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Mir taten schon die Füße weh. Wir sind locker 4 Stunden von einem Ort zum anderen gelaufen und waren jetzt auf dem Rückweg ins Hotel. Es dämmerte auch schon. Dank meinem Vater sind mussten wir uns zehntausend Sachen anschauen an denen er auch nur die kleinste Erfinderin hatte. Hier haben Liam und ich das erste mal ein Foto in Paris gemacht oder das hier ist der Ort wo Niall ausgerutscht ist und Liam ihm versucht hat aufzuhelfen aber selber geflogen ist. Tolle Information. Die Menschen die jetzt noch an uns vorbei liefen waren entweder betrunken, am trinken oder wollten zum Eiffelturm und da trinken. Tranken sie dann Französischen Wein oder doch Bier? Ich würde da eher ein Bier vorziehen, auch wenn ein Wein das Bild vom leuchtenden Eiffelturm verschönerte.

Im Hotel ließ mein Vater sich angezogen auf das Bett fallen. „Ich will nicht mehr" quengelte er wie ein kleines Kind. Er zog sich seine Schuhe nacheinander aus und legte sich dann unter seine Decke. Angeekelt rümpfte ich meine Nase. „Zieh dir wenigstens was sauberes an" brummte ich und lief in das angrenzende Zimmer. „Ey wer ist hier die erwachsene Person?" schrie mein Vater  aus dem Zimmer. „im Moment du wohl eher nicht" kurz danach ertönte ein frustriertes Stöhnen von ihm. Nach einem Geraschel, wahrscheinlich von der Bettdecke, stand er plötzlich am Türrahmen. „du bist ein idiot weißt du das?" grinsend schüttelte ich den Kopf. „Na dann weißt du das jetzt" er schnappte sich ebenfalls eine Zahnbürste. „Freffie komft Uber nächste oche " meinte er mit vollem Mund, weshalb ich ihn kaum verstanden hatte. „Wie bitte?" lachend spuckte ich die Paste in das Waschbecken, was mir mein Vater nachtat. „Freddie kommt nächste Woche, so unverständlich war das garnicht" „nein garnicht" brummend schlug er mir leicht gegen die Schulter. „Wollen wir ins Freibad, ich könnte Eddy fragen ob er etwas freimacht" „können wir das ohne dieses frei machen machen? Ich mein ein Freibad ohne Menschen ist gruselig, ich weiß das es manchmal scheiße ist aber können wir es nicht wenigstens versuchen?" „meinetwegen aber wenn irgendwer blöd kommt dann fahren wir nachhause" Ich nickte einverstanden. Circa eine Minute nachdem wir uns hingelegt haben, piepte das Handy von meinem Dad. Mit einem Seitenblick konnte ich sehen das es Harry war. Ich glaube er machte sich etwas Sorgen, denn Dad hatte seit wir gelandet waren nicht einmal das Handy aus der Tasche gezogen.

„Ist das okay wenn ich ihn rangehe?" unsicher schaute er mich an, ich nickte nur. Müde strich ich mir übers Gesicht. „Hey Lou" es war Harrys Stimme. Mit einem Blick auf das Handy von Louis sah ich das die beiden Videotelefonierten. Das Handy wurde leicht zu mir geschwenkt, so das Harry auch mich begrüßte. „Und wie war der Flug?" „er war gut, es waren nur einmal leichte Turbulenzen aber wie du siehst haben wir beide alles überlegt" das grinsen was auf den Lippen meines Vaters lag, reichte bis nach Amerika. Auch meine Mundwinkel begannen zu Zucken. Ich wusste nicht wann ich ihn das letzte mal so glücklich gesehen hatte. Vorher war er auch glücklich doch jetzt schien mir sein Lächeln um einiges größer und verliebter. „Habt ihr euch heute Paris angeschaut oder habt ihr im Hotel gefaulenzt?" „zzz Natürlich waren wir draußen!" „oh ja, Harry ich wusste nicht das Mein Vater so begeistert von der Kultur hier ist, wenn ich dir sage das er mich 4 Stunden von einem Ort zum anderen gezogen hat dann stimmt das!" „bist du dir sicher das wir hier von der selben Person sprechen? Meinst du diesen 1,74 kleinen Wuschelkopf der andauernd vor sich hin flucht und lange Spaziergänge hasst?" lachend nickte ich. „Genau den meine ich" „Leute ich kann euch hören!!" Gespielt beleidigt schmollte er, wobei er aussah wie Freddie wenn er keine Süßigkeiten nach dem Zähneputzen durfte. Harrys lachen ertönte aus dem Handy. „Aww bist du jetzt beleidigt?" Mein Vater rümpfte die Nase und zeigte seinen Mittelfinger in die Kamera. Daraufhin grinste Harry nur breit.

Nach einem langen Telefonat, bei dem ich beinahe eingeschlafen wäre, später, lagen Dad und ich wach im Bett. Irgendwie konnten wir beide nicht so wirklich schlafen. Das Rascheln der Decke neben mir ertönte und kurz Zeit später spürte ich wie mein Vater mich anschaute weshalb ich mich ebenfalls umdrehte. „Grace?" „mhhh?" „wie würdest du es finden wenn Harry öfter bei uns ist?" „ist er das denn nicht schon?" kurz blieb es still. „Also ich meine auch mal über mehrere Wochen oder Monate?" verwirrt schaltete ich das Licht an. „du meinst das er bei uns einzieht?" „nein! Also nicht direkt... noch nichts jetzt" „also doch?" er nickte still. Schwer atmend ließ ich mich ins weiche Kissen fallen. „wann?" „uhm nicht jetzt direkt, also es würde noch ein wenig dauern aber-„ „wann Dad?" „Anfang nächstes Jahr?" er stellte es eher wie eine Frage, doch mir war klar das es seine Antwort war. Also in 4 Monaten. Heilige scheiße. „klar, bleibt mir doch eh keine andere Antwort übrig" damit drehte ich mich um. „Prinzessin das stimmt nicht" „und wie, was soll ich denn noch groß sagen? Ich wette ihr habt das eh schon besprochen" „ja aber-„ „sieht's du da ist meine Meinung doch reinster Bullshit" „ich wollte aber deine Meinung haben" „meine Meinung? Um sie nachher sonst wohin zu schieben und das zu tun was du und Harry wollen?" „Prinze-„ „lass es Dad ich möchte schlafen" brummend schaltete ich das Licht aus.

Nach einer halben Stunde, die wir schweigend verbracht haben, kam mir die erste Träne. Sofort wischte ich mir sie weg. Ich sollte jetzt stark sein. Einfach um nicht schwach und zerbrechlich zu wirken. Aber meine Tränen machten einen gewaltigen Strich durch die Rechnung, denn kurze Zeit später liefen sie wir die Niagara Fälle. Schluchzend krümmte ich mich zusammen um ein wenig halt zu finden. Es half nicht. Plötzlich spürte ich zwei Arme die sich um mich legten. „Bitte nicht weinen" hauchte mein Vater in die Dunkelheit. Weinend drehte ich mich in seine Arme. Er küsste meine Stirn und flüsterte beruhigende Worte in den Raum, ich horchte ihnen schluchzend. „das geht alles so schnell" schluchzte ich. „Ich habe ihn doch gerade erst wieder kennengelernt und jetzt soll er schon einziehen?" mein Vater blieb still. Meine Tränen fingen an auf meiner Haut zu trocknen. „Es soll sich nicht alles ändern" die Arme hielten mich noch fester. „Es wird sich zwar was ändern, aber zum positiven. Ich werde ab dem nächsten Jahr öfter zuhause sein und wir können zusammen in der Urlaub, auf die Malediven, da wolltest du dich gerne hin" „wird er mitkommen?" „wahrscheinlich ja, er ist mein Freund und vielleicht irgendwann mein Mann, also natürlich wenn du damit einverstanden bist" die Hoffnung, die in seinen Augen schimmerte, brachte mich dazu zu nachzudenken. Es war mir zwar alles verdammt schnell, doch für meinen Vater und Harry waren viele Jahre vergangen in denen sie das nicht tun konnten was sie wollten. Also warum nicht die beiden mit einem einfachen ja glücklich machen? es wäre so viel einfacher, wäre dort nicht mein dummes Gehirn was immer wieder an die Zeit zurück dachte in der mein Vater um ich abends Love Island geguckt haben und uns darüber beschwerten wie doof diese Sendung doch eigentlich ist. Was ist wenn Harry es nicht gut fand und lieber etwas anderes tat? Musste ich mein Weihnachten bei seiner Familie feiern und dafür die Feier mit meiner Familie sausen lassen? Und was passiert wenn die sich irgendwann trennen? Ich habe ihn doch jetzt schon ein wenig in mein Herz geschlossen. Auch wenn ich es nicht gerne zugab.

„Dad?" „Ja?" „vielleicht könnten wir es so machen das Harry in den nächsten Monaten immer öfter kommt? Wenn ich damit nicht klar kommen sollte dann sag ich dir Bescheid und wir finden eine Lösung?" unsicher schaute ich zu ihm. „das ist eine gute Idee"

Happy Birthday HAROLD!
Love you <3

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