Kapitel 16

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Die Nacht bricht herein und wir schlagen unser Lager auf. Die Drachen haben ihren Hunger gesättigt und halten nun abwechselnd Wache, um einen weiteren überraschenden Angriff zu vermeiden.
Ich sitze neben Matteo am Lagerfeuer und brate mein Kaninchenfleisch, welche wir selbständig gefangen haben. Die Stimmung ist gedrückt, immer wieder gleiten unsere Blicke zu Flamme, der zusammengerollt in unserer Nähe liegt.

Niklas kommt zu uns und reibt sich über sein müde aussehendes Gesicht. „Wir müssen ihn zurück zum Stützpunkt bekommen, dort können ihm die Sanitäter besser helfen“.

Matteo reibt sich das Kinn. „Cletos und Meg können ihn tragen, aber auch nicht ewig und nur mit vielen Pausen verbunden. Wäre es möglich, dass Korp zu kontaktieren und Unterstützung anzufordern?“.

Marc schüttelt den Kopf. „Die Störung, aufgrund dessen wir die Stadt nicht kontaktieren konnten, besteht auch hier. Wir können weder hinein- noch hinausfunken“. Niklas wird blasser und blasser.

„Und wenn wir in der Stadt Hilfe suchen?“, frage ich und Noah schnaubt. „Dort wird es keine Sanitäter geben, die sich mit Drachenwunden auskennen“.

„Das vielleicht nicht, aber der südlich europäische Stützpunkt liegt näher dran wie wir. Und wenn wir die Störquelle finden und ausschalten, wären die die nächste Hilfe“.

„Kaia hat Recht“. Matteo sieht mich mit leuchtenden Augen an und nickt. „Das wäre die beste Alternative. Und die Strecke bis zur Stadt ist nicht mehr weit, das schaffen Meg, Cletos und Rokoko abwechselnd in einem Stück“.

„Nun gut. Ruhen wir uns aus und machen uns dann auf den Weg“. Marc beendet damit sozusagen das Gespräch und schweigend essen wir zu Ende.

Die Teams haben die Zelte der Kapitäne aufgebaut. Da die Drachen abwechselnd Wache halten, können die Kapitäne nicht im Schutz ihrer Drachen nächtigen.

Ich hole mein Zelt aus Zulis Satteltasche und versuche, es halbwegs würdevoll aufzubauen und nicht kläglich zu versagen.

Doch leichter gesagt, als getan.
Ratlos stehe ich vor dem Wirrwarr von Plane und Stöcken und überlege, als sich jemand kichernd hinter mich stellt.
„Sieht irgendwie wie ein Unfall aus“. Elias verzieht amüsiert das Gesicht und ich schmolle leicht.

„Ich habe das noch nie machen müssen. Normalerweise kann ich bei Zuli schlafen“. Elias schüttelt lachend den Kopf.

„Wir können das zusammenpacken. Matteo schickt mich um dir zu sagen, dass du bei ihm schlafen kannst“.

„Ist er sich da ganz sicher?“. Theoretisch weiß so gut wie jeder, was zwischen uns beiden ist, aber es zu zeigen war für ihn immer … ein schwieriges Thema.

„Ja. Ist er sich. Soll ich dir auch so sagen!“. Grinsend hilft Elias mir, alles wieder zusammen zu packen.

„Darf ich dir eine Frage stellen?“. Als ich nicke, schiebt er sich nervös die Brille auf der Nase zurecht.

„Deine Teamkameradin Emma … also wie ist sie so?“. Überrascht halte ich mitten in der Bewegung inne.

„Elias Bähr, stehen Sie etwa auf Gefreite Jahn?“, frage ich neckend und tatsächlich läuft er leicht rot an.

„Aber sag ihr das nicht! Das wäre mir peinlich!“. Lachend verstaue ich das Zelt wieder in Zulis Satteltasche, sie selber fliegt gerade Patrouille.

„Elias, ich darf gar nichts darüber sagen. Ich habe mit einem Kapitän was angefangen, lange bevor ich selber Kapitänin war“.
Seinem nicht überraschten Gesichtsausdruck zu urteilen, weiß er das bereits.

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