Entscheidungen

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Valentine & Hayley

Die Alister-Geschwister trauten ihren Ohren nicht. Ihr Vater war Teil eines kranken Experiments von Rossende?! "Warum tun sie uns das an?", fragte Valentine. Der Schock und die Trauer funkelten in seinen azurblauen Augen. Rossende schaute ihn emotionslos von der Seite an. Dann kniete sie sich vor ihm hin, wie beim letzten Mal.

"Das nennt man Erbsünden, Valentine. Deine und viele andere Familien auch, haben meiner Familie großen Schaden zugefügt. Ihr habt sie für vogelfrei den Assassinen erklärt, damit sie sie umbringen zur Zeiten der Gründung eurer Lounge, weil ihr mit unseren Methoden nicht einverstanden wart. Jetzt gibt es nur noch mich, meinen Sohn und meine Nichte. Wir sind die noch einzig lebenden Nachfahren der Familie Rossende."

"Und das ist auch gut so! Sie haben Krieg begonnen! Sie verdienen, was sie bekommen und nichts anderes!", konterte Hayley giftig. In ihr brodelte es. WIe konnte sie es wagen auf die Mitleidsschiene zu steigen, wo sie noch zuvor ihren Vater getötet hatte und viele mehr?

KLATSCH! Hayleys Wange begann vor Schmerz zu pochen. Leibhaftig, Rossende hatte Hayley tatsächlich geohrfeigt. Ihr Kinn wurde gepackt und somit war das Alister-Mädchen gezwungen Rossende direkt in die Augen zu schauen.

"Du hast Glück, dass ich dich nicht vor den Augen deines Bruders umbringe! Eure Mutter will mit euch reden und den Wunsch gewähre ich ihr", zischte die blonde Frau und ließ das Kinn der Schwarzhaarigen los. "Wir wollen sie nicht sehen", sagte Valentine danach und senkte den Kopf. Ihm gingen ihre Worte wieder durch den Kopf, wie sie sagte wie enttäuscht sie von ihnen beiden sei und von ihrem... Vater.

"Redet miteinander. Vielleicht seht ihr dann ein, dass meine Seite die richtige Seite ist", meinte Rossende und schloss die Tür hinter sich, als sie die Zelle verließ. Davor stieg sie über die Überreste ihres Vaters.

Grace & Castiel

Castiel kam langsam wieder zu sich. Seine Lider flatterten. Er fing an seine Finger zu bewegen und dann stand er auf. Noch immer nährte sich Peter von Graces Blut, aber in dem Augenblick in dem Peter ihn sah, ließ er von der Drachenkönigin ab. Mit seinem Daumen strich er sich das schwarze Blut aus dem Mundwinkel und leckte sich den Finger ab. Der Junge erhob sich.

Peter drehte sich zu Rio um, der nun vor Castiel auftauchte. "Es ist vollbracht, die Entscheidung der Königin ist gefallen", sagte er und dann erwachte Grace schlagartig. Sie rappelte sich auf und sah Castiel mit leerem Ausdruck in den Augen an.

"Ich habe ein Königreich zu regieren", sagte sie bestimmt. "Es ist mein Schicksal, so wurde es schon vor meiner Geburt für mich vorgesehen. Ich werde um mein Reich kämpfen, wenn Rossende es mir streitig machen will." Grace kam auf Castiel zugelaufen und schlang ihre Arme um ihn. Sie drückte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Er erwiderte zögerlich die Umarmung des Mädchens.

Noch immer starrte er in Richtung Rio und Peter, welche sich nicht vom Fleck gerührt hatten. Irgendetwas stimmte nicht. Und zum Teil lag es an Grace. Was war mit ihr passiert, als sie und Peter in Verbindung standen, wie er und Rio.  Castiel bemerkte noch die Bissspur an seinem Handgelenk. Sie kribbelte unaufhörlich, wie ein Ameisenhaufen auf der Haut.

"Denkt daran, einen Blutschwur bricht man nicht! Ihr wisst, was zu tun ist", rief Rio Grace und Castiel hinterher, als die beiden das Lager des Clans verließen. Sie liefen durch das Gebirge. Grace hielt Castiel an der Hand. "Nehm mir die Silberreifen ab und ich brauche dich nicht mehr an die Hand zu nehmen!", feixte Grace bester Laune. Castiel hörte ihr Kichern.

"Damit du mich am lebendigen Leibe verbrennen kannst? Sicher nicht, Prinzessin", entgegenete er ihr und zog sie zu sich heran. Obwohl er in der Schwärze nicht mal seine Hand vor Augen sehen konnte, ahnte Castiel, dass sie etwas beschäftigte.

"Du bist wahrlich ein Chaos der Gefühle, Grace. Mich wundert es, dass diese Vampire uns überhaupt haben gehen lassen." Grace schüttelte augenverdrehend den Kopf. "Jetzt prahl nicht mit deiner Gabe, Castiel. Ich könnte dich in nullkommanichts in eine Kröte verwandeln und Peter und Rio als königliches Geschenk dabringen ."

Nun war es Castiel der lachte. "Lustige Vorstellung, Liebes, aber das wird niemals in die Tat umgesetzt. Das versichere ich dir"

"Wer weiß das schon, Magie kann alles bewirken", zuckte Grace die Achseln. Ihre Stimme jetzt klang so lieblich und sorglos, als hätte sie nichts in der Welt zu befüchten.

"Und Magie hat auch immer ihren Preis, so wenig du sie verwendest desto weniger schwebst du in Gefahr, Prinzessin. Triff deine Entscheidung gut."

"So wie du dich entschlossen hast, mich nicht an Rossende auszuliefern, die mich tot sehen will?"

"Ganz recht, Grace. Bring uns nach Hause. Ich kann dieses Vampir-Land einfach nicht mehr ab!"


Blut des DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt