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Während der Pause stand ich vor dem Schulgelände und wartete die quälenden Sekunden ab, bis mein großer Bruder endlich den Anruf abnahm.

Doch anstatt das Enríque abnahm, drückt dieser Blödian mich doch allen ernstes weg.

"Este imbécil", beschimpfte ich ihn und rief ihn erneut an, wobei er diesmal netterweise Abnahm.

"Dios, was ist denn?! Ich hab gerade wichtiges zu tun, für Uni lernen und so", motzte er mich an, was mir die Augen verdrehen ließ.

"Cállate, ich höre den Fernseher bei dir im Hintergrund laufen. Außerdem hätte ich entführt werden können!"

Enríque seufzte am anderen Ende der Leitung. "Dich will niemand haben", konterte er und das Grinsen in seiner Stimme war nicht zu überhören.

Gerade, als ich zu einer schlagfertigen Antwort ansetzen wollte, die sein Komplettes Ego zerstört hätten, wurde mir das Handy aus der Hand gerissen, weshalb ich empört zu der entsprechenden Person hoch sah.

"Zehn Dollar innerhalb der nächsten Stunde und du bekommst sie unbeschadet zurück", raunte Adrian bedrohlich in den Hörer, ehe er einfach auflegte und ich ihn amüsiert ansah.

Doch dann fiel mir der genannte Preis ein und ich riss Adrian wütend mein Handy aus der Hand. "Wieso nur zehn Dollar?"

Mein Gegenüber grinste mich provozierend an und zuckte mit den Schultern. "Du bist eine sehr sture Frau, sowas lässt sich eben nicht so gut verkaufen."

Wütend wegen seines Kommentars kniff ich die Augen zusammen und musterte ihn abfällig. "Nicht meine Schuld, wenn Männer zu schwach sind um mit einer umgehen zu können, die eine Meinung hat", knurrte ich ihn an und ich sah gerade noch, wie Überraschung in seinen Augen aufblitzte, als ich mich abwandt und gehen wollte.

Jedoch hielt Adrians Hand an meinem Unterarm mich davon ab, während er mich zurück zog und ich mit dem Rücken gegen seine definierte Brust stolperte.

Schnaubend stieß ich mich von ihm ab und sah auf mein Handy, dass schon die ganze Zeit in meiner Hand vibrierte, da Enríque jetzt anscheinend nicht mehr so beschäftigt war und penetrant versuchte mich zu erreichen.

"Du solltest öfter für mich ans Telefon gehen, das wirkt", stellte ich kopfschüttelnd fest, woraufhin auch Adrian auf mein Handy sah.

"Super Idee. Lass uns ab besten gleich Handys tauschen. Ich geh' ran, wenn dein Freund anruft und du gehst dran, wenn meine Kumpels anrufen", schlug er vor, wobei ich ihn zunächst verblüfft anstarrte.

Zum einen, weil er soeben angedeutet hatte Singel zu sein, zum anderen, weil er dachte Enríque sein mein Freund. Bäh.

"Wieso sollte ich für dich bei deinen Freunden dran gehen?", hackte ich verwirrt nach, was Adrian nur verschmitzt grinsen ließ.
"Damit sie denken, ich hätte eine heiße Affäre."

Ungewollt entschlüpfte mir ein Lachen. "Das ging dann aber nur bei einem Videoanruf", erklärte ich amüsiert und Adrian sah mich Teils belustigt Teils perplex an.
"Eigentlich meinte ich, weil deine Stimme so sexy klingt, aber dass du dich selbst als heiß bezeichnest kam unerwartet."

"Ich hab eben eine gute Selbstkenntnis", zuckte ich mit den Schultern, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre.

Adrian lachte leise, was meinen Magen aus unerfindlichen Gründen kribbeln ließ.
Diese Reaktion meines Körpers gefiel mir ganz und gar nicht.

"Deine Bescheidenheit ist nicht zu übertreffen", grinste er mich an, der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören. "Dürfte ich diesen Spruch von dir bitte für meine Mailbox aufnehmen?"

"Gib zu, du willst es dir als Wecker einstellen", grinste ich ihn schelmisch an, was er erwiderte. "Vor dir kann man eben nichts verheimlichen", gespielt getroffen legte er seine Hand auf seine Brust, dort, wo sein Herz schlug.

Ich verdrehte die Augen, wodurch mir ein genervter Leóndre auffiel, der geradewegs auf mich zukam.

"Hey, was gi–", fing ich an, doch mein geliebter Bruder drückte mir einfach nur sein Handy in die Hand und verschwand wieder.

Verwirrt sah ich darauf und seufzte, da er anscheinend mit Enríque telefoniert hatte.

"Ich dachte, du musst für die Uni lernen und so", begann ich mit spöttischem Tonfall und entfernte mich von Adrian, damit er nichts von dem Gespräch mitbekam, dass ihn nichts anging, doch der Spinner folgte mir einfach.

"Nein, Ríque hat Fernsehen geguckt", antwortete die Stimme meines Papás, was mich erschrocken die Augen aufreißen ließ.

"Was machst du an Ríques Handy?", fragte uch ihn vorsichtig, was ihn trocken lachen ließ.
"Tja, dein lieber Bruder hat mir erzählt, wie euer letztes Gespräch ausgegangen ist. Und nachdem er die blöden Kommentare unterlassen hat, war ich gespannt, was du dazu zu sagen hast."

Mein Blick huschte zu Adrian der neben mir herging und mich neugierig ansah, während er kein Geheimnis darauf machte, dass er nur lauschen wollte.

Da machte ich ihn dich liebend gern einen Strich durch die Rechnung. "No sé qué te habrá dicho ese idiota, pero uno de los amigos de Leóndre hizo una broma estúpida cuando llamé a Ríque. Necesitaba su ayuda en un acto de venganza, pero este traidor prefiere ver la televisión", erklärte ich Papá in fließendem Spanisch und streckte Adrian frech die Zunge raus.
{ Übersetzung: Ich weiß nicht, was der Idiot dir erzählt hat, aber einer von Leóndres Freunden hat einen blöden Witz grissen, als ich Ríque angerufen habe. Ich habe seine hilfe bei einem Racheakt gebraucht, aber dieser Verräter guckt lieber Fernsehen. }

"En serio? Und wer ist der Typ, der so verzweifelt wissen möchte, worüber wir reden?", fragte Papá weiter nach, was mich den Atem anhalten ließ.

"Ich verpetzt dich an Mamá!", teilte ich ihm wütend mit, bevor ich einfach auflegte und den Mittelfinger in die Luft hob.

Sollten die 'Personenschützer' – wie er sie fälschlicherweise nannte – von Papás Gang ihm doch das mitteilen.

"Das hat mich jetzt verwirrt", kommentierte Adrian das ganze, woraufhin ich mich zu ihm drehte und ihn böse angrinste.

"Das mit dem Mittelfinger?"

"Nein", er schüttelte den Kopf, bevor er verzweifelt seine Augen schloss, "Also auch. Aber ich meinte das Ende des Gesprächs."

Nachdenklich legte ich den Kopf schief und dachte darüber nach ihn über Enríques uns meine 'Beziehung' aufzuklären. "Soll ich ehrlich sein?"

"Nein, lüg mich an", meinte er augenverdrehend und mir so viel Sarkasmus in der Stimme, wie kur irgend möglich, bevor er mich abwartend ansah.

Ich nickte einmal, bevor ich mein Handy einstecken und Adrian mit einem offensichtlich falschem Lächeln bedachte. "Das geht dich absolut nichts an", erklärte ich ihm ehrlich und ging scheinbar unbekümmert an ihm vorbei, während er mich noch verdutzt ansah und wohl nichts ganz zu realisieren schien, was so eben passiert war.

With just you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt