Kapitel 14

43 2 2
                                    

Als ich an Matteos Zelt ankomme, schlägt mir mein Herz bis zum Hals. Ich weiß nicht, ob ich einfach reingehen soll, doch die Entscheidung wird mir abgenommen.
Matteo schlägt die Zeltplane zurück, packt meine Hand und zieht mich in sein Zelt hinein.

Überrumpelt wirble ich zu ihm herum und werde direkt in eine zärtliche Umarmung genommen. Seine Lippen legen sich direkt auf die meinen und unkontrollierbar verkrallen sich meine Hände in seinen Haaren.

„Hey“, sagt er nach einer Weile atemlos und grinst mich an. „Hey!“. Mit zitternden Knien stehe ich da und bin völlig hin und weg.

Matteo führt mich zu seinem kleinen Tisch mit zwei Stühlen und zu meinem Erstaunen sehe ich, dass er etwas vorbereitet hat.
Kleine Leckereien wie Käse oder etwas Brot gepaart mit dem Alkohol von Annika.

„Es ist nicht viel, aber die Küche konnte mir das entbehren“, meint er und fährt sich nervös durch die Haare.

Gerührt gebe ich ihm einen zarten Kuss auf die Wange und setze mich. „So etwas hat noch nie jemand für mich gemacht“, sage ich und probiere etwas von dem Käse.

„Ich hätte das gerne früher gemacht, aber mit dem Unterricht und der Lagebesprechung war ich total eingespannt“. Matteo rückt seinen Stuhl näher an mich heran und greift ebenfalls zu.

Das Feuer in dem kleinen Holzofen inmitten des Zelts spendet eine angenehme Wärme und nachdem er die Zeltplanen miteinander verschlossen hat, zieht auch keine unangenehme kalte Luft mehr zu uns heran.

Der Alkohol steigt mir dieses Mal nicht so schnell zu Kopf wie vorher und nach dem Mahl haben wir uns auf sein Bett verzogen.

„Erzähl mir was von dir“, sage ich nach einer Weile und nachdem ich gefühlt meine Lebensgeschichte herunterleiern musste.
Matteo hat seinen Arm um mich gelegt und sein Gesicht in meinem Haar vergraben.

„Was willst du denn hören?“, brummt es an meinem Kopf und ich zucke mit den Schultern.

„Wo du herkommst, hast du Geschwister, sowas halt“. Matteo hebt brummend das Gesicht und runzelt die Stirn.

„Also an meine Mutter kann ich mich kaum noch erinnern. Ich weiß noch nicht einmal ihren Namen, mein Vater redete nie über sie.
Als wir in einer Stadt südlich des ehemaligen Münchens untergekommen sind, hat er meine Stiefmutter geheiratet, Ella. Sie brachte meine Halbschwester Vivienne zur Welt, kurz darauf starb er. Vivi ist etwas älter wie du und nicht zum Korps einberufen worden. Da bin ich auch sehr froh drum. Sie wohnt immer noch in ihrer Geburtsstadt und arbeitet dort als Sanitäterin“.

Er schaut mich an. „Willst du noch mehr wissen?“. Grinsend nicke ich und kuschle mich dabei enger an ihn.

„Hm, sonst wüsste ich eigentlich nichts. In der Stadt habe ich gerne Basketball gespielt. Meine erste Freundin Mirjam ist von einem Drachen getötet worden, bevor ich dem Korps beigetreten bin“.

Oh, ähnliche Geschichte. „Und seitdem …?“. Matteo schüttelt bloß den Kopf und mustert mich eindringlich.

„Bis vor Kurzem hat es niemand geschafft, mich auch nur ansatzweise aus meinem Schneckenhaus zu holen“. Worte, die mir die Tränen in die Augen jagen.

Sanft wischt er eine fort, die meine Wange hinunterkullert und küsst mich sanft.
„Da gibt es nichts zu Weinen. Ich bin froh, dass dieser Jemand mich gefunden hat“, meint er versucht geheimnisvoll und bahnt sich langsam mit seinen Küssen einen Weg von meinen Lippen zu meinem Hals.

Seufzend lehne ich den Kopf zur Seite und spüre das Prickeln und Ziehen durch meinen gesamten Körper fließen. Egal was er gerade macht, er soll bloß nicht aufhören! Matteos raue Hände streichen sanft über meine Arme, während er langsam herumrutscht und sich etwas auf mich legt.

Love on fire Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt