Kapitel 15

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Zeitsprung (7 Jahre)

ℳαғυyυ║ᦈ

ℰin grauer, regnerischer Oktober.
Herbst.
Seine Lieblingsjahreszeit... fiel mir ein und ich lief den Weg des Parkes nur zögernt entlang bis ich am Eingang des Friedhofes ankam.
Ich blieb davor stehen und war kurz davor wieder umzudrehen.
Ein scharfer Wind schlug mir um die Ohren und ich verlor kurzzeitig das Gleichgewicht und wich einen Schritt zurück.
Meine Hand die den Regenschirm hielt fing an zu zittern.
Ein beklemmendes Gefühl lag auf meiner Brust und machte es mir nur schwerer zu atmen.
Ich wusste einfach nicht, ob es richtig war hier zu sein.
Es fühle so komisch an.

Na ja, eigentlich fühlte ich garnichts... da war nichts als leere. Absolut nichts was von Bedeutung wäre.

Ich atmete noch einmal tief ein und hielt die Luft an als ich die Schwelle überschritt.

Nur langsam und zögernd bewegte ich mich in die Richtung. Meine Kopf war gesenkt, ich musste nicht einmal hinsehen wo ich hin lief. Meine Beine bewegten sich ganz von alleine.
Ich lief an all den unzähligen Gräbern vorbei.
Selbst als ich wieder schwächelt und mir ein redete nach Hause zu gehen, bewegte sich mein Körper. Es hatte nur ein Ziel...

Etliche Male war ich hier gewesen, doch noch nie war es mir so schwer gefallen wie heute.
Woran das lag, wusste ich nicht.

Nach kurzer Zeit blieb ich stehen, ich hob den Schirm jetzt etwas, da er mir die Sicht nahm und blickte direkt auf sein Grab.
Meine Hand verkrampfte sich um den Blumenstrauß in meiner linken Hand. Ich kniff die Augen fest zusammen. Ich wollte doch überhaupt garnicht hier sein. Warum war ich es denn?
Und was wollte ich überhaupt hier?

Ich öffnete sie wieder und kniete mich zu ihm.
Der Regen prasselte geräuschvoll auf den Regenschirm nieder und hatte dabei etwas beruhigendes.
Der Geruch von frischer, feuchter Erde lag in der Duft.

Was mache ich hier?

Ich hatte doch bereits alles hinter mir gelassen. Die Gitarre... Die Musik... das singen und meine Liebe... Uenoyama...
Ein müdes, trauriges Lächeln schlich mir über die Lippen und heiße Tränen liefen mir aus geröteten Augen.

Alles in mir schien ausbrechen zu wollen

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Alles in mir schien ausbrechen zu wollen. Ich würde die Kontrolle verlieren, wenn ich hier blieb.

Ich hatte nichts mehr, nichts was mir etwas bedeuten würde.
Mir wurde alles genommen.
Schon wieder.

Uenoyama

Mein Herz pochte so schnell beim Gedanken an ihn das es mir drohte zu zerplatzen.
Schlagartig fasste ich mir an die linke Brust, während die Tränen weiterhin über mein quälendes Gesicht liefen.

Ich hatte mir bereits die Lippen blutig gebissen beim Versuch mich zurück zu halten. Doch ich konnte nicht mehr.
Alles in mir schrie nach ihn...

Ich war wie in einer starre und konnte mich nicht bewegen.
Mein weinender Körper der unter dem Schirm saß, wollte mir nicht gehorchen.

"Wofür werde ich eigentlich so hart bestraft, womit habe ich all das verdient?" Flüsterte ich mit zittriger Stimme.
Ich hob den Blick und sah auf sein Grabstein, während ich mir die Tränen weg wischte und mich beruhigte.

"Uenoyama kun..." Ich strich über sein Grab und schloss dabei die Augen.

Ich dachte dabei an seine Hand, die mir immer wieder zärtlich über die Wange strich... an seinen Duft... seine Stimme und seinen Kuss.
Für einen kurzen Augenblick kam es mir so vor als wenn ich seine Präsenz spüren würde und ich riss die Augen wieder auf. Hastig sah ich mich um. Aber ich war weit und breit der einzige auf dem Friedhof. Was hatte ich mir überhaupt erhofft? Das er nach all den Jahren plötzlich wieder lebendig vor mir stehen würde?
Meine Hand zuckte und ich zog sie wieder zurück.

Ich biss meine Zähne so fest zusammen das es bereits weh tat. Wut und Enttäuschung stiegen in mir auf, beim Gedanken das es wohl nie so sein wird.

"Ihr macht euch da oben wohl alle lustig über mich was? Gefällt es euch mich so sehen?" Schrie ich verzweifelt und schlug mit der Hand auf dem Boden, während die kalten Regentropfen eins mit meinen Tränen wurden.

"Soll ich weiterhin ein so erbärmlichen dasein führen... OHNE DICH?" Ich fasste mir wieder an die Brust und sah in den Himmel.
"Ist das die Strafe Gottes?
SAG ES MIR!!
Was habe ich denn verbrochen?
Ist das etwa ein Fluch der mir auferlegt wurde? Ein Fluch der mir jeden geliebten Menschen ohne Rücksicht weg nimmt?"
Ich atmete heftig und mein Körper zitterte vor Wut.
Ich war einfach am Ende, ich lebte nur vor mich hin. Ohne Ziele, ohne Lebensfreude, ohne einen geliebten Menschen.
Nach und nach wurde mir alles genommen.
Meine Mutter die einen Schlaganfall erlitten hatte und seit dem unzurechnungsfähig war. Mein Hund der überfahren wurde und einfach liegen gelassen wurde...
Uenoyamas tot war aber das aller schlimmste für mich. Mein Herz zog sich zusammen. Die Sehnsucht wie auch die Reue waren riesig gewesen. Keine Worte dieser Welt könnten meine Gefühle für ihn beschreiben.

"Du warst doch alles was ich hatte verdammt... Alles... was ich je wollte... Alles was ich je brauchte." Zum Ende hin brach meine Stimme und ich schluchzte nur noch.

Ich fühlte mich elendig und schuldig.

"Ich hätte alles getan, lieber Gott. Ich hätte dir mit Freuden mein Leben schenken könnten. Warum also musstest du ihn mir weg nehmen?"

"Gib... gib ihn mir zurück... bitte... du kannst das doch, ich weiß das." Nur leise kamen mir diese Worte über den Mund.
"GIB IHN MIR ZURÜCK."

"DU SOLLST IHN MIR ZURÜCK GEBEN!" Rief ich wie außer mir, während ich meine Faust immer wieder in die feuchte Erde seines Grabes schlug.

"ICH AKZEPTIEREN ES NICHT DAS DU MIR WIEDER JEMANDEN GENOMMEN HAST. NIEMALS WERDE ICH DAS AKZEPTIEREN."

Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen sodass der Regen mich komplett durchnässte.

All die Jahre habe ich nur für dich gelebt... nur für dich so lange durchgehalten.

Man hätte mich foltern können oder sonst was mit mir anstellen können, doch der Schmerz würde nicht mal annähernd an den Verlust von Uenoyama rankommen. Es ist die absolute Hölle. Tag ein... Tag aus.
Mir fehlte mittlerweile die Kraft für dieses unbedeutende leben.

"Uenoyama... Wie konntest du mich bloß in dieser farblosen Welt alleine zurück lassen. Eine Welt in der es dich nicht gibt, ist eine unbedeutende Welt für mich."

Eine einsame Tränen lief mir aus dem Auge.

Der Regen wurde allmählich weniger.
Ich legte den Arm über mein Gesicht und fing an zu lachen.
Kein freudiges Lachen. Ehr ein unkontrolliertes, verbittertes Lachen.
Ich verliere den Versand...
In meinem Kopf war so viel Chaos, das es mir unmöglich machte klar zu denken.

Nur mühsam raffte ich mich hoch, griff mir mein Schirm und Schritt auf seinen Grab zu.
Ich wischte emotionslos drüber, immer und immer wieder und war total in Gedanken versunken.
Ich seufzte und hielt in der Bewegung inne.

Langsam beugte ich mich vor und gab dem Grabstein einen Kuss.

"Mach's gut, wir sehen uns schon bald wieder. Versprochen." Flüsterte ich mit einen zufrieden Gesichtsausdruck und wischte noch mal drüber.
"Alles wird gut..."

Hallo, ich habe keineAhnung ob überhaupt noch jemand da ist und die geschichte noch liest ^^
Aber da bin ich wieder✌🏽
Ich hoffe es geht euch allen gut und ja....🙂

Sorry! Given /Yaoi/ MafuyuxUenoyama Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt