Alte Wunden

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POV Grace & Castiel

Es war tiefste Nacht. Grace lag in einem perlweißen Nachtkleid, welches sie in ihrem Kleiderschrank fand, in ihrem Bett. Es war eiskalt und der Drachenkönigin floss der Schweiß über ihren Körper. Sie peitschte die Decke von sich und stand schnurstracks auf.

Ihre nackten Füße schlitterten über den kalten Steinboden. Graces Umgebung drehte sich unaufhörlich. Sie umfasste ihre nassen, kalten Schläfen mit ihren ebenfalls kalten Fingern und schloss die Augen. Das Mädchen versuchte wieder Kontrolle über sich selbst zu erlangen, aber ihr kläglicher Versuch scheiterte erbärmlich.

Ihre Beine gaben unter ihr nach und das Mädchen kam unsanft laut auf den Steinboden auf. Der Kopf hatte zuerst das Vergnügen mit dem Steinboden, bis der Rest ihres Körpers unten war. Das Mädchen fing unkontrolliert an am ganzen Körper zu zittern.

Sie meinte ihre Haut würde brennen, so vernahm es zumindest die Drachenkönigin, als sie ihre vermeintliche Kälte und die des Steinbodens miteinander spürte. Gedämpft nahm sie noch war, dass die Tür aufgerissen wurde und jemand ihren kleinen zitternden schweißnassen Körper hochhob. Ganz langsam und sanft.

Grace krallte sich unbeholfen an die Person, die sie im Arm trug und rollte sie zu einem kleinen Embryo zusammen. "Alles ist gut, Prinzessin", vernahm sie die Stimme von Castiel, als dieser sie wieder in ihr Bett legte. Er strich dem Mädchen durch die nassen Haare, die ihr im Gesicht klebten und somit ihr schönes Gesicht vor anderen versteckten.

Erst dann bemerkte Castiel, dass das Mädchen weinte. Tränen flossen über ihr Gesicht. Aus kleinen Schlitzen sah ihn die Drachenkönigin an, völlig verängstigt und traurig. "Es ist soweit oder?", fragte der blonde Junge und drückte die Schultern des zitternden Mädchens leicht nach unten, um sich das Feuermal auf ihrem Schulterblatt anzuschauen.

Rote Adern waren zu erkennen, welche sich quer über die blasse Haut verteilte. "Wir müssen uns beeilen, Prinzessin. Je länger wir warten, desto schlimmer wird es dir ergehen", meinte Castiel und drehte den zierlichen Körper von Grace wieder in seine Richtung, damit er sie wieder anschauen konnte.

"Wohin?", wisperte Grace schwach, sodass Castiel ihr Wispern fast gar nicht wahrgenommen hätte. "Zu einem Freund von mir. Er wird dich von deinem Leid erlösen, Grace. Das versprech ich dir bei meinem Leben, an welchem auch dein Leben hängt, falls du den Heilungsprozess nicht überleben solltest. Aber du wirst leben, Grace, dafür werde ich mit Leibeskräften sorgen!"

Während er diese Worte sagte, legte er den Oberkörper des zitternden Mädchens an seine Brust und ließ  sich von ihr umklammern. "Versprich mir zu kämpfen, Grace. Für unser Leben zu kämpfen", sagte er sanft und strich ihr zärtlich über die Wange. Dann nahm er ein Nicken ihrerseits an seiner Brust wahr. Das war ein gutes Zeichen!

POV Kaylee

"Und habt ihr Cleo geschnappt?", fragte Kaylee Cora, welche direkt hinter der Druidin stand. Sie spähte über die Schulter der Druidin und sah in die nichts zeigende Kristallkugel. "Natürlich, du und das kleine Vögelchen habt sehr gute Dienste geleistet. Glückwunsch!", sagte Cora lapidar und gab Kaylee einen kurzen Kuss auf die Wange, als Geschenk ihrer Güte.

"Wer ist das kleine Vögelchen?", fragte Kaylee und drehte sich zu dem anderen Mädchen um. Die Neugierde der Druidin war mit einem Mal geweckt worden. Wer war der Spion über den Cora schon so lange sprach, was war so besonders an dieser Person? Wie passte sie in das ganze Spiel der Fronten?

Cora, Castiel, Rossende, Grace, die Alister-Geschwister, die Fünf Welten und sie als Druidin.

In welchem Zusammenhang agierte der Spion für Cora und warum überhaupt?

Kaylee musste herausfinden wo die Puzzelteile sich befanden und wie sie zusammen gehören.

"Jemand dem Valentine Alister sehr viel bedeutet hat, mehr brauchst du nicht zu wissen. Ich muss jetzt gehen, meine Pflicht ruft. Du bleibst natürlich hier, meine Dämonen werden auf dich aufpassen. Dir wird rein gar nichts passieren, das verspreche ich dir bei meinem Leben."

Wieder bekam Kaylee einen Kuss von Cora auf die Wange gedrückt ehe diese dann mit wehender Robe verschwand. Die Druidin traute sich nicht, sich vom Fleck zu rühren. Es könnte Cora verärgern und das konnte Kaylee nicht riskieren, es stand zu viel auf dem Spiel.

Blut des DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt