꧁Warheit꧂

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Schwärze umgab Vera. Undurchdringliche Schwärze.
Es wurde langsam heller, doch der Ursprung des Lichtes, das gerade aufgetaucht war, war unklar.
Vera sah sich um. Es war immer noch alles schwarz um sie herum.
Es kam ihr so vor, als wäre sie in einem großen schwarzen Raum ohne Wände, Fenster oder Türen.
Obwohl... dort war eine Tür.
Sie leuchtete und stand völlig einsam herum.
Vera stand auf und ging langsam auf die Türe zu. Bei näherem Hinsehen bemerkte sie, dass es Camilo's Tür war.
Sie griff nach dem Türknauf und öffnete, doch als sie einen schritt hinter die Schwelle wagte, viel sie ins Bodenlose.
Irgendwann landete sie jedoch. Sie hätte eigentlich hart aufprallen müssen, doch sie landete weich auf dem Boden.
Sie war wieder in so einem Wandlosen Raum, nur diesmal war er weiß.
"Du hast einfach alles zerstört..!" hallte es in Vera's Kopf wieder "Alles! Unsere Familie, unser Dorf... mein Leben! Und dennoch bist du glücklich!"
Nala's stimme hallte so deutlich in ihrem Kopf wieder, dass man meinen könnte, sie würde direkt vor ihr stehen.
》Unsere Familie? W-wie meint sie das?《
Plötzlich erschien vor Vera ein Bild mit einem weißen Nebel drumherum.
Auf dem Bild war eine Frau zu sehen, die ihr sehr ähnlich sah. Diese Frau hatte zwei Kinder auf dem Schoß, beide etwa 5 Jahre alt:
Eines mit dunkler Haut und schwarzen Haaren, das andere blond mit weißer Haut.
Dann fing das Bild sich zu bewegen und die Frau begann zu sprechen:
"Nala! Sei doch nicht so gemein zu deiner Schwester!" sagte die Frau zu dem blonden Mädchen "Aber Mamá! Sie hat mich getreten!" motzte diese zurück.
Das dunklere Mädchen sah ihre Schwester entschuldigend an "E-s tut mir leid! Bitte e-entschuldige!" "Pah!" machte die Blonde "Nur, weil du die Elemente besitzt, hältst du dich für was Besseres, was? Vera?"
Das Szenario verschwand und Vera schlug sich die Hände vor den Mund.
Nala war also ihre Schwester..
Vera erinnerte sich, dass sie eine Albino-Schwester gehabt hatte, aber das es Nala war...
Und warum erschienen ihr diese alten Szenen plötzlich?
War sie etwa in ihrem eigenen Kopf gefangen? Und wenn ja, dann warum?
Weiter konnte sie nicht nachdenken, denn eine weitere Erinnerung hatte sich vor ihr gebildet:
Sie und Nala standen in einem Zimmer. Sie waren jetzt beide etwa 14 Jahre alt und sie hielten ein kleines Baby in den Armen. Um sie herum lief noch ein kleiner Junge.
"Sachte, sachte Jonathan!" lachte die jüngere Vera "Mach ein Feuer! Mach ein Feuer!" rief der kleine Junge die ganze Zeit und zog an Vera's Rock.
"Alles klar! Schon gut!" sagte sie und hielt ihm die offene Hand hin. Kurz schloss sie sie, dann öffnete sie sie wieder und eine kleine Flamme hatte sich auf der Handfläche gebildet. Der kleine Junge lachte begeistert.
Dann auf einmal stieß Nala Vera mit dem Fuß nach vorne und sie viel um. Die Flamme konnte sie nicht rechtzeitig verschwinden lassen, also fing der Holzboden Feuer.
Das Feuer fraß sich durch die Dielen bis zu den Gardinen die nun auch brannten.
Die Geschwister schrien und das Baby fing an zu Weinen.
Alle rannten schnell aus dem Haus, Nala mit dem Baby auf dem Arm.
Vera zog ihre Mutter und der kleine Junge den Vater aus dem brennenden Haus.
Inzwischen hatten auch die umstehenden Häuser Feuer gefangen und es dauerte nicht lange, da stand das ganze Dorf in Flammen.
Leute schrien und versuchten sich und ihre liebsten in Sicherheit zu bringen.
"Vera! Schau was du angerichtet hast!" schrie Nala ihre Schwester an "I-ich hab nicht...! Ich wollte doch nicht..!" begann Vera, doch sie kam nicht weiter, denn der kleine Jonathan war zurück zum brennenden Dorf gerannt.
Mutter und Vater schrien auf und rannten hinterher.
Nala sah ihnen kurz hinterher, drückte Vera das Baby in die Arme und lief in Richtung Wald davon. Vera sah ihr geschockt hinterher

Sie wollte ihre Eltern suchen, doch sie hörte einen lauten Schrei, dann war stille... Der schrei kam von ihrer Mutter, das wusste sie..
Verzweifelt und mit Tränen überströmten Gesicht rannte sie mit der Kleinen ins Dorf zurück, doch sie stolperte und ließ das Baby fallen.
Im hohen Bogen flog es davon, hinein in die Flammen.
"NEIIINNN! CHISTIANA!!" schrie Vera ihrer kleinen Schwester hinterher, doch es war zu spät.
Die Menge der Dorfbewohner drängte sie Flussabwärts und sie konnte nichts mehr für ihre Familie tun...
Mutter und Vater tot... die kleinen Geschwister tot... Nala war einfach abgehauen und sie... sie war ganz alleine..

Als die Erinnerung endete sackte Vera zitternd auf den Boden.
Die Informationen die sie gerade bekommen hatte schockierten sie und sie musste sie erstmal verarbeiten.
Vera befürchtete eine weitere Erinnerung würde erscheinen, doch es blieb still.
Dann hörte sie eine vertraute Stimme sagen "Kommt sie zu sich?"
Sie sah nach oben und Konnte einen kleinen Spalt in der Decke sehen.
Verschwommen konnte sie dadurch Camilo's weiches Gesicht sehen.
"Camilo.." flüsterte sie, dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Sie wachte auf.
Sie war auf Camilo's Bett und Camilo saß neben ihr.
"Vera! Du bist wieder da!" Camilo strahlte seine Verlobte an "Wa-was ist passiert?" fragte diese verwirrt.
"Nala hat dir ein Messer in dem Rücken gestoßen..!" erklärte Dolores, die gerade ins Zimmer kam. Sie hatte wohl gehört, dass Vera zu sich kam.
"Nala..." flüsterte Vera "Warum nur.. ist sie so? Ich habe ihr nie was getan..!"
"Das wissen wir nicht... aber, du hast im Schlaf geredet... irgendwas von 'meine Schwester' " Camilo sah Vera fragend an.
Sie machte ein ernstes Gesicht "Ich kann mich an mehr erinnern als früher!" Dolores quiekte
"Willst du uns davon erzählen?" Camilo strich sachte über Vera's Stirn.
Vera schluckte, nickte dann aber.
"Nala ist... sie ist meine Schwester!"
Dolores und Camilo schnappten mach Luft "Was..?" keuchte Dolores
"Was.. wie? Wie ist das möglich?" stammelte Camilo.
Vera atmete schwer aus und erzählte den Madrigal-Geschwistern alles, an was sie sich nun erinnern kann.

Als sie fertig war, sahen sie die beiden geschockt an.
"D-das heißt, sie ist eigentlich an dem Unglück so vieler Leute schuld?" fragte Camilo mit großen Augen.
Vera nickte unsicher "scheint so.. kann aber auch sein, dass meine Phantasie mir da etwas vorspielt..."
"Nein, das glaube ich nicht!" meinte Dolores "Woher weißt du das?" Vera sah sie fragend an.
"Sie gesteht Abuela gerade alles.. sie lacht aber!"
"Sie lacht..." bei Vera drehte sich alles im Kopf.. ihre Schwester hatte ihre Familie umgebracht und wollte sie auch noch loswerden.
"Warte mal!" sie stockte "Nala ist noch hier?" "Ja, Casita hat sie eingefangen, nach dem sie auf dich eingestochen hat.." Camilo hatte Tränen in den Augen "ich hatte wirklich Angst um dich..!" er umarmte Vera ohne Vorwarnung und Vera musste auch wieder anfangen zu weinen, doch sie löste sich schnell wieder von ihm.
"Ich will zu ihr!" sagte sie
"Bitte? Sie hat gestern versucht dich umzubringen..."
Vera hörte nicht auf ihn und versuchte aufzustehen.
Sie war gerade ein Schritt gelaufen, da viel sie fast wieder hin.
Camilo hatte sie noch rechtzeitig aufgefangen, bevor sie den Boden küsste.
Sie spürte einen stechenden dort, wo Nala das Messer versenkt hatte.
"Vera, nicht! Du blutest wieder!" sagte Camilo besorgt.
Tatsächlich!
Sie spürte etwas heißes ihren Rücken runterlaufen und stöhnte gequält auf.
Sie fasste sich an den Rücken.
Man hatte ihr eine Verband um die Brust gewickelt, dennoch sickerte das Blut hinturch.
Sie holte die Hand wieder hervor und betrachtete sie:
Komplett rot.
Verängstigt starrte sie die Blutgetränkte Hand an.
"I-ich will jetzt zu meiner Schwester!" stotterte sie.
"Bist du sicher, Mi Vid.." "Ja! Ich will zu ihr!" unterbrach sie Camilo.

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¡Hola Amigos!

Endlich ist das neue Kapitel da!
Es tut mir sehr leid, dass ihr so lange darauf warten musstet....
Naja, ich hoffe, dass jetzt endlich wieder regelmäßig jeden Morgen ein Story-Update kommt.

Bye Bye
Flattykawa TTvTT

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Mi Vida // Camilo FF // EncantoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt