Part 6

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„Verrückt sag ich dir, verrückt!"

„Meine Meinung dazu willst du wirklich nicht hören Ashley...", raunte Björn schlecht gelaunt ins Telefon. „Und ich eigentlich nicht deine über ihn."

Sie biss sich auf die Lippe. Ja, vielleicht war es etwas unfair, das sich sich über Eric bei Björn auskotzte aber er war so ... ugh.

„Ich sollte ihn einfach rausschmeißen, oder?"

Als Björn jetzt antwortete hatte sich eine Stimmung ziemlich direkt wieder gehoben.

„Oh ja, eindeutig. Schmeiß ihn raus. Ich unterschreib die Petition."

Ashley lachte. Dann seufzte sie. Sie vermisste ihn. Vielleicht sollte sie heute Abend...

„Und, was sind deine Pläne noch so für die Woche?", fragte sie unschuldig.

„Wow, du verlierst echt keine Zeit."

Okay, vielleicht war sie doch nicht so unschuldig in ihrem Vorgehen, wie sie gedacht hatte. Aber Erics plötzliches auftauchen hatte etwas in ihr geweckt, das sie für verkümmert gehalten hatte. Ihren sonst eigentlich gut vorhanden Sexualtrieb. Jetzt war er mit voller Macht zurück - und sie horny as fuck.

„Schon gut, ich dachte nur wenn du auch zu Hause wärst heute Abend..."

„Sei um 18 Uhr hier. Ich bin dann zurück.", grummelte er. Sie grinste breit.

„Und da soll noch einmal jemand sagen so ne Freundschaft Plus Sache funktioniert nicht!"

Björn murmelte etwas unverständliches. Ashley war schon drauf und dran nachzuhaken, als sie bei Björn etwas im Hintergrund hörte.

„Verdammt, ich muss Schluss machen. Wir sehen uns nachher, okay?"

Damit hatte er aufgelegt und Ashley sah stirnrunzelnd ihr Handy mit dem unterbrochenen Anruf an. „Bis dann!", murmelte sie noch und legte es auf den Tisch. Die Vampirzähne auf der Hülle sahen sie herausfordernd an und sie erschauderte. Also drehte sie es wieder zurück und puhlte die Schutzhülle ab.

„Ich glaub da riskiere ich lieber ein kaputtes Display, als doch wieder der Versuchung nachzugeben das..."

Sie seufzte tief. Wem machte sie etwas vor. Sie hatte ein echtes Problem! Eric als Mitbewohner zu haben, stellte sich wider erwarten als überraschend angenehm heraus. Tatsächlich machten seine Vampirgewohnheiten zumindest das Putzen eine Leichtigkeit und abgesehen von seinen verwirrten Blicken wenn sie ihn bat sein Bett zu machen oder ihr mal bei Einkäufen zu helfen, benahm er sich wirklich gut.

Seichte Neckereien und Blicke wurden zu ihrer beider Alltag und sie gewöhnte sich schon bald daran den großen Wikinger mit seinem Sexappeal in ihrer Nähe zu haben, wobei sie fast glaubte, das Eric sich tatsächlich an ihre gesetzten Grenzen hielt, doch mit einem Faktor hatte sie nicht wirklich gerecht: Sich.

Es waren die kleinen Momente, die ihr Herz zum Stolpern brachten, die drohten ihr gefährlich zu werden - der Alltag.

Erst war da seine Freundschaftserklärung gewesen. Dann das Schaumbad. Nachdem sie eines Morgens genervt nach dem Wecker klingeln aufgestanden war um sich auf ein neues ans nicht enden wollende Schneeschippen zu machen und endlich ihre Ausfahrt frei zu bekommen hatte er sie wieder überrascht. Und je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto mehr... mochte sie ihn. Also wirklich mögen! Es war nicht länger die oberflächlichen Anziehung zwischen ihnen, die sie beim ersten Aufeinandertreffen beinahe dazu verleitet hätte, sich ihm hinzugeben. Die war leider immer noch da und trieb sie in den Wahnsinn, aber das war nur eines der Probleme. Sie hatte ihn einfach unglaublich gerne um sich. Er machte ihren Alltag lustiger, ihr Leben in den Bergen einfacher und ihr Zuhause - wer hätte es ahnen können - wohnlicher! Sie hatte lange nicht mehr mit jemandem zusammen gewohnt, vielleicht lag es also daran, doch sie fand es unglaublich schön, jemanden um sich zu haben. Oder auch nicht um sich zu haben, wie ihr schien, denn er war einfach nicht wieder aufgetaucht.

Fuck it!  // 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt