Kapitel 8

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„Wir sollten langsam zurück“. Mikko hat als Einziger eine Uhr um und erstaunlicherweise haben wir alle die Ruhe und die Natur genossen, ohne groß was zu sagen.

Auf dem Rückweg machen wir Halt im Zelt, um Rebecca und Tamara zu wecken und finden Emma, als wir auf dem Weg zum Trainingsplatz sind, der sich am anderen Ende der Steinmauer befindet.

Oberstleutnant Ahrend, Sherbaz und Moreau warten bereits auf uns. „Hallo Gefreite. Willkommen zu Ihrer ersten Kampftrainingsstunde“.

Der Trainingsplatz ist wie eine Arena aufgebaut. Halbrund und mit höheren Balustraden begrenzt. Neben Oberstleutnant Sherbaz liegt Schutzkleidung.

„Bitte zieht euch entsprechend an. Die Schlagstöcke gibt es gleich. Die Schutzkleidung passen wir dann hinterher auf euch an und können diese auch gegebenenfalls erweitern“.

Wir müssen uns gegenseitig helfen, in die Kleidung zu kommen, sind dann aber startklar. Und dann beginnt das harte Training.

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Stöhnend liege ich auf dem Rücken und spüre noch immer den Schlag, den Mikko mir in die Magengrube verpasst hat.

„Geht es?“, fragt dieser und steht über mir. Streckt seine Hand aus, um mir wieder aufzuhelfen.

„Jaja, alles gut“, krächze ich und atme tief ein. Immer gegen den Schmerz.

„Gut so. Sie dürfen nicht zögern, auch nicht gegenüber ihren Freunden“. Moreau steht neben uns und nickt Mikko zu. Der Blick, den er mir zuwirft, gleicht purer Verachtung. „Das muss besser werden“, knurrt er mich an und geht dann weiter.

Keuchend richte ich mich auf und Mikko hilft mir zum Rande des Platzes. „Mach dir nichts draus. Ich kenne dich, du wirst uns bald alle in den Schatten stellen“.

Ich schaue Mikko dankbar an. „Du weißt, dass du lügst“, sage ich und er zuckt grinsend mit den Schultern. „Und wenn, hat es dich aufgebaut?“.

Da ich wieder Atem habe, kann ich sogar lachen und ihm gegen die Schulter boxen. „Danke“.

„Das war’s für heute“. Ahrend klatscht in die Hände und egal wen ich betrachte, alle sind fertig. „Geht duschen und dann was Essen. Es war ein anstrengender Tag“. Er lächelt und räumt dann mit Sherbaz und Moreau alles beiseite.

Müde und abgekämpft gehen wir zu unserem Zelt. „Gott, morgen bin ich grün und blau“.

Florian geht richtig steifbeinig und wir legen die Schutzkleidung zum Auslüften vor unser Zelt. Das hier jemand etwas klauen würde, davon gehe ich einfach gar nicht aus.

Die heiße Dusche tut anschließend richtig gut. Die Vorhänge geben wenigstens etwas Privatsphäre und ich wickle mich danach in mein Handtuch ein.

Während ich zu den Umkleidekabinen hinüberlaufe, rutscht mir beinahe das Handtuch herunter. Als ich es geraderichten will, laufe ich leider prompt mit jemanden zusammen.

„Oh Verzeihung“, stammle ich, hebe den Kopf und laufe sofort knallrot an. Wahrscheinlich bin ich im Gesicht genauso rot wie meine Haare.

Oberstleutnant Moreau sieht belustigt auf mich hinunter. Das Handtuch um seine Hüften sitzt gefährlich locker und einzelne Wassertropfen laufen über seine braungebrannte, nackte Haut.

„Augen hier oben“, sagt er und ich hebe peinlich berührt den Blick. Sein schalkhaftes Grinsen lässt mich nur noch röter werden. Das Blitzen in seinen Augen fasziniert und ängstigt mich zugleich. Wie ein Jäger, der seine Beute sieht.

„Denk nicht mal im Traum daran“, sagt er mit gesenkter Stimme und geht weiter. Mit zitternden Knien flitze ich in die Kabine und ziehe mich schnell an. Boden tu dich auf!

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Auch beim Essen, welches aufgrund des schönen Wetters und unserer Ankunft nach draußen zu den Drachen verlegt wurde, kann ich kaum in seine Richtung schauen.

Ich kann nicht leugnen, dass ich während diesen Moments etwas gefühlt habe. Eine Anziehung, die mich selbst erschreckt. Das darf nicht sein! Und vor allem komme ich über seine Gefühlswechsel nicht klar. Heute Nachmittag noch hatte er mich angeschaut, als ob ich eine widerliche, kleine Kakerlake wäre und eben noch … dieser intensive Blick lässt mich schaudern.

„Was ist los?“. Rebecca neben mir bemerkt, dass ich tief in meinen eigenen Gedanken versunken bin und stupst mich freundschaftlich in die Seite.

„Alles gut. Habe nur nachgedacht“. Ich versuche, besänftigend zu lächeln das sie nicht weiter nachbohrt, aber Rebecca ist eben Rebecca.

„Du bist nie so still, das ist unheimlich“. Emma bemerkt unser Gespräch und setzt sich auf meine andere Seite.

„Alles gut. Wirklich! Ich glaube, es ist nur etwas Heimweh“, lüge ich und versuche, sie abzulenken. „Sind bei euch auch schon blaue Flecken am Start?“. Und zeige schnell meine Arme, auf denen sich bereits die ersten Blutergüsse bilden.

„Oh ja. Hier“. Und damit hatte ich wieder die Aufmerksamkeit abgewendet. Natürlich geht die Diskussion über das Training los und ich kann mich wieder in meine eigenen Gedanken flüchten.

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