20. Kapitel: Heimkehr

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So, schönen Nachmittag euch! Wunderbar das ihr euch bis zum 20. Kapitel habt durchdringen können. Dies wird wohl das vorletzte Update sein, nächsten Sonntag kommt dann noch eine kleine Abschlussepisode, doch sonst war es das dann. Ich möchte mich noch einmal ganz recht herzlich bei allen bedanken, die sich die Zeit und Mühe genommen haben, einen Kommentar zu hinterlassen oder gar diese Fanfiction zu lesen. Dank natürlich auch denen, die das hier gelikt haben. Weitere Kommentare wären natürlich wunderbar. Aber jetzt erst einmal viel Spaß!


Als die Gruppe durch den Wald auf das Lager zuritt, konnten sie sehen, dass die Truppe bereits angekommen war. Die Pferde wurden versorgt, Lagerfeuer entzündet, Schwerter und Schilde poliert und hie und da Pfeile geschnitzt und befiedert. Seit seiner letzten Anwesenheit hier hatte sich einiges geändert, denn es waren mehr Zelte errichtet worden, deren grüne Fahnen und Banner im Wind schwangen. Sie parierten ihre Tiere zum Schritt und ritten langsam in die sich versammelnde Masse, die sich aufgrund der von Daeron verteilten Späher abwartend versammelt hatte. Viele kamen, um ihrem wiedererlangten König ihren Respekt zu erweisen und viele andere, um den Sieg zu feiern, denn zum Seelenfrieden Thranduils war niemand im Kampf gefallen. Es gab viele kleinere Wunden und Verletzungen, wie Armbrüche, Fingerbrüche, kleinere Schnittwunden, Platzwunden und Verrenkungen. Es gab manch schwerer Verletzte, die zur Behandlung noch immer im Heilerzelt lagen, doch der Grenze des Todes nahe, war niemand mehr, denn selbst der bewusstlose Galadhon, den man zur Versorgung schon vorausgeschickt hatte, befand sich nun in einem stabilen und wachen Zustand.

Elrond, der sich durch mehrere Auffälligkeiten des Königs seiner Schwäche bewusst war, ging auf Thranduil zu und zog ihn regelrecht in sein Zelt. Legolas, Estel, Elladan und Elrohir folgten und nachdem sie die Zeltplane hinter sich zugezogen hatten, da schlossen sie auch den Lärm aus.

„Jungs? Würdet ihr zu den Verwundeten schauen?" er kramte in einer Tasche, die er Stunden zuvor in dem Zelt hatte stehen lassen. „Und gebt ihnen das hier. Es beschleunigt den Heilvorgang." Elrond reichte den dreien eine Creme und entließ sie. Legolas jedoch, der seinem Vater Beistand leisten wollte blieb und setzte sich auf einen der Stühle, während Thranduil es ihm auf der anderen Seite des Tisches gleichtat. Mittlerweile war er dazu übergegangen, die Zähne zusammenzubeißen, um den Schmerz zu unterdrücken.

„Zeige mir bitte deinen Arm." Sprach Elrond, einen Stuhl herbeiziehend, um sich zwischen Vater und Sohn an den Tisch zu setzen. Thranduil erhob sich und versuchte den Ärmel seiner Tunika hochzukrempeln, doch war er trotz der Schlitze nicht weiter als bis zum Ellenbogen hochzuziehen, was allein schon auszureichen schien, um ihn vor Schmerzen zischen zu lassen. Legolas beobachtete die Situation missmutig und nachdem sein Vater es ein drittes Mal versucht hatte, da näherte er sich ihm, zog seine Dolche und sprach.

„Vergiss die Tunika. Sie ist doch sowieso schon zerstört. Lass mich helfen." Einen kurzen Augenblick sahen sie sich an und Thranduil versuchte die Situation abzuwägen, indem er sich im Zeltinnenraum umschaute und vergewisserte, dass sie bis auf seinen Sohn und den Heiler wirklich allein waren. Zögerlich nickte er und ließ Legolas einen seiner Dolche über den Stoff ziehen. Der zerriss und ermöglichte es, den Stoff endlich vom Arm zu ziehen und ihn freizulegen.

„Vergiss bitte nicht, dass es vermutlich schlimmer aussieht als es wirklich ist, Peredhel." Der König ließ die Tunika fallen und entblößte somit seinen Oberkörper. Bis hin zur Brust war er in weiße Bandagen verhüllt, aus denen die schweren Brandwunden nur so zu quellen schienen. Auf seinem rechten Arm endeten die Wunden etwa auf Höhe seines Ellbogens, doch auf seiner linken zogen sie sich hinab bis zum Handgelenk, wo sie dann schlagartig aufhörten. Hier, so wussten sowohl Legolas als auch Elrond, begann der Zauber, der die schwer vernarbte Hand unter sich verbarg. Kurz gesagt glich er eher einem Schlachtfeld als einem Körper. Der Heiler hatte die schweren Wunden fast schon aus dem Gedächtnis verbannt, zu dunkel waren die Zeiten, in denen er seinen Freund mehr am Leben hielt als das er es selbst schaffte, doch nun ward ihm gewahr, dass Thranduil diese Zeiten seit zweitausend Jahren nicht aus dem Gedächtnis verbannen konnte, begleiteten die Wunden ihn doch tagein tagaus. Egal ob andere sie sahen und von ihnen wussten oder nicht. Die Bandagen verdeutlichten dies nur allzu gut, denn Elrond konnte in ihnen nur zwei mögliche Gründe sehen. Entweder wollte er sie selbst vor seinem eigenen Auge bestmöglich verstecken oder sie schmerzten noch immer so sehr, dass er sich eine Salbe zubereiten ließ, um den Schmerz zu lindern. Was auch immer es war, es bereitete dem Heiler solche Sorge, dass er beschloss, sich nach der Behandlung des Armes auch noch die Narben anzusehen.

Verlorenes LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt