𝟭𝟬| 𝗛𝗼𝗳𝗳𝗻𝘂𝗻𝗴𝘀𝗹𝗼𝘀𝗲𝗿 𝗙𝗮𝗹𝗹

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𝗥𝗼𝘄𝗮𝗻

Malena stürmte in die Hochzeit, vollkommen außer Puste starrte sie uns entgegen. Verdammte scheiße. Die Wut zischte in mir rauf. Was zum Teufel machte sie hier? Ich schaute zu meiner Frau und dann hinab zu meinem Kind. „Was willst du hier, Malena?", verwirrt zog Evette ihre Augenbrauen zusammen. Ich umfasste ihre Taille, presste ihren zarten Körper an meinen und hielt meinen Blick fest auf Malena, um schnell reagieren zu können sollte sie irgendwas vor haben.

„Ich muss mit euch reden.", ihr Blick landete in meinem. „Es ist wichtig.", beteuerte sie. Das Mordfantasien in mir rauf krochen, weil sie die Hochzeit gestört hatte, versuchte ich zu ignorieren. Evette wollte, dass nichts schief lief und jetzt stürmte sie hier rein. Die Frau die Evette nie wieder sehen wollte, die Frau von meinen Bruder. „Rowan.", flüsterte Evette und verankerte ihre Hand mit meiner. Mein Körper beruhigte sich augenblicklich. Ich sah zu den grauen Augen hinab und suchte nach Antworten. Sie wollte mit Malena reden, nur deshalb zeigte ich auf den neben Raum und bat die Gäste hinaus zu dem Gebäude zugehen, indem wir später essen würden. „Alison nehme ich.", flüsterte meine Frau und ging entspannt zu ihrer Mutter herab. Der erste Schock war wohl schon vorüber, denn sie war weder angespannt, noch aufgebracht.

Zusammen gingen wir in einen der Nebenräume. Malena zitterte und warf mir immer wieder verunsicherte Blicke zu. Sie hatte zurecht Angst vor mir. „Setzen", meine Stimme war wie damals. Keine einzige Emotion, denn Malena gehörte nicht zu meiner Familie. Auch wenn sie die Frau meines Bruders war. Sie setzte sich und ich mich direkt neben Evette und meine Tochter.  „Was ist so wichtig, dass du unsere Hochzeit zerstörst?", mein Körper war voller Spannung. Es zischte und grollte durch mich hindurch. „Logan.", als der Name ihren Lippen entkam, fuhr eine Hand über meinen Oberschenkel. Evette. Sie hielt Alison in ihren Armen und schenkte mir ein zuversichtliches Lächeln.

„Was ist mit Logan?", fragte sie dann an Malena gerichtet. „Er-", sie strich sich verzweifelt durch ihr Haar. Meine Augen untersuchten sie und versuchten schon jetzt Informationen aus ihr heraus zu fischen. „Er braucht deine Hilfe Rowan.", sie sah zu mir. Bettelnd. „Alles gerät außer Kontrolle.", keuchte sie. Der Griff um meinen Oberschenkel wurde fester. „Er dreht langsam durch.", erklärte sie und versuchte an Luft zu kommen. „Ich hatte ihm die Wahl gelassen, Malena.", zischte ich sauer. Ich hatte irgendwo gewusst, dass er zu unfähig dazu war, aber ich hatte gehofft. Gehofft, dass er es hin bekam, damit ich mir meiner Familie leben konnte. „Er muss selbst damit klar kommen.", ich wollte mich erheben, doch Evette kam mir zuvor und setzte sich auf meinen Schoß. „Malena kannst du kurz rausgehen.", ihre Stimme war bestimmend und doch sanft. Ich lauschte ihr gerne. Vorallem seitdem sie an Selbstbewusstsein dazu gewonnen hatte. Meine Hand streifte über das Gesicht meines Kindes, das auf der Brust meiner Frau schlief. Sie trug noch immer dieses wundervolle, weiße Kleid.

Wieso musste unserem Frieden immer etwas im Weg sein? „Rowan.", ihre Stimme streifte durch mich hindurch, weshalb sie sofort meine Aufmerksamkeit hatte. „Wir müssen.", sie seufzte, weil meine Frau ebenso sowenig Lust darauf hatte wie ich. „Du weißt, dass du der Nächste wärst, wenn Logan das alles nicht im Griff hat. Sie werden zu dir und zu unserer Familie übergreifen.", gab sie hauchend bei und hatte mit jedem weiteren Wort recht. „Wir müssen sie und Liana beschützen.", und Evette. Ich musste sie ebenso wie mein Kind beschützen, aber sie sah nur unsere Tochter und ihre Schwester. Das Leben der beiden ging über ihr eigenes, aber nicht für mich. Deshalb musste ich umso mehr auf ihres achten.

„Ich werde zu ihnen fahren.", murmelte ich und berührte ihre weichen Lippen sanft. Ich streifte über sie und nahm die angenehme Wärme war, die sich zwischen uns breit machte. Keine Erregung, es war die bloße, nackte Liebe. Meine Augen huschten zu unserer Tochter, die mich anlachte. „Du wirst immer in Sicherheit sein.", ich gab Alison einen Kuss auf die Stirn und fuhr mit meiner Hand über den Rücken meiner Frau. „Ich komme mit dir.", bestimmte sie leise. „Was ist mit Alison und Liana?", ich versuchte schon garnicht mehr sie davon abzubringen, denn zugegeben; ich hatte sie sehr gerne an meiner Seite. „Sie sollten doch sowieso zu meiner Mum, dann kann das ja wenigstens so bleiben, wenn wir schon keine Flitterwochen haben.", sie grinste leicht und streifte mit ihrer Hand über meine Wange. Ganz sanft fuhr Ihr Daumen meine Lippen entlang. Als wäre es das erste mal, dass sie sie sehen würde.

Dieser Blick. Ich liebte diesen Blick an ihr. Er war so faszinierend. „Okay.", ich nickte einverstanden, weshalb Evette freudig grinste und sich erhob. „Ich werde den Gästen noch Bescheid geben.", ihr Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, was ein Unwohlsein in meinem Magen auslöste. Ich wollte die perfekte Hochzeit für sie haben, stattdessen verwandelte es sich in eine Rettungsaktion für den Mann, der meine Frau töten wollte. Ich lehnte mich seufzend nach hinten und strich mir mit meinen Händen über mein Gesicht. „Rowan", ich schreckte auf. „Baby.", ich zog meine Augenbrauen zusammen. „Die Hochzeit war wunderschön.", ihre vollen Lippen zogen sich zu einem wunderschönen Lächeln. Sie hatte meine Sorge wohl bemerkt.

Mit den Worten verließ sie das Zimmer und ging vermutlich zu den Gästen. Ich hingegen stand murrend auf und bemerkte wie trotz Evettes Worte meine Laune in die Tiefe sank. „Malena.", ich öffnete die Tür und begegnete der Blondine. „Komm mit.", wir gingen zum Ausgang, wobei ich die Krawatte von meinem Hals löste und den obersten Knopf von meinem Hemd öffnete. Das Jackett zog ich aus und schmiss es in den Kofferraum des schwarzen Jeeps. Einer meiner Männer stand zur Sicherheit draußen. Das Auto war ein Fluchtwagen, Nur falls tatsächlich etwas passiert wäre und meine Familie in Gefahr war.

„Wo ist evette?", fragte die Blauäugige leise. „Sie muss sich noch umziehen.", ich riss die hintere Tür auf und sah sie abwartend an. Schweigend stieg sie ein, weshalb ich die Tür zu schmiss und auf die Straße starrte.

Unendliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt