3. Kapitel Darko

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Er hatte wirklich erst zur zweiten.

Also verbrachte er die Zeit damit auf dem Schulflur in einer dunklen Ecke zu stehen und zu warten.

Als die meisten Schüler sich in ihren Klassen befanden, beobachtete er die noch verbliebenen Schüler.

Ein Junge saß mit einem Thunasandwich auf einer Bank und verschlang das Brot als hinge sein Leben davon ab.

Drei Mädchen lehnten an den Spinden und beobachteten einen Jungen in einer Collagejacke mit der Aufschrift SD. Die drei klimperten aufreizend zu dem Jungen mit der Collagejacke rüber.

Plötzlich hörte er ein leises keuchen und dann ein klatschendes Geräusch als das Thunasandwich auf dem Boden landete.

Alle anderen wandten sich um.

Allerdings nicht zu dem Typ mit dem Sandwich.

Die Blicke wanderten zu einem Mädchen das den Gang entlang kam.

Sie war unglaublich schön.

Ihre Haaren waren dunkelrot und wellten sich über ihre Schultern auf ein grünes T-Shirt.

Ihre enge Jeans steckte in schwarzen Springerstiefeln und sie trug eine dunkel getönte Sonnenbrille.
Sie ist wunderschön dachte er.
Selbst für einen Vampir.

Man konnte ihr ansehen, dass sie nich gerne so angestarrt wurde.

Naja angestarrt war noch untertirben.

Der Junge mit dem Sandwich und der Quaterback fing fast an zu sabbern und die Mädchen hörten auf an ihren Röcken und Blusen rum zu zupfen und blickten finster drein.

Das Mädchen ging ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen an ihnen vorbei.

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können so still war es. (Okey, er hätte die Stecknadel auch so gehört)

Das Mädchen ging weiter den Gang hinab, niemand hatte ihn bis jetzt bemerkt, aber sie blieb wie zu erwarten stehen und musterte ihn.

Die restlichen Schüler rissen sich mühsam von ihr los und beschäftigten sich wieder mit ihren eigenen Dingen.

"Interessant! "

Die Stimme borte sich in sein Gehirn und er keuchte auf vor Schmerz.

Wie hätte sie es geschafft sich durch seinen Schutzwall zu kommen?

Sie musste Gedanken lesen können. Vielleicht eine Tochter von Menlec, dessen Kinder waren Mächtige Gedankenleser.

Aber selbst die Kinder Menlec waren nicht so stark wie er.
"Ein Vampir der sich eine ziemlich starken Schutzwall um seinen Geist bauen kann."

Sie lächelte.
"Ich bin nun mal gern ungestört. "
"Kann ich verstehen. Wer hat seinen Geist nicht gern ganz für sich allein. Aber weshalb brauchst du einen Schutzwall? Du bist dich der jenige der die Gedanken liest.
Ahh ich verstehe du wolltest sie abschotten. Nicht schlecht. Sollte ich auch mal ausprobieren. "

Sie sah in eine andere Richtung.

Der Schmerz in seinem Kopf würde ihn bald über wältiegen. Mit letzter Kraft antwortete er:
"Musst du nicht irgendwo hin? Zum Unterricht oder zu deinen Freundinnen oder so?"
"Ach weißt du eigentlich hab ich nichts zu tun bis zur ersten Stunde. Wie wäre wenn wir einfach noch ein bisschen quatschen und du mir erzählst was du hier so machst Gabrielssohn!"

Das war zu viel für ihn.

Die lauten Stimmen und seine geschährften Sinne, die alles doppelt so laut machten, hatten ihm schon auf dem Schulhof dem letzten Nerv geraubt und das dieses Mädchen nun auch noch in seine Gedanken kam gab ihm den Rest.

Er begann an der Wand entlang nach unten zu rutschen, versuchte sich aufrecht zu halten, schaffte es aber nicht. Seine Schläfen pochten und er hatte wieder dieses Gefühl das sein Kopf gleich explodieren würde.

Außer ihr sah wieder mal niemand das hier gleich jemand ohnmächtig werden würde.

Sie riskierte es, dass man sah wie sie mit übernatürlichen Geschwindigkeit auf ihn zu schoß und nach ihm griff wären er den Halt verlor.

Nun saßen sie beide auf dem Boden, wobei er eher auf ihrem Schoß lag und sich den Kopf hielt.

Sie nahm sich die Sonnenbrille ab.

Ihre Augen waren genauso erstaunlich wie der Rest ihres Körpers.

Sie wechselten zwischen den unterschiedlichsten Farben; schwarz, helles rot, eisblau, schockobraun, moosgrün, golden, Bernstein farben, nachthimmelblau, violett und noch tausend Andere.

Sie lächelte leicht als sie sein erstauntes Gesicht sah. Der Schmerz in seinem Kopf ließ nach.

"Tut mir leid." flüsterte sie.

"Du bist das erste mal unter so vielen menschlichen Leuten. Ich hätte richtig mit dir reden sollen."

"Schon okey. Es war einfach zu viel für mich. Ich hätte nicht gedacht das es so schwer sein wird mit den ganzen Gerüchenb und dem Geschmack und so. Ich hätte vorhin sogar fast ein Mädchen angefallen."

Sie lachte.

"Wie heißt du?"

"Darko."

"Herzlich Willkommen Darko. Ich bin Zoëy. "

"Hallo Zoëy. Nett dich kennen zu lernen."

"Ebenfalls."

Sie strich ihm über die Wange.

Ihr Gesicht war so nah, hätte er sich nur wenige Zentimeter nach vorne gebeugt, hätte er sie küssen können...

Die Glocke zur zweiten Stunde läutete und mit ihr kehrte der Schmerz in seinem Kopf zurück.

Zoëy brachte ein wenig Abstand zwischen sie.

Er kniff die Äugen fest zusammen um das Pochen abzustellen.

Plötzlich legte Zoëy ihm die Hände an die Schläfen. Er öffnete die Augen.

Sie flüsterte etwas, aber er konnte nur sehen wie ihre Lippen sich bewegten.

Urplötzlich gab es keinen Druck mehr auf seinem Kopf. Und der Schmerz ließ auch wieder nach. Egal was sie getan hatte es half.

Wenige Sekunden später strömten Schüler aus den Klassen und füllten die Gänge.

Und ehe er reagieren konnte war Zoëy aufgestanden und ließ von der Menschenmasse mit ziehen.

Sky of the demonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt