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⊱Kian⊰

Als mein Handy Wecker nun schon zum dritten Mal laut und schrill vor sich hin läutet, entscheide ich mich endlich die Augen zu öffnen.
Was sich jedoch gleich als Fehler heraus stellt.
Meine Mom muss den Vorhang zur Seite geschoben haben, denn die noch milde Morgensonne brennt mir beinahe die Augen aus.

"Fuck!", fluche ich verschlafen und mich auf die andere seite drehend. Heute ist Donnerstag und ich habe überhaupt keine Lust.

Umso wacher ich werde, desto mehr klären sich die Ereignisse von gestern.
Vor allem Thalia schwirrt mir wieder im Kopf umher und dafür verfluche ich sie.

Marcus hatte recht. Zumindest denke ich das halbwegs. Sie wird mir definitiv mehr Ärger einbringen, aber meine Hartnäckigkeit lässt nicht verhindern, dass ich trotzdem an ihr Geheimnis kommen will.

Ich war gestern ja so sauer auf sie und dann auf Marcus, weil er bei dem Thema immer abblockt, mir keine Antworten auf meine Fragen gibt. Es muss doch einen Grund geben, weshalb sie mich nicht leiden kann, das habe ich nämlich schon in der Bibliothek gemerkt. Kaum zu glauben, dass das erst drei Tage zurück liegt, es kommt mir viel länger vor.

Meine müden Gehirn Zellen geben mir jedoch auch keine Ruhe.
Immer wieder taucht das erschütternde Bild vor meinen Augen auf. Thalia, so fertig und am Boden zerstört. Ich habe einen Moment Moment nackter und unbarmherziger Schwäche miterlebt und es scheint mich zu verfolgen.

Das Mädchen hatte nicht den Eindruck gemacht... und schon verschwimmen die Gedankenfetzen. Ich nehme mir aber vor nachher nach ihr zu suchen, aber erst später, denn ich gehe erst zur dritten Stunde zur Schule.

Dann, als gönnt man mir meinen Halbschlaf nicht, kreischt der Wecker erneut los und ich bin nun endgültig wach.
Verfluchter Scheiß!

Und dann entschließe ich mich schwerfällig doch aufzustehen. Ich rolle mich zur Seite, sodass ich nach meinem Handy greifen kann, damit ich den scheiß Wecker ausstellen kann, aber irgendwie muss ich mich in der Decke verfangen haben, denn plötzlich lande ich mit einem dumpfen Knall auf den Boden.

Einen unverständlichen Müll fluchend, bleibe ich einige Minuten einfach so liegen. Aber dann macht sich ein Schmerz in meinem Kopf breit. Ich bin gegen den Nachtschrank geknallt.

Unwohl seufzend setze ich mich auf und reibe behutsam mit meiner Hand gegen die betroffene Stelle. Ich denke das gibt im schlimmsten Fall nur eine kleine Beule.

Jetzt schon für den ganzen Tag genervt stehe ich auf und suche die Socken die ich gestern im Bett ausgezogen habe, um sie mir erneut anzuziehen. Die stinken noch nicht zu sehr, deshalb kann ich sie sicher heute nochmal anziehen.

Verschlafen laufe ich nach unten in die Küche, wo meine Mom gerade etwas auf einen Post it schreibt.

"Grundgütiger, Kian!" Mit großen Augen sieht sie mich an. Ihre Augen wandern über meinen nackten Oberkörper bis zu meinen Socken und dann wieder zu meinen Augen. "Warum bist du noch nicht fertig?" Sie hält kurz inne ehe sie den Kopf schüttelt. "Wenn es Mathe ist, dann geh trotzdem und außerdem", sie schaut erneut zu meinen Füßen. "Zieh dir frische Socken an!"

Sie lässt den kleinen Zettel und den Stift liegen, kommt auf mich zu und gibt mir einen sanften Kuss auf die Wange. Danach macht sie sich auf den Weg zur Arbeit.

Meine Mom kennt mich besser als jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Und trotz, dass ich alles für sie tun würde, gehe ich ganz sicher nicht zu Mathe.

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