Ein erneutes Klingeln an der Tür, ließ mich genervt knurren, da ich dich auch nichts dafür konnte, dass die Tür so weit entfernt war.
Mit missmutigem Blick riss ich die abrupt auf und bekam große Augen, ehe ich die Tür schnell wieder zu schlug.
"Wer war das?", hackte Leóndre nach und lächelte mich verloren an, während er nur mit Jogginghose bekleidet zu mir in den Flur trat.
Selbst ohne seinen leeren Blick hätte ich auch so gewusst, dass er High war, was mich die Augen verzweifelt schließen ließ.
"Ich habe dir die Deutsch und Literaturaufgaben mitgebracht!", erklang Adrians belustigte Stimme von der anderen Seite der Tür, womit er meine Hoffnung zunichte machte, dass er einfach weggegangen sei.
So ein Mist aber auch.
"Du musst die Tür für mich öffnen", flüsterte ich Leóndre panisch zu, der daraufhin ohne weiter zu fragen einfach zur Tür ging und sie öffnete, während ich mich hinter dieser versteckte.
"Adrian! Wie schön dich zu sehen, was machst du hier?", begrüßte er ich erfreut und schien Adrian entweder nicht durch die Tür gehört zu haben oder hatte es schon wieder vergessen.
"Ich wollte Siérra ihre Aufgaben vorbeibringen", erklärte mein Mitschüler, woraufhin Leóndre ein langgezogenes "Ahhhhhh" von sich gab.
"Die ist leider nicht da", sagte er schulterzuckend und schaffte es sogar das trotz seines Zustands glaubhaft rüber zu bringen. Zumindest bis er in meine Richtig sah und mir zuzwinkerte.
Dieser Junge...
Jetzt musste ich mich entscheiden, ob es peinlicher wäre nun hiner der Tür hervor zu treten und mich Adrian zu stellen oder weiterhin Leóndre reden zu lassen.
Ich entschied mich für letzteres und beließ es dabei bloß verzweifelt den Kopf zu schütteln.
"Ach tatsächlich nicht? Wie schade", lachte Adrian daraufhin, "Wieso war sie dann heute nicht in der Schule?"
Leóndre verzog sein Gesicht zu einer nachdenklichen Mine und noch lockeren zehn Sekunden Stille erhellte sie sich wieder, da es ihm endlich einzufielen schien. "Die wichst die Schule!"
Mein Mund klappte fassungslos auf und ich schwor mir, meinen Bruder nie wieder High mit jemanden sprechen zu lassen, während ich einfach nur noch sterben wollte.
"Ach so, jetzt macht ihre Nachricht von gestern auch viel mehr Sinn", kommentierte Adrian und ich brauchte ihn nicht zu sehen, um zu wissen, dass er breit grinste, während Leóndre bei dieser Aussage seine Stirn runzelte.
"Es gibt kein gestern, Bro! Du musst immer im Moment leben."
Noch in der selben Sekunde kickte ich die Tür wieder einfach zu und starrte Leóndre wütend an. "Verschwinde", murmelte ich und schob ihn in die Garderoben, bevor ich einmal tief durchatmete und mit einem unschuldigen Lächeln die Tür öffnete.
"Hey, danke vielmals dafür", sagte ich und deutete mit dem Kinn auf die Blätter in seiner Hand, doch als ich sie gerade greifen wollte, brachte Adrian sie außerhalb meiner Reichweite.
"Du bist nicht krank", stelle er schlauerweise fest, woraufhin ich ihn nur mit einem ironischen Lächeln bedachte.
"Es gibt nicht viele, die diese Meinung teilen." Erneut steckte ich meine Hand nach den Aufgaben aus, doch abermals wich er mir aus.
Seufzend ließ ich die Hand sinken und ermahnte mich, nicht dem Drang nachzugeben, zu Ríque zu schauen, der gerade auf unser Grundstück abbog und anscheinend wieder vom Einkaufen zurück kam. "Allmählich fängst du an mich zu nerven. Tire la tierra sobre él", sagte ich und baute den letzten Satz so ein, dass Adrian dachte, ich würde ihn beschimpfen.
"Falls das wegen der Nachricht ist..."
"Die hat Leóndre geschrieben!", unterbrach ich ihn direkt, als ich den Anflug eines süffisanten Lächelns erkannte.
Doch zu meiner Überraschung fing er plötzlich an, sanft zu schmunzeln. "Ich weiß."
Perplex sah ich ihn an. "Wirklich?", hackte ich ungläubig nach, woraufhin Adrian leise lachte.
"Jep, da waren viel zu viele Komplimente. Richtig unglaubwürdig, ich werde meinem Ego halber aber dennoch so tun, als hättest du das geschrieben", zwinkerte er mir zu und automatisch schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.
"Wenn es dich besser schlafen lä-", noch ehe ich zu Ende sprechen konnte, traf ein Haufen Erde auf Adrians weißes Shirt, was ihn fassungslos an sich hinab sehen ließ, bevor er sich zu Ríque umwandte.
Ich nutze den Moment seiner Unaufmerksamkeit, um ihm die Blätter aus der Hand zu nehmen.
"Was?!", stotterte Adrian verwirrt und sah zwischen Ríque und mir immer wieder hin und her. "War ja klar, dass du mir ihr verwand bist", seufzte er an Ríque gewandt und sah traurig auf sein Oberteil.
"Da wollte ich einmal nett sein", empörte er sich und zeigte mit seinen Händen auf die Arbeitsblätter, ehe er seine Arme frustriert in die Luft warf und kehrt machte.
"Ja, man!", jubelte ich, hüpfte zu Ríque und schlug breit grinsend in seine erhobene Hand ein, während ich dabei bewusst Adrians verwirrten Blick von der Seite ignorierte.
"Viva la Pizza", seufzte Leóndre von der Tür aus, kam lächelnd auf Ríque und mich zu und umarmte und beide.
Mein großer Brudwr runzelte verwirrt die Stirn und löste Leóndre von sich, um ihn genauer betrachten zu können. "Bist du auf Drogen?"
"Nein", antwortete ich sofort für meinen Zwillig, während dieser breit zu grinsen anfing.
Ríques Blick wanderte mit erhobenen Augenbrauen zu mir, bevor er wieder zu Leóndre sah und uns dann beide wütend ansah.
"Solange das nicht zur Gewohnheit wird", grummelte er und schien hin und her gerissen, zwischen 'Ich bin ein cooler Bruder' und 'Ich muss auf euch aufpassen'.
Wobei ich vermutete, dass bei ihm wie meistens letzteres überwiegen würde, da Ríque seit ich denken konnte dauernd versuchte Mamá, Papá, Leóndre und mich vor allem und jedem zu schützen.
So hatte ich nicht nur einen Helikopter-Vater, sonder auch noch das selbe Format als Bruder.
"Wenn du ihn nicht verrätst, sind-", begann ich, doch Ríque unterbrach mich kopfschüttelnd.
"Werde ich nicht, aber er sollte hoffen, dass man seinen Zustand nicht vom Weiten erkennt", erklärte er und sah besorgt zu seinem kleinen Bruder, während ich den Mund bei der Anspielung auf Papás Beobachter verzog.
"Darum wird er sich wohl erst Sorgen machen, wenn er wieder hier ist", murmelte ich, woraufhin Leóndre mich empört ansah.
"Ich bin hier! Ich bin da! RAVIOLI", mit diesen Worten verschwand mein Zwilling wieder im Haus, während Ríque mich von der Seite verwirrt ansah.
"Das soll IOLO heißen. I only life Once, aber wenn er mit I beginnt, beendet er das Wort auch automatisch mit I...und irgendwann kam dann Ravioli dabei raus", zuckte ich mit den Schultern und wollte ebenfalls wieder hinein gehen, als mein großer Bruder mich mit besorgtem Blick aufhielt.
"Wie oft ist er...in diesem Zustand?", hackte er nach, woraufhin ich ihn nur beruhigend anlächelte, auch wenn es mir im Herzen weh tat, ihn anlügen zu müssen, da ich ganz genau wusste, dass Ríque nur das beste für alle wollte.
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With just you and me
RomanceSie ist kein "Goodgirl" wie sie es in den Geschichten immer sind. Sie ist jemand, die bekommt was sie will - mit allen Mitteln, wenn es sein muss. Sie ist gefährlich und man sollte sie nicht unterschätzen. Darum kann sie ihn nicht leiden. Weil er eb...