Alte Freunde

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POV Hayley & Valentine

Trippel Trappel, Trippel Trappel, WUSCH.

Hayley, Valentine und Cleo sahen sich hektisch um und versuchten die Ursache des Geräuschs zu ermitteln. Äste knackten, Schritte kamen immer näher, sie wurden schneller. Angst wuchs in Cleo und den Alister- Geschwistern heran und traten immer mehr Schritte zurück oder besser gesagt stolperten zurück, bis sie alle Rücken an Rücken standen und sie dann erschrocken wieder voneinander wichen.

Mit großen Augen sahen sie sich an. Ihre Glieder waren steif und zitterten zugleich.

Was war los?

"Stehen geblieben!", schrie eine weibliche Stimme die Jugendlichen an. Wo sie herkam wusste keiner der drei. Die Stimme der Frau oder dem Mädchen klang autoritär und duldete keine Widerworte. Aber für Widerworte waren Cleo, Valentine und Hayley  noch zu sehr geschockt. Nun zeigten sich die Gestalten. Es war eine Gruppe von Menschen glaubten sie, aber man weiß ja nie. Die Leute waren vermummt. Man konnte nur ihre Haare und ihre Augen sehen, alles andere verschwand unter Kleidung, bis auf... Die Waffen.

Bedrohlich richteten sich die Waffen auf die drei Jugendlichen. Valentine und Hayley hoben reflexartig die Hände uns legten sie sich hinter den Kopf. Cleo sah nur mit aufgerissenen Augen in die Menge. Sie waren eingekesselt. Die Frau, welche anscheinend die Hosen anhatte von der Gruppe löste sich aus der Menge. Die Anderen rückten schnell wieder zusammen und schlossen die Lücke.

Mit wohlgewagten Schritten kam die Frau auf die Gruppe zu, ihre Waffe war noch auf die drei gerichtet, bereit zum schießen wenn sie müsste. Als sie gut einen Meter vor Cleo stand nahm sie ihr Tuch runter und gab ihr Gesicht zu erkennen. Die Frau war brünett, ähnlich wie Kaylee. Sie hatte rote Haare, ähnlich wie Grace. Ihre Augen waren blaugrün, welche Valentine an die Augen von Castiel erinnerten. Der Blick der Frau war starr, Hayley konnte keinerlei Gefühle oder Emotionen aus ihnen lesen.

"Hast du mich vermisst, Cleo?", fragte die Frau mit einem Anflug eines Lächelns in Richtung Cleo, welche die Hände zu Fäusten geballt hatte. Ihre Gesichtszügen waren zusammengezogen. Cleo war angespannt. Valentine und seine Schwester rührten sich nicht von der Stelle und hielten den Mund. Hinter ihnen hörten sie, wie manche ihre Gewehre nachluden. Das Klicken machte die Geschwister nervös und unbehaglich zumute. Die beiden richten ihren Blick starr auf Cleo und die fremde Frau.

Scheinbar kannten sie sich.

"Ich habe dich keinen einzigen Tag lang vermisst, Soraya", zischte Cleo leise, aber deutlich genug, um von den Alister- Geschwistern wahrgenommen zu werden, die zwei Meter entfernt standen. Soraya fing an zu kichern und schüttelte belustigt den Kopf. Die Waffe war noch immer erhoben. "Ich hoffe, wir haben euch keine allzu große Angst eingejagt, denn das war nicht Sinn und Zweck der Sache."

"Was war denn Sinn und Zweck eurer Sache, Soraya?", Cleos Angespanntheit war nun deutlich zu hören, genauso wie ihre unterdrückte Wut. Was war zwischen ihnen beiden passiert?

"Der Sinn der Sache ist, dass wir euch aufgabeln sollten und der Zweck ist, dass ihr uns behilflich sein werdet. Nehmt sie alle mit!" Den letzten Teil entgegnete Soraya im unerbittlichen Befehlston, was ihr Gefolge sofort zum Handeln animierte. Mit groben Handgriffen und den Läufen der Gewehre am Rücken wurden Cleo, Hayley und Valentine gepackt und mit Seilen  gefesselt. Cleo unterdrückte einen Schrei, als ein Mann der Statur nach zu urteilen gerade Cleos Hände hinter den Rücken fesselte. Soraya kam mit scheinbar guter Laune auf sie zu.

"Extra für dich angefertigt, Cleo. Das magst du doch so gerne, frisch und neu." Mit einem selbstsicheren Lächeln ging Soraya an Cleo vorbei und flüsterte dem Mann etwas- wahrscheinlich eine Anweisung- zu. Cleo schrie lauter. Und dann marschierten sie alle durch den Wald, ohne Gnade und Rücksicht.

Die Seile fraßen sich in die Haut der Jugendlichen und scheuerten diese auf, je mehr sie ihre Hände bewegten und versuchten sich aus ihnen zu winden. Hayley bekam ein Stoß in die Seite, als sie drohte zurück zu fallen. Valentine wollte zu seiner Schwester eilen, aber dieser bekam direkt einen harten Schlag auf den Hinterkopf. Diese Stelle pochte. "Weitergehen!", sagte die blonde Frau, welche Valentine nun am Kragen packte und dann nach vorne schubste. Ihren Gewehrlauf bohrte sie Valentine unaufhörlich in den Rücken, die ihn trotz schmerzenden Füßen zu weiterlaufen ermahnte.

Hayley begann zu meckern und versuchte sich zu wehren, aber der Mann, der neben ihr ging, versuchte sie festzuhalten, aber entschloss sich dann dazu die zappelnde Hayley über seine Schulter zu werfen, aber nicht ehe er sie mit seinem schäbigen Halstuch geknebelt hatte. Dann klatschte er ihr mit der flachen Hand auf den Hintern. "Ruhe jetzt!"

Wieder wollte Valentine dazwischen gehen, aber er wurde wieder mal am Kragen gepackt. "Wir sind gleich da", sagte die Blonde, um eine Spur freundlicher, als zuvor zu ihm und Valentine lief weiter. Den Blick starr nach unten oder nach hinten gerichtet.

Cleo lief neben Soraya, welche finster auf zweitgennante herabsah. Soraya ging im Gegenzug zu Cleo mit einem breiten gewinnenden Lächeln neben ihr her und schien zu versuchen mit der Gefangenen zu plaudern, was aber an dieser vollständig abprallte.

Am  Ende des Waldmarsches erspähten Cleo und Valentine ein Zelt hinter dem ganzen Gestrüpp. Es war ein Zeltlager mit voller Besatzung. Die Geiseln wurden vorwärts geschupst, auch Hayley, die schon grün im Gesicht wurde und nun wieder auf den Füßen stand.

Die Geiseln wurden in ein Zelt gebracht, ein einfaches großes Zelt. Ein langer breiter Tisch befand sich im Inneren, sowie Karten und Fässer. Im Mittelpunkt stand eine Person mit dem Rücken zu den  dreien gedreht. Ein blondes Mädchen.

"Habt ihr mich vermisst?" Mit dem Satz drehte sich das blonde Mädchen um und sie sahen in das Gesicht von...

Rosalie Wendle

Blut des DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt