Kapitel 78

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Im Grunde wurde die Antwort auf meine Frage schon gesagt 😉

Also hier ein weiteres Kapitel für heute ❤️ hoffentlich gefällt es

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"Park Jin-young..." Gründer von JYP Entertainment und sein letzter Fall. Der, bei dem Yoongi schlussendlich den Kopf hinhalten müsste für etwas, was er scheinbar nicht getan hatte.

"Wie komm ich denn zu der Ehre?" - von wegen... "Gibt es einen bestimmten Grund das Sie anrufen?"

"Ja, den gibt es wohl. Ich hab mitbekommen, dass Sie gerade im Hongsung Gefängnis aus und ein gehen... Darf ich fragen, was Sie dahin treibt?"

Die Stimme seines Mandanten klang interessiert, aber genau so könnte man auch glauben, dass er es schon wusste, aber die Höflichkeit aufrecht erhalten wollte.

"Das dürfen Sie nicht. Aber das war Ihnen doch schon vorher klar, oder?"

Angespannt erhob sich Tae vom Bett und lief geräuschlos zum Fenster.

Draußen wurde die Dunkelheit von Laternen erleuchtet, sowie von einzelnen vorbeifahrenden Autos.

Irgendwie kam er sich gerade beobachtet vor, aber das könnten natürlich auch nur Nachwirkungen sein von den Kurzbesuchen im Gefängnis.

Aber sicher war sicher.

So leise wie möglich ließ er die Schalousie hinunter. Schloss somit das Draußen gänzlich von sich ab.

"Arbeiten Sie an einem Fall? Wahrscheinlich dann eher im privaten Rahmen, oder? Denn Ihre Arbeitsstelle meinte, dass Sie sich auf längere Zeit Urlaub genommen haben und von keinen offenen Projekten wüssten..."

Seine Arbeit also... Da hätte der Typ auch schon angerufen.

Sehr eigenartig, dass Park Jin-young sich solche Mühe machte heraus zu finden, was ihn her trieb.

Hatte er etwa Angst? Angst das Tae etwas entdecken könnte, was nicht ans Licht kommen sollte?

"Vielleicht hab ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, Herr Park. Deswegen nochmal zum Mitschreiben:
Ich werde Ihnen gar nichts sagen, genau wie das Anwaltsgeheimnis es vorschreibt.

Ihr Anruf ist mehr als unpassend, vor allem mit dem Hintergrund, dass Sie ja bereits wissen, dass ich eine Pause eingelegt habe..."

Langsam wurde er sauer, auch wenn sich das wirklich noch in Grenzen hielt. Er mochte es nicht wenn Menschen wie Park Jin-young glaubten mit einem Anruf alles regeln zu können, weil Sie Macht und genug wichtige Kontakt hatten.

"Passen Sie auf Ihren Ton auf, Herr Kim. Ich bin ein gnädiger Mann, aber Respektlosigkeit toleriere ich nicht. Ich gebe Ihnen also jetzt noch eine letzte Chance: Reisen Sie ab! Was auch immer Sie dahin getrieben hat: Vergessen Sie es! Das ist ein Rat - von mir an Sie - ansonsten wird das noch Konsequenzen haben."

"Sie wollen mir drohen?" Leise war Tae durch den Raum geschritten. Stand an der einzigen Tür dieses Zimmers und lauschte.

Es war nichts zuhören und trotzdem drehte er den Schlüssel in der Tür um.

Etwas erleichterter lehnte er sich mit seinem Rücken an das kalte Holz und konzentrierte sich wieder auf den Anrufer.

"Was glauben Sie wer Sie sind? Ich lass mich doch nicht von einem Mann wie Ihnen unter Druck setzen.

Ich werde meiner Arbeit hier nachgehen, wie es mir passt auch wenn Ihnen das nicht..."

"SIE WERDEN DIE FINGER VON MIN YOONGI LASSEN!!! HABEN SIE VERSTANDEN??? Sonst wird Ihre Karriere aufhören bevor sie überhaupt richtig angefangen hat! Ich werde Ihren Arbeitgeber dazu bringen Ihnen kündigen und alle anderen Kanzleien daran hindern Sie einzustellen!

Sollte Ihnen das nicht reichen, werde ich mir etwas anderes einfallen lassen bis Sie auf Knien flehend vor mir angekrochen kommen und..."

Stille.

Tae hatte aufgelegt.

Hatte den Anrufer mitten in dessen Hasstirade unterbrochen.

Wütend schmiss er das Handy aufs Bett. Lief durchs Zimmer, wie ein eingefärchtes Tier und würde am liebsten irgendwo seinen Zorn rauslassen.

Sein Ohr klingelte immer noch von der Lautstärke seines jetzt ehemaligen Mandanten und seine Hände vergriffen sich schmerzhaft in seinen Haaren.

In Rage riss er daran und konnte hören, wie einige seiner Strähnen dadurch in Mitleidenschaft gezogen wurden und lose zwischen seinen Fingern hingen.

SCHEIẞE! Scheiße, Scheiße, Scheiße!

Was sollte er denn jetzt machen?

Hinter sich konnte er sein Handy erneut aufleuchten sehen.

Das musste bestimmt Park Jin-young wieder sein. Der Mann wollte wahrscheinlich seine Drohung noch weiter ausführen.

Ohne aufs Display zu schauen nahm er den Anruf an. Noch immer voller Rage über diese Unverschämtheit.

"WAS???"

Stille und dann drang eine sehr unsichere dünne Stimme an sein Ohr.

"TaeTae, alles ok? Ich hab dich schon so oft versucht zu erreichen, aber du bist nicht..."

"VERDAMMT, Jungkook! Wenn jemand nicht an sein Handy geht, dann hat das seine Gründe!

Ich will nicht mit dir reden. Ich will dich nicht sehen. Nichts von dir mitbekommen, KAPIERT?

Hör auf mich zu belästigen!!!"

Erneut war er derjenige, der den Anruf beendete und auch dieses Mal schmiss er seine Handy aufs Bett. Allerdings landete es diesmal nicht wie gewünscht auf der Matratze, sondern prallte gegen die Wand, wo es kurz darauf mit einem splitternden Geräusch auf dem Boden landete.

Geschockt starrte er auf das, was er gerade angerichtet hatte. Konnte selbst nicht ganz glauben, was eben passiert war.

Nur langsam drang es zu ihm durch. Durch die Wolken aus Wut und Hass.

Und dann sackte er einfach in sich zusammen.

Starrte auf seine zitternden Hände und konnte spüren, wie Tränen sich ihren Weg nach unten bahnten.

Oh Gott... Was hatte er da gerade getan?

Hatte er Jungkook gerade wirklich gesagt, dass er nichts mehr von ihm wissen wollte? Hatte er ihn wirklich mit solch bösen Wörtern abgeschmettert? Mit Wut, die gar nicht auf ihn bezogen war, sondern auf die Situation in der er sich gerade befand?

Auf allen Vieren kroch er zu seinem Handy hin. Hoffte, dass es noch irgendwie benutzbar war, um Jungkook anzurufen. Seine Worte irgendwie nichtig zu machen.

Aber sein Handy reagierte nicht. Schwarz und leer blickte es ihn an. Gab kein Lebenszeichen mehr von sich.

Schluchzend zackte er in sich zusammen. Spürte die Scherben des Zersplitterten Display an seiner Haut. Wie sie schmerzhaft kleine Schnitte hinterließen.

Aber das war egal.

Alles war gerade egal geworden, denn er hatte den einzigen wichtigen Mensch in seinem Leben gerade weg gejagt.

Hatte ihm in seiner Verzweiflung Lügen an den Kopf geschmissen und keine Chance es wieder ins reine zu bringen.

Was war er doch für ein Monster. Schlimmer als Jeongyu, der all seinen Opfern von Anfang an klar gemacht hatte, dass sie niemals etwas anderes werden würden als der Dreck unter dessen Schuhen.

Prince Charming - TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt