Die ersten Tage nach meinem Unfall musste ich es langsam angehen lassen. Die Sanitäter wollten mich täglich einmal sehen, um zu überprüfen das keine Schäden zurückgeblieben sind. Mein Team kümmerte sich gut um mich und während des Kampftrainings beobachtete ich alles sehr genau.
Matteo ging mir aus dem Weg. Grundsätzlich hielt er sich während des Trainings immer so weit wie möglich von mit entfernt auf oder sah mich noch nicht einmal an.
Nach ungefähr einer Woche durfte ich auch wieder mittrainieren. Als wir in dem letzten Training vor den ersten Prüfungen sind, stehe ich wieder Mikko gegenüber.
„Bereite dich schon einmal darauf vor, zu verlieren“, meint er neckend und ich lasse meinen Schlagstock durch die Luft wirbeln.
„Abwarten“.
Es dauert keine Minute, da habe ich Mikko am Boden liegend entwaffnet. Stöhnend rollt er sich zusammen und ich knie neben ihm.„Sorry, alles in Ordnung?“. Mikko winkt ab und versucht, seinen Atem unter Kontrolle zu kriegen. „Geht gleich wieder, keine Sorge“.
Als ich ihm aufhelfe, schmunzelt er. „Wusste ich es doch, dass du uns bald alle überholst“, meint er flüsternd und ich versuche, ein Grinsen zu verkneifen.
Ahrend klatscht in die Hände. „Sehr gut Gefreite Brandt. Ihr Unfall hat Sie nicht zurückgeworfen“, sagt er und nickt anerkennend.
Als ich für einen kurzen Moment zu Matteo hinübersehe, spüre ich einen Stich in der Brustgegend. Er hat noch nicht einmal hergesehen.
Als wir uns wieder einreihen, stelle ich mich neben Florian auf. „Glück gehabt“, höre ich ihn knurren und überrascht schaue ich ihn an. Doch bevor ich was sagen kann, entfernt er sich von mir.
Auf dem Weg zu den Duschen lasse ich mich etwas zurückfallen, da er hinter uns hergeht.
„Hast du irgendein Problem?“, frage ich ihn direkt und überrasche ihn sichtlich. Völlig in seine eigenen Gedanken vertieft schaut er mich erschrocken an.
„Was meinst du?“. Ich verdrehe leicht die Augen und deute zurück zum Trainingsplatz.
„Du weißt genau was ich meine. Der Spruch eben, was sollte das?“.
Florian fährt sich mit der Hand durch den Nacken. „Entschuldigung, das war nicht so gemeint. Ich bin nicht sauer auf dich. Sondern auf mich“.
Wir bleiben stehen und er schaut mich seufzend an. „Weißt du, mein Vater erwartet Großes von mir. Das ich Kapitän oder so werde. Nur werde ich morgen nicht gut in Drachenkunde sein und meine Performance eben war auch keine Glanzleistung. Ich kann nicht gescheitert zurückkehren“.
Als er den Kopf hängen lässt, nehme ich ihn mitleidig in die Arme. „Florian, du wirst doch nicht gescheitert zurückkehren. Die nächsten Drachen schlüpfen bald und es werden wieder Soldaten der Kapitäne aufsteigen. Das macht Platz für uns, wenn wir uns gut beweisen und dann ebenso, Kapitäne zu werden. Und glaub mir, unser Zelt schafft das“.
Ich knuffe ihm leicht gegen die Schulter und hoffe, dass er meine Worte ernst nimmt.
„Danke“. Florian knufft mich zurück. Als wir den Anderen folgen, erregt eine Bewegung meine Aufmerksamkeit und ich bleibe kurz stehen.„Ist was?“. Florian schaut mich verständnislos an und ich nicke. „Geh ruhig. Ich komme sofort“, meine ich und achselzuckend geht er weiter.
Ich bahne mir einen Weg durch die Zelte und gehe in Richtung der Bewegung, die ich gesehen habe. Ich könnte schwören, es ist Matteo gewesen…
Als ich kurz davor bin, das letzte Zelt zu umrunden, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Die Geräusche, die ich höre, sind eindeutiger Natur und am liebsten würde ich abdrehen.
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Love on fire
FanfictionWas wäre, wenn die Schauergeschichten wahr werden würden? Was wäre, wenn die Wirklichkeit nicht so schön ist, wie Geschichten es vermittelt haben? Was wäre, wenn die uns bekannte Zivilisation nicht mehr existiert? Drachen haben die Erde in ein Fl...