9

2.3K 123 0
                                    

"Du scheinst mir ein ziemlich interessantes Leben zu haben und ich wäre gerne ein Teil davon", begrüßte Adrian mich mit einem charmanten Lächeln, als er sich neben mich setzte und ich verfluchte unsere Literaturleherin dafür, dass du uns erlaubte uns hinzusetzen, wonach auch immer uns der Sinn stand.

"Nah", machte ich abschätzend und legte meinen Kopf ein wenig Seitlich. "Der bekommt 'ne zwei von Zehn, aber nur wegen deinem Aussehen. Ich glaube, dass kannst du noch besser."

"Okay, wie wärs damit: Hey, du kannst ruhig hier sitzen bleiben, aber dein Oberteil muss leider gehen", versuchte er es erneut und legte diesmal süffisant seinen Arm über meine Stuhllehne.

Ich nickte bedächtig. "Schon besser, aber immernoch irgendwie billig. Liegt vermutlich an dir", konnte ich es mir nicht verkneifen und biss mir grinsend auf die Lippe, da ich wirklich versucht hatte, es zu unterdrücken.

"Uhh, gibt's dieses Lächeln auch mit Küssen?", raunte er verführerisch, machte seine sexy Ausstrahlung jedoch wieder kaputt, als er mir seine gespitzen Lippen entgegenstreckte, was mich genervt, aber dennoch leise lachend, die Augen verdrehen ließ.

Damit konzentrierte ich mich auf mein leeres Blatt Papier, dass mitmal eine starke Anziehungskraft auf meine Augen ausübte.

Einfach faszinierend wie gerade all diese Linien waren.

"Weißt du, Siérra, nach unserem Zusammenstoß, bei dem du mich direkt vernaschen wolltest und den Nachrichten, die du mir geschickt hast, würde ich sagen, wir beide führen ein intimes Verhältnis", begann Adrian, während er sein Kinn auf seiner Hand abstützte und mich betrachtete.

Ich seufzte genervt und konnte nicht verhindern, meine Augen zu verdrehen. "Du hast ein Talent dafür, dir die Tatsachen so zu verdrehen, dass dein Ego damit leben kann."

Adrians Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Ich will die ganze Zeit eigentlich nur eins von dir wissen, dann würde ich dich auch in Ruhe lassen", fuhr er unbeirrt fort, während ich bei diesem Angebot sofort hellhörig wurde.

"Und wieso hast du dir dann so viel Zeit gelassen mich zu fragen? Na los, hau raus!", sagte ich euphorisch, wobei meine plötzliche gute Laune Adrian die Augen zusammenkneifen ließ.

"Das hat jetzt nur ein bisschen meine Gefühle verletzt, aber okay", murmelte er und zog eine beleidigte Mine, ehe er mich wieder ernst ansah und Neugierde in seinen Augen funkelte.
"Was hast du im Midnight gemacht?"

Meine vorherige Freunde erlosch sofort.
Ich wusste nicht, ob Adrian von der Illegalität des Clubs wusste, doch wenn dies der Fall wäre, konnte ich ihm unmöglich sagen, dass besagter Club meinem Vater gehörte.

"Bessere Frage: Was hast du dort gemacht?", schaltete ich auf abwehr und hob abwartend meine Brauen, als er mich nur stillschweigend ansah und wohl in eine Art Trance gefallen zu sein schien.

Sein abwesender Zustand bei meiner Frage, ließ nun auch in mir Neugierde erwachen, wobei ich mich doch eigentlich eingeredet hatte, dass es mir egal war, was dieser gutaussehende Typ neben mir trieb.

"Ich sehe", begann Adrian schließlich zu reden und setzte sich langsam mit misstrauischem Blick aufrecht hin, "wir werden an diesem Punkt nicht sehr weit kommen."

—————

"Leóndre!", rief ich den Idioten, der bei meiner Stimme nur noch schneller zu laufen begann. "Bleib stehen, du Spast!", knurrte ich genervt und fing an die rennen, als mein Zwilling das selbe tat.

Was hatte der denn jetzt?

Genervt seufzte ich auf und beschleunigte meine Schritte, da ich eigentlich schneller als Leóndre war, doch kurz bevor ich ihn eingeholt hatte, blieb er abrupt stehen und ich krachte in ihn hinein.

"Oh, Siérra, hab dich gar nicht bemerkt", säuselte er unschuldig und lächelte mich zuckersüß an, was mich schnaubend die Augen verdrehen ließ.

"Du kannst manchmal du ein Arschloch sein", beschimpfte ich ihn und ließ meine Augen böse funkeln, "Ich brauche deine Hilfe."

"Verstehe, wie kann das Teilzeit-Arschloch dir behilflich sein?", hackte er nach und grinste mich gewinnend an, als ob er nichts lieber täte, als mir Gefallen zu erweisen.

"Ich muss in Papás Büro einbrechen!", informierte ich Leóndre in einem Atemzug, woraufhin dieser seine Stirn runzelte.

"Okay", nickte er und drehte sich dann einfach um und ging.

Ich knurrte genervt, bevor ich ihm schnell folgte. "Und du musst mir dabei helfen."

"Och, Siérralein", Leóndre setzte einen quägeligen Ton auf, "wer hat dir nur Scheiße in den Kopf gepflanzt?"

"Das war Ríque. Hilfst du mir jetzt?", fragte ich und legte mit Absicht so viel Hoffnung, wie nur möglich, in meine Stimme, als Leóndre auch schon nickte.

"Ich hatte nie was anderes vor, aber es gibt eine Bedingung", erklärte er uns sah mich ernst an, woraufhin ich mit dem Kopf nickte, als Zeichen, dass er fortfahren sollte.

Mein Bruder seufzte. "Du erzählst mir auf keinen Fall, wieso du dahin willst. Ich bin so schon mit genug Hausarrest für mein ganzes Leben gesegtet, da will ich wenigstens in meinen letzten Jahre als Renter noch das Haus verlassen dürfen."

Ich grinste Leóndre breit an. "Alles klar, danke!"

Als ich weg ging, sah ich im Augenwinkel noch, wie er seinen Kopf schüttelte und weiter ging, während er sich einen Joint rausnahm.

Dieser Junkie.










With just you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt