Kapitel 12 - Das Schweigen der Kontrollierten

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Ruby's Sicht:

So sauber habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich sitze auf meinem Bett. Die sauberen Klamotten und das weiche Bett kommen mir wie der größte Luxus vor. Gedankenverloren starre ich aus dem Fenster. Wieso musstest du das tun? Wieso musstest du soetwas schreiben? Ich werde mehr als alles andere geliebt. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr. Es könnte alles perfekt sein, doch du erfindest diese bescheuerte Biowaffe die mich zum Schweigen bringt. Wieso?
Es klopft an der Tür und ich zucke kurz zusammen. „Komm rein." ,antworte ich leise. Die Tür öffnet sich und Natasha kommt in das Zimmer.
Mein Herz beginnt sofort an zu tanzen. Ich habe die volle Kontrolle über meine Gefühle, aber sobald ich etwas sagen möchte, was Hydra verraten könnte bleiben mir meine Worte im Hals stecken. Wie kann soetwas überhaupt möglich sein?
Natasha setzt sich schweigend neben mich. Sie betrachtet mich von der Seite. Irgendwann halte ich ihre Blicke nicht mehr aus und sage: „Natasha, mir geht es gut." Natasha schweigt weiterhin.
Ich drehe mich schließlich zu ihr, nehme ihre Hände in meine Hand und erwider ihren Blick. „Okay. Ich bin vielleicht etwas mitgenommen, aber ich kann das noch nicht erklären. Es geht einfach nicht! Wir müssen alles mögliche versuchen um Hydra zu besiegen. Aber jetzt, in diesem Moment können wir nichts tun...abgesehen von einer Sache." ,erkläre ich. Natasha schaut mich traurig an und fragt: „Was denn?" Ich schaue sie an.  Ich setze mich näher an sie heran, lege meine Hand um ihren Nacken und küsse sie. Sie wirkt überrascht, doch lässt sich kurze Zeit später auf den Kuss ein und als ich mich langsam von ihr lösen wollte, erwidert sie den Kuss, fester und längst nicht mehr so überrascht. Ich spüre, wie ihre Hand unter mein T-Shirt fährt und eine Gänsehaut breitet sich über meinem ganzen Körper aus.
Sie richtet sich auf und während wir uns küssen drückt sie mich auf mein Bett. Einlassend lasse ich mich nach hinten fallen. Grinsend schaut sie mich an. Ihre roten Haare fallen in mein Gesicht und ich blinzel kurz, bevor ich ihre Haare hinter ihr Ohr lege und sie, mit meiner Hand zu mir drücke, als Aufforderung, dasss sie nicht aufhören soll. Langsam schiebe ich auch meine Hand unter ihr T-shirt. Mein gesamter Körper fühlt sich an, als würde er gleich explosieren. Ich Lippen, weich und bestimmt auf Meinen. Ich schließe erneut meine Augen und spüre, wie ihre Hand zu meinem Bosenbund gleitet.
In diesem Moment klopft es an der Tür und erschrocken lösen wir uns voneinander. Noch völlig benebelt schaue ich sie erschrocken an. Erst jetzt wird mir bewusst, was wir getan haben und was Natasha vorhatte. „Ein Moment." ,rufe ich in Richtung Tür, schüttel meine Haare durch und laufe dann schnell zur Tür, um diese zu öffnen.
Steve steht vor der Tür und schaut mich stirnrunzelnd an, als sein Blick in mein Zimmer, zu Natasha, gleitet. Na super. „Ähm, also. Ich wollte nur...Ich wollte nicht stören...ich dachte, dass ich vielleicht nur etwas für dich tun könnte...also brauchst du noch irgendwas?" ,stockt Rogers herum, den Braten längst gerochen.
Ich schüttel nur den Kopf und antworte mit rotem Kopf: „Nein, danke Rogers. Ich komme schon zurecht."
Rogers schaut noch einmal in Richtung Natasha und sagt: „Ja, das sehe ich." Ein Grinsen konnte er sich dabei nicht verkneifen.
Schnell schließe ich die Tür und lasse mich gegen sie fallen. Natasha beobachtet mich stumm. „Was mache ich hier eigentlich? Ich wurde eine Woche von meinem Bruder gefoldert. Hydra will die ganze Welt vernichten und ich habe nichts bessees zu tun, als in Selbstmitleid zu versinken und..." ,ich stocke kurz und schaue kurz zu Natasha. Ich wende den Blick ab und laufe aufgebracht in meinem Zimmer herum. „Wir müssen aktiv werden. Hydra, meinen Bruder finden und ich...ich muss doch einfach..." ,erneut bleiben mir die Worte im Hals stecken. Natasha greift nach meinem Handgelenk und sagt: „Hey, jetzt beruhig' dich doch mal! Du hast doch gerade noch gesagt, dass wir jetzt nichts tun können und wenn du weiter so rumläuft wirst du auch in den nächsten Wochen keine große Hilfe sein!" ,sagt sie bestimmt und schaut auf mein Bein.
Ich habe den Schmerz und mein Humpeln komplett ausgeblendet und erst bei ihrer Erwähnung merke ich, dass das Rumgelaufe in meinem Zimmer eine wirklich sehr schlechte Idee war.
Müde lasse ich mich auf mein Bett fallen und lehne meinen Kopf gegen die Wand. Nach einer Weile sage ich: „Du hast recht. Ich glaube ich habe gerade etwas überreagiert." „Wegen Hydra oder dem was wir vorhatten?" ,fragt Natasha direkt und schaut mich ernst an. Ich antworte nicht und Natasha erklärt: „Ruby, wenn du das nicht willst, dann sag' es doch einfach!" Ich schaue sie sprachlos an, richte mich auf und sage schließlich: „Nein! Also Ja, ich will das! Aber ich weiß nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Abgesehen davon hatten wir noch nichteinmal unser erstes Date." Natasha lächelt müde und steht auf und sagt: „Ja, da hast du Recht." Sie beugt sich kurz über mich und gibt mir einen Kuss auf den Kopf. Dann geht sie zur Tür. „Schlaf' dich jetzt erstmal aus. Wir werden Hydra und deinen Bruder finden, und dann holen wir unser Date nach!" ,sie schaut mich friedlich an und ich nicke: „Das ist eine gute Idee!"
Sie dreht sich nocheinmal um und schließt dann die Tür.
Müde lasse ich mich auf mein Bett fallen und mit den Gedanken bei Hydra, meinem Bruder, der Biowaffe, die meinen Kopf kontrolliert, und besonders Natasha, schlafe ich irgendwann ein.
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Wörter: 929

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