Hallo, ich möchte mich auch heute noch einmal bei allen Lesern bedanken! Es ist echt spitze, dass so viele von euch noch immer interessiert scheinen (andernfalls würdet ihr das hier wohl kaum lesen :-). Als kleines Dankeschön für alles - besonders die bisherigen Reviews und Sternchen - gibt es heute ein ganz besonderes Kapitel, auf das ich mich zu schreiben schon lange gefreut habe. Genießt es!
P.S. Mich würde wirklich interessieren, wie ihr denkt dass es weitergeht. Also schreibt das oder auch gerne andere Anmerkungen einfach in die Kommentare. Die Auflösung gibt es wie immer nächsten Sonntag. Also viel Spaß beim Lesen (und hoffentlich beim Review schreiben)!Die Morgensonne erstrahlte am östlichen Horizont und tauchte den Farnbedeckten Waldboden in ein sanftes Licht. Ob der durchdringenden Lichtstrahlen, die gebündelt durch die Blätter fielen, wirkte die Umgebung nahezu märchenhaft und wie ein idealer Spätsommertag, der bestens für einen Spaziergang oder einen Ausritt genutzt werden könnte. Doch sollte dies nicht geschehen, zumindest nicht im nördlichen Düsterwald, denn die jüngsten Ereignisse, bei denen sich die Entführung des jungen Kronprinzen Legolas ereignete, waren noch zu fassbar. Und so kam es, dass sich eine Gruppe von Elbenrittern einer gewaltigen Felsenwand näherte, die von verschiedensten Ranken, Sträuchern und Bäumen verdeckt wurde. Vorne weg, mit gekröntem Haupt und majestätischem Hirsch, ritt der Elbenkönig und Vater des Gefangenen, dessen Gesichtszüge dementsprechend nur noch zorniger und entrüsteter waren als die des sowieso schon aufgebrachten Gefolges. Er hatte seine Trauer vorerst abgelegt und durch puren Hass ersetzt, was den feindseligen Entführern mit Gewissheit teuer zu stehen kommen würde.
Zwei Wächter flankierten den Eingang und stürzten, als sie die Truppe des Königs Näherrücken sahen, ohne zu zögern durch den versteckten Durchgang, der nach dem Wissen der Elben in das Talinnere führte. Dort war es immer wunderbar hell, denn die Sonne wurde weder durch Laub noch durch Gestein am Leuchten gehindert und schön war es, besonders während der Feste. Dann wurde das ganze kleine Tal mit Laternen und Blumenbändern geschmückt, während aus jeder Ecke Harfenklang, Flötensang und Lauten drangen. Doch in dem offenen Affront stand auch ein enormer Vorteil für die Elben, denn durch ihre langwierige Feierei an eben jenem Ort, kannten sie ihn nahezu in- und auswendig. Sie waren schon oft hier gewesen, denn seit seiner Entdeckung war er schnell zu einem ihrer beliebtesten Feierplätze innerhalb des Waldes geworden. Hier wägten sie sich und ihre Jüngsten in Sicherheit und aus den Blicken unerwünschter Gäste. Eben solch unerwünschter Gäste, wie sie bereits im nächsten Moment durch den Durchgang kamen und sich mit gehobenen Waffen gegenüber den Elben stellten.
Mit einem eiskalten Blick musterte Thranduil einen nach dem nächsten von oben bis unten, wodurch seine Züge von Sekunde zu Sekunde nur noch tödlicher wurden, denn er fand in einem jeden von ihnen einen Feind wieder, der es wagte ihn seines Sohnes und seinen Sohn seiner Freiheit zu berauben. So dauerte es schließlich eine ganze Weile, bis sich schließlich einer der ungeduldigeren Männer dazu entschloss das Gespräch zu beginnen, falls es dann wirklich eine Unterredung der eigentlichen Art werden sollte.
„WAS WOLLT IHR HIER?"
„Ich bin gekommen um mit Eurem Anführer zu sprechen und ich lasse mich nicht abweisen." Die Stimme erklang in einem tödlich stoischen Ton, der begleitet von dem scharfen Blick aus eisblauen Augen einem Todesurteil gefährlich nah kam. Ein kurzes Flüstern drang durch die Reihen der Männer und ein mancher erhob sein Schwert nur noch weiter. Doch traten zwei Männer vor, von denen der eine, wesentlich ältere, seine Stimme erhob und den Elbenkönig dabei funkelnd ansah.
„Der bin ich!" krächzte der Ältere mit tiefer Stimme. „Und ich weiß, was Ihr verlangt! Ich werde ihn nicht herausrücken und damit basta. Verschwindet von hier und nehmt Eure Kobolde mit, Spitzohr!" Der Ausdruck des Elbens blieb einschüchternd stoisch, doch wer genau hinsah, erkannte, dass sich seine Augen auf eine nahezu unnatürliche Größe weiteten und sich eine kleine Zornesfalte auf seiner Stirn bildete.
DU LIEST GERADE
Verlorenes Licht
FanfictionDie drei Imladris- Brüder Elladan, Elrohir und Estel begeben sich auf eine Reise in das östliche Rhovanion. Auf ihrem Weg durch den Düsterwald geht jedoch einiges schief, weshalb sich der Königssohn und der Waldläufer auf eine Rettungsmission begebe...