sah es aus als würde sie hämisch grinsen. Lian unternahm einen letzen Versuch und kroch auf ein umgestürzte Bank zu. Etwas traf ihn seitlich und schleuderte ihn herum. Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Brustkorb. Knurren kam die Fratze des Madfallod Marwolaeth in sein Blickfeld. Lian schloss die Augen als das Untier seine Pranke hob. Dann wurde es endgültig schwarz um ihn.

"Lian...wach auf..." säuselt eine Stimme so weich wie Seide.
"Komm sschon Lian, lasss mich nicht hängen!" langsam hob er die Lieder blinzelte, um seine Umwelt besser erkennen zu können.

"Na ssiehsst du sso sschwer war dass doch gar nicht. Du hättesst viel früher kommen können, aber du musst ja so ein Sturkopf sein! Genau wie dein Vater." eine kühle Hand strich ihm über die Wange, was eine Wohltat im Gegensatz zu der Hitze war die um ihn herrschte. Seine Sicht klärte sich allmählich, wurde von einem verschwommenem Etwas zu dem Gesicht einer Frau. Fast weiße Haut im Kontrast zu schwarzen Augen, wie Obsidian. Hohe Wangenknochen und ein spitzen Kinn. Ihre Lippen dünn wie Bleistifte, aber es passte zu ihrem Erscheinungsbild. Und dann sah Lian eine lange, gespaltene Zunge zwischen den Lippen hervor schnellen. Seine Augen weiteten sich und er nahm zum ersten mal die Schlangenhaare auf ihrem Kopf wahr. Ich keuchte auf, versuchte aufzustehen, doch ein unerträgliches Stechen in seiner Seite hinderte ihn. Wieder keuchte er, dieses Mal jedoch vor Schmerzen. Mit Schock geweiteten Augen kam die Frau auf ihn zu.

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