Prolog

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,,Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende." – Oscar Wilde 
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Es war dunkel, nass, kalt. Das verschneite London des 19. Jahrhunderts. In tiefer Nacht bahnte ich mir meinen Weg durch die Gassen. Schon immer wollte ich nach England und nun wurde dieser Traum wahr. 

Neben mir - die Leute, die ich eine Familie nennen konnte. Meine Verlobte, ihr Bruder und meine Geschwister. Wir waren auf der Suche nach unserem nächsten Opfer.

Mary und ich hätten schon längst heiraten können, doch wir warteten noch. Die Zeiten waren ungünstig. Mason drängte uns jedoch auch nicht.

Im Herbst diesen Jahres schlich sich ein Serienmörder durch die Straßen der Stadt. Jack The Ripper wurde er genannt. Uns konnte er jedoch gar nichts. Würde er Mary oder meiner Schwester etwas antun wollen, dann wäre er tot bevor er mit der Wimpern zucken konnte.

Eigentlich würden wir den Menschen hier damit sogar einen Gefallen tun. Sie wären froh darüber. Doch wahrscheinlich würden sie uns nicht einmal glauben, sonder Mason oder mich verdächtigen der Mörder zu sein. Jaxon war noch zu jung.

Niemand lief derzeit Nachts durch die Straßen. Leider fanden wir heute keinen Menschen, um ihn auszusaugen. Doch stattdessen hörten wir aus weiter Ferne die Schreie von einigen Menschen. 

Wir alle sahen uns an bevor wir uns in Vampirgeschwindigkeit in Richtung der Schreie bewegten. Es war ein Park. Auf den Bäumen versteckt sahen wir uns das Ereignis an.

Drei Frauen standen auf einem Scheiterhaufen. Sie wurden für Hexen gehalten und verbrannt. Wer denkt, dass man dies nur im Mittelalter getan hat irrte sich. 

Nur derzeit wird es heimlich getan. Die Schreie waren für menschliche Ohren in der Stadt nicht hörbar. Der Park befand sich weiter am Rande der Stadt. Jedenfalls nahm ich an, dass es ein Park war.

Menschen sind so dämlich, dachte ich. Sie konnten Menschen einfach nicht von Hexen unterscheiden. Schon seit Jahren machen sie diesen Fehler.

Obwohl ich fand, dass es gut war, wenn sie es versuchten, denn hin und wieder landete eine richtige Hexe auf dem Scheiterhaufen. Meistens waren sie zwar schlauer, aber eben nicht immer.

Hexen wollten schon immer mächtig sein, doch als Evelyn uns erschaffen hatte, hatte sie somit auch stärkere und mächtigere Wesen erschaffen, denn schnell sorgten wir dafür, dass der Vampirismus sich verbreitete. 

»Das langweilt mich. Ich möchte gehen«, gab Mary von sich. Ihr Charakter war anders. Sie war kein typisches braves Mädchen, wie es zu dieser Zeit meist üblich war. Das war sie schon als Mensch damals nicht.

Immer liebte sie es, wenn sie im Mittelpunkt stand und oft hatte ich das Gefühl, dass sie dachte, sie würde der Mittelpunkt der Welt sein. Ihr Bruder war nicht ganz Unschuldig daran, denn er gab ihr alles was sie wollte, doch das tat ich ebenso und so machten Mason und ich uns abmarschbereit.

»Wir können nicht gehen. Diese Menschen sind unschuldig und werden sterben, wenn wir nichts machen«, sagte Jazmyn, meine kleine Schwester, und sah mich flehend an. Ein Blick zu Jaxon genügte, um zu wissen, dass auch er ihre Meinung teilte.

Nun hatte ich die Wahl; Marys Wunsch abschlagen und so ihre Missgunst auf mich ziehen, oder Jazzys Wunsch abschlagen. Sie würde sauer sein, doch sie würde darüber hinwegkommen. Mary jedoch würde nachtragend sein. Wollte ich das denn?

Doch mir blieb die Wahl ersparrt, denn plötzlich wurden alle Menschen, die die sogenannten 'Hexen' töten wollten selber umgebracht. Als sie alle samt auf dem Boden lagen erkannte ich auch wer sie gerettet hatte.

Es war Samuel. Verdammt, jetzt sollten wir hier wirklich weg. Ihm sind wir zwar entflohen, doch wahrscheinlich jagte er uns noch immer. Doch wieder änderte sich die Lage schnell, denn er wurde beschossen.

Jäger. Wenn es Personen gab, die ich noch weniger leiden konnte als Samuel, dann waren es menschliche Jäger, die dachten sie konnten uns alle einfach töten.

»Vergiss das woran du gerade denkst, Liebster. Samuel würde uns alle töten, nachdem die Jäger tot sind«, meinte Mary. Sie hatte natürlich Recht, doch trotz allem was Samuel getan hat war er einmal ein sehr guter und loyaler Freund. 

Ich nickte Jaxon zu und gemeinsam sprangen wir von den Bäumen hinunter. Jazmyn ebenfalls, auch wenn ich das eigentlich nicht wollte.

»Drei gegen einen? Das ist gemein«, rief ich und blitzschnell schmiss ich einen von ihnen gegen einen Baum. Samuel schien überrascht von meinem Erscheinen. Ich beachtete ihn nicht.

Zusammen töteten wir all die Jäger, die ihn an diesem Abend töten wollten. Somit landete er in unserer Schuld. Er meinte, wenn wir ihn je bräuchten, dann müssten wir uns nur melden. Doch uns allen war bewusst, dass dies nie geschehen würde. Keiner von uns würde ihn freiwillig am Rockzipfel haben wollen.

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A/N: Sooo ich hoffe euch hat der Prolog gefallen. :D x

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