"Ich kann nicht glauben, dass ich mit dir verwandt bin", murrte ich verzweifelt, während Leóndre sich die Schwarze Skimaske übers Gesicht zog.
"Sorry not sorry, aber ich muss dieses Feeling haben", erklärte der Schwachkopf und zuckte mit den Schultern, während ich verzweifelt meinen Kopf in den Händen vergrub.
"Wenn du meinst", seufzte ich ergeben und scheuchte Leóndre mit meinem Handwedeln davon. "Schreib mir einfach, wenn du drin bist. "
Der Idiot nickte in bester Militärmanier und betrat Papás Club durch den Hintereingang, als ich mich ebenfalls dran machte meine Position einzunehmen. Ich begrüßte den Türsteher, der mich bereits kannte, mit einem freundlichen Lächeln, dass mit einem knappen Nicken Seinerseits erwidert wurde, ehe ich durch die Tür ins Midnight eintrat.
Nach nur wenigen Schritten verschwanden die Absätze meiner Schuhe bereits im Nebel, welcher durch mehrere, nicht sichtbare Nebelmaschienen im Boden erzeugt wurde.
Ich setzte mich in eine der hinteren Nischen, als auch schon das Handy in meiner hinteren Hosentasche vibrieren spürte.
Ich warf einen schnellen Blick auf das Display und erkannte, dass Leóndre mir das Okay geschickt hatte, was mich überraschte, das es nicht so lange dauerte, wie ich angenommen hatte.
Nach einem prüfenden Blick über die Schulter, um sicherzugehen, dass mich nicht zufällig einer aus der Gang sah, nahm ich den Weg zu Papás Büro ein und stieg dazu eine Treppe hinauf, die so versteckt lag, dass man sie nicht sehen konnte, wenn man nicht wusste, wo sie sich befand.
"Wow", staunte ich schon von weitem, ehe ich die letzten Meter den Gang entlang zu Leóndre flitze und vor Papás Bürotür stehen blieb. "Wie hast du das so schnell geschafft?"
Mein Bruder zuckte mit den Schultern und zog sich die Skimaske vom Gesicht. "Ist ganz einfach, wenn man einen Ersatzschlüssel hat."
"Nicht dein Ernst", knurrte ich fassungslos, während mir beinahe mein Kinn runter geklappt wäre. "Du hattest den die ganze...Wieso hast du mir den nicht einfach geliehen?!"
Abwehend hob Leóndre die Hände. "Du hast nicht gefragt!", verteidigte er sich, woraufhin ich ihn am liebsten einfach erwürgt hätte.
"Du...Arrgh", frustriert rieb ich mir mit der Hand übers Gesicht, während mein Zwilling mich angrinste. "Danke", würgte ich schließlich hervor, woraufhin der Idiot mir lächelnd auf die Schulter klopfte und sich dran machte zu gehen.
"No problemo, hermana."Augenrollend fragte ich mich, ob Leóndre tatsächlich einen solchen Schaden im Kopf hatte oder nur so tat.
Seufzend drückte ich die Klinke zu dem großen Büro auf und schloss die Tür anschließend wieder hinter mir, während ich mich aufmerksam im Raum umsah, bis meine Augen an einem großen Schrank hängenblieben, der auch bei uns im Fehrsehrzimmer stand.
Mir einem kaum merklichen Grinsen auf den Lippen huschte ich zu Papás Schreibtisch, der größer war, als der in seinem Homeoffice, und öffnete die Schubladen, bis ich schließlich den Wergzeugkasten fand.
Ich vermied es auf die Werkzeuge zu sehen, an denen Blut klebte, und verdrängt den Gedanken an das riesen Wieso in meinem Kopf, während ich den Schraubenzieher herausholte und zurück zu dem Schrank ging, die Papá immer von Ikea schorrte.
Und was man aufbauen, konnte man auch wieder abbauen.
Ich hockte mich vor den Schrank und versuchte ihn von der Wand wegzurücken, was nicht so einfach war, wie gedacht, da das blöde Teil schwer von den ganzen Akten darin war.
Schwer ächzend umklammerte ich dem Schrank mit meinen Händen und lehnte mich mit meinem ganzen Gewicht nach hinten.
Mit einem dumpfen Uff fiel ich um und starrte böse auf die Schublade. Ich meine, verstaute Papá dort heimlich seine 10-Kilo-Hanteln-Sammlung?
Gereizt knurrte ich auf, ehe ich mich wieder dran machte den Schrank zu verschieben. Und dann – endlich! – bewegte das Ding sich um ganze zwei Zentimeter.
"Scheiß Teil, ein flehender Blick von mir und du wirst geschredert!", fauchte ich und trat gegen die Schublade, die daraufhin aufsprang.
"Nicht dein Ernst", murmelte ich seufzend und ließ den Kopf mit geschlossenen Augen in meinen Nacken fallen.
Mehr als genervt hockte ich mich wieder hin und durchstöberte die Schubladen nach den Akten zu jeglichen Videoüberwachungen.
Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich die unzähligen Blätter und hätte meinen Kopf am liebsten irgendwo gegen gerammt, als ich bemerkte, dass es sich hierbei nur um irgendwelche Lieferungsbescheinigungen und Rechnungen handelte.
Das Universum verarscht mich am laufenden Band...
Ein Klopfen an der Tür ließ mich zusammenschrecken und ich drehte mich mit großen Augen um.
Scheiße, was soll ich sagen? Sollte ich überhaupt was sagen?!Okay, was würde Papá sagen?
Verzweifelt musste ich feststellen, dass ich keine Ahnung hatte, was er sagen würde, weshalb ich mich dazu entschloss einfach nichts zu sagen. Die Person würde schon verschwinden.
"Blake?", hackte die Person vor der Tür nach, was mich verwirrt die Strin runzeln ließ.
Die Stimme kam mir irgendwie bekannt vor, weshalb ich schnell zur Tür huschte und meinen Ohr an die Tür legte, um sie genauer zuordnen zu können. Da heute aber leider nicht mein Tag zu sein schien, knallte ich mit meinem Kopf gegen die Tür, woraufhin mein Herz mir beinahe aus der Brust zu springen schien.
Sofort wurde die Tür hektisch geöffnet, weshalb ich ein wenig zurück stolperte und anschließend zu Adrian sah, der mich überrascht musterte.
"Siérra?", hackte er verwirrt nach, woraufhin ich ihn mit großen Augen ansah.
"Ehhh...Nein?", antwortete ich, wobei ich das Wort in die Länge zog, um Zeit zu schinden, da mein Gehirn sich gerade eine Pause zu gönnen schien.
Adrian runzelte seine Stirn. "Was machst du hier?"
"Einbrechen", schoss es schulterzuckend aus mir heraus, "Und du?"
"Ich...", sein Blick wanderte hinter mich, als er plötzlich seine Augen aufriss, die Tür hinter sich schoss und mich panisch von dieser weg zog.
"Fuck, ich dachte...", Adrian brach in seinem Satz ab und sah mich aufgebracht an, während er zugleich auf den geöffneten Schrank deutete. "Weißt du, bei wem du hier gerade einbrichst?!"
Misstrauisch kniff ich meine Augen zusammen. "Was mich viel mehr beunruhigt, ist, dass du es zu wissen scheinst."
Adrian öffnete gerade seinen Mund, um mir zu antworten, als ein Räuspern erklang und wir beide uns zur Tür drehten, die nun nicht mehr geschlossen war.
Mir blieb mein Herz stehen, doch als ich zu Adrian sah, schien ich da nicht die einzige zu sein.
Nah...fuck my life.
DU LIEST GERADE
With just you and me
RomanceSie ist kein "Goodgirl" wie sie es in den Geschichten immer sind. Sie ist jemand, die bekommt was sie will - mit allen Mitteln, wenn es sein muss. Sie ist gefährlich und man sollte sie nicht unterschätzen. Darum kann sie ihn nicht leiden. Weil er eb...