Part 13

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„Ich bin froh, dass du Waise bist!", murmelte Eric und ließ sich aufs Sofa fallen.

„Was?!"

Er zuckte die Schultern. „Wenn so normale Familientreffen aussehen, bin ich froh, dass ich das mit dir nicht öfters durchmachen muss. Kein Wunder, das Morde so oft innerhalb der Familie passieren..."

„Weihnachtsessen mit der Familie canceln, alles klar...", murmelte sie.

Eric nickte vehement. „Wäre sowieso nur peinlich für dich, wenn ich am Essenstisch anfange dich übers Holz zu legen um meinen Mund zwischen deine B-"

„Oooookay.", sie lief rot an und Eric strich über ihre Wange.

„Jedes Mal...", grinste er. „Allein dafür würde ich mir ein Familienessen mit Thor antun. Um zu sehen, wie sehr ich dieses rötliche Leuchten aus dir heraus kitzeln kann."

Ashley schnaubte, doch in ihrem Bauch flatterten die Schmetterlinge. Sie schlug ihm vor die Brust.„Eric!"

„Ashley?", er kam näher, zog ihre Beine über seinen Schoß und lehnte sich vor um mit der Nase an ihrem Hals zu nesteln.

„Kannst du nicht einmal ernst sein?", schnaubte sie und war stolz, dass ihre Stimme einigermaßen fest war, obwohl sie auf seine Nähe, wie die ganze Zeit schon, extrem reagierte.

Eric seufzte schwer und lehnte sich zurück.

„Ich bin ernst.", sagte er und schloss die Augen. „Aber mit dir kann ich die Verantwortung auch mal abgeben, einen Moment beiseite legen." Seine Stimme färbte sich vor unterdrückter Emotionen, dass Ashleys verflixte Schmetterlinge weiteren Blödsinn veranstalteten. Was war nur los mit ihr, dass sie so ... aufgeregt war?! „Mein Leben ist  sonst durchsetzt mit ernsthaften Problemen, Gewalt, viel Politik und noch mehr Intrigen."

„Du magst Intrigen!", warf sie ein, in dem Versuch den lockeren Ton wieder zu finden. Vielleicht hatte sie zu schnell gesprochen, vielleicht war ihr ein ernster Eric doch nicht so lieb.

„Und noch lieber mag ich Gewalt.", setzte er hinterher.

„Ein wahrer feuchter Traum für Therapeuten.", stimmte sie zu.

Er hob einen Mundwinkel. „Ich bin einfach angestrengt, Ashley."

Mit seiner Hand fuhr er sich übers Gesicht und als er sie wieder fixierte sah sie den Wahrheitsgehalt seiner Aussage in seinen Augen. Er wirkte müde und erschöpft. Sie biss sich auf die Lippe und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Angestrengt von der Situation oder angestrengt von deinem...", sie zeigte auf seinen Brustkorb und legte eine Hand auf. Jupp, sein Herz schlug immer noch. Er verschränkte seine Finger mit ihren und sah ihr ins Gesicht.

„Du bist auch kaputt.", stellte er fest und umging geschickt ihre Frage, strich ihr über die Wange unter den Augen entlang wo sich, wie sie nach seiner Aussage vermutete, wohl dunkle Schatten abzeichneten.

„Ein wenig...", gab sie zu und beschloss für den Moment nachzugeben und sich einfach an ihn zu lehnen. Eric strich weiter über ihre Wange, ihre Haare, ihren Rücken, während sie mit ihren verschränkten Fingern vor seiner Brust spielte.

Und einen Moment war die Welt in Ordnung.


„Danke!", flüsterte sie nach ungefähr zehn Minuten schweigsamen Beisammenseins und brachte Eric dazu, dass er in seiner Bewegung innehielt. „Hm?"

Wieder stieg ihr das Blut in die Wangen, als sie flüsterte: „Dafür, dass du da bist. Das du mir den Rücken freigehalten hast. Du auf mich aufpasst.", Himmel, sie klang kitschig.

Fuck it!  // 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt