Kapitel 2

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Die Minuten verstrichen während ich meine Sachen fertig packte und Justin mir stumm dabei zusah. Ich wusste, dass er mir gerne dabei helfen würde. Dafür kannte ich ihn einfach zu gut. Doch genau das wollte ich nicht. Mit meinen Sachen kannte ich mich nunmal am besten aus.

Irgendwann jedoch musste ich ihn um etwas bitten, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. »Kannst du mir bitte das Ladekabel geben?«, fragte ich und er nickte. Daraufhin gab er es mir und ich stopfte es zu dem Rest in meiner Tasche. 

Sie war voll. Mist. Es musste noch mein Deo und meine Bürste rein. Und eine Jacke, falls es kälter wird. Und ein Handtuch. Verdammt war ich unorganisiert. Ich schnappte mir das ganze Zeug und versuchte vergeblich es in die dunkelbraune Tasche zu stopfen.

Keine Sekunde verging und Justin stand mit seiner Tasche neben mir. Auch offen hatte er sie schon. »Bei mir ist noch Platz«, sagte er grinsend und nahm das Zeug, um es in seine Tasche zu packen. Dankend sah ich ihn an. 

Als alles fertig war gingen wir gemeinsam runter. Mein Dad schaute sich ein Footballspiel im Fernsehen an und meine Mom hat begonnen das Abendessen vorzubereiten. Layla war wahrscheinlich oben in ihrem Zimmer und spielte irgendwas.

Ich ging erst zu meinem Dad und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er jedoch sagte nur ein kurzes 'Tschüss'. Zu sehr war er auf das Spiel konzentriert. Grinsend sah ich ihn an, bevor ich zusammen mit Justin in die Küche zu meiner Mom ging.

Sie drehte sich zu uns um und schenkte uns beiden ein Lächeln. Meine Tasche hatte ich am Türrahmen neben Justin abgestellt, denn er blieb dort stehen. Obwohl meine Eltern ihn mochten wollten sie nicht, dass er ihnen zu nahe kam. 

Ich umarmte sie und murmelte, dass ich sie lieb habe. Sie erwiederte dasselbe. »Pass auf dich auf«, fühgte sie noch hinzu und ich nickte, dann schnappte ich mir meine Tasche und zusammen verließen Justin und ich das Haus. Wir nahmen mein Auto, denn er war - was für ein Wunder - zu Fuß gekommen.

Die Taschen stellten wir im Kofferaum ab, bevor wir uns hineinsetzten. Justin wollte unbedingt fahren und da ich damit kein Problem hatte setzte ich mich einfach auf den Beifahrersitz. Er war ein großartiger Fahrer, wenn er es denn wollte. Und mit mir im Auto fuhr er immer vorsichtig.

Auf dem Weg zu Chloe schwiegen wir. Justin war zwar erst einmal - kurz nachdem die Schule wieder begonnen hatte - bei ihr, weil sie ebenfalls Geburtstag hatte, doch den Weg kannte er noch ganz genau. 

Ihre Feier war ebenfalls relativ groß, doch da sie am Tag ihres Geburtstages stattfand - sie hatte an einem Samstag - schlief niemand bei ihr. Auch ich nicht, denn am nächsten Tag hatte ich früh einen wichtigen Termin.

Ich wusste gar nicht, wer von meinen Freunden alles eingeladen war. Nur von Justin wusste ich natürlich. Doch ich war mir sicher, dass Chloe schon wusste, wen sie einladen sollte und wen nicht. Okay, auch dass Kyle kommen würde wusste ich. Nur bezweifelte ich, dass er es rechtzeitig schaffen würde, denn er war noch mit Jaxon unterwegs und die zwei vergaßen wirklich immer die Zeit.

»Weißt du, ob Jaxon auch kommt?«, wollte ich von Justin wissen, als wir aus dem Auto stiegen. Wir schlossen beide fast gleichzeitig die Türen des Wagens. Er ging nach hinten zum Kofferaum und ich folgte ihm.

»Jap, aber er und Kyle kommen etwas später. Sie sind mit Mädchen unterwegs.« Bei dem letzten Teil des Satzes legte sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht, weshalb auch ich grinsen musste. Darauf würde ich Kyle später auf jedenfall ansprechen, so viel stand fest.

Ich nickte nur und schnappte mir mein Zeug. Justin tat dasselbe, dann schloss er den Kofferaum wieder und wir gingen zur Haustür. Dort angekommen drückte ich die Klingel und wir warteten darauf, dass Chloe uns die Tür öffnen würde. 

Es war kurz vor 17 Uhr, doch es sah so aus, als wäre noch niemand da, aber der Eindruck konnte täuschen, denn ich hörte Musik aus dem Haus. Sie hatte sie relativ laut aufgedreht.

Nach kurzer Zeit öffnete sich die Tür und sofort wurde ich umarmt. Ich wusste, dass es sich um Chloe oder Ana handeln musste, denn nur die zwei taten das. 

»Alles Gute nachträglich«, sagte die Person und an der Stimme konnte ich erkennen, dass es sich um Chloe handelte. Dann löste sie sich aus der Umarmung und berüßte Justin mit einem Lächeln. Als Chloes Name gerufen wurde zog sie uns beide mit ins Haus und schloss die Tür.

»Bringt eure Sachen erst einmal ins Gästezimmer«, sagte sie aufgeregt und wir nickten. Weshalb war sie so aufgedreht? Okay, eigentlich wollte ich es gar nicht wissen, doch mir war klar, dass ich es sowieso bald herausfinden würde. 

Im Gästezimmer angekommen stellten wir unsere Taschen auf das Bett. Ich kannte das Zimmer schon, denn ich hatte schon vorher einige Nächte hier verbracht. Die Wände waren in einem kühlen Blauton gestrichen, die Mödel waren weiß. Das Bett war für zwei Personen gemacht und ich hoffte wirklich, dass Justin und ich hier schlafen könnten, denn es ist viel gemütlicher als die Couch oder ein Schlafsack.

Justin griff nach meiner Hand und wir verschrenkten unsere Finger miteinander, bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machten. Es waren doch schon einige Leute hier, das hatte ich vorhin gesehen, als Chloe uns begrüßt hatte. 

Unten angekommen kam Ana sofort auf mich zu und umarmte mich stürmisch. »Alles Gute nachträglich und ich würde dir jetzt so gerne etwas schenken, aber mir ist einfach nichts eingefallen, deshalb habe ich nur das hier«, sagte sie leicht traurig und reichte mir eine kleine Tafel Schokolade mit ein wenig Geld dran. 

Ich umarmte sie sofort wieder und sagte ihr, dass es nicht schlimm sei, da ich sowieso nichts wollte. Als wir uns aus der Umarmung lösten lächelte sie dann wieder ein wenig. 

»Hey«, sagte sie zu Justin. Dieser nickte nur, doch da Ana eine meiner besten Freundinnen war wollte ich, dass er etwas höflicher war, auch wenn er Menschen noch immer nicht allzu sehr mochte. Deshalb stieß ich ihm mit dem Ellenbogen in den Bauch. Ich wusste, dass es ihm nicht wehtun würde.

Dann sah ich ihn erwartungsvoll an und er erwiederte ein 'Hi' zu Ana, was mich wieder glücklicher machte. Ich wollte nicht, dass Ana ihn nicht sonderlich mochte. Sie hatte sowieso seit kurzem eine komische Einstellung Vampiren gegenüber. Das merkte man auch bei Chloe. Sie war distanzierter zu ihr.

Eigentlich hatte ich vor das kleine Geschenk von Ana sofort nach oben zu bringen, doch ich wurde aufgehalten, als jemand meinen Namen rief. Ich sah in die Richtung und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. 

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A/N: Also, das ist Kapitel 2. :) x

Tipps wie man eine starke Erkältung schneller wieder los wird sind gern erwünscht. :D

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