Bevor ihr dieses Kapitel lest, solltet ihr euch das Ende vom letzten Kapitel noch einmal anschauen, da ich es wie schon angekündigt noch einmal verändert habe, weil ich ein klein wenig umdisponiert habe. Danach wünsche ich euch Spaß beim Lesen.
Elijah Point of view
Leyas erschrockenes Luftschnappen registrierend trat ich an ihre Seite und warf einen Blick nach vorne. Vor uns stand ein Mann, der uns halb sein Gesicht zugewandt hatte, während die andere Hälfte im Schatten lag. Ich stand sicherlich nicht auf Männer, aber selbst ich konnte nichts dagegen machen, dass das erste was mir auffiel seine Schönheit war. Seine Gesichtszüge waren markant und klar geschnitten und ein grünes Auge leuchtete uns entgegen. Ein maliziöses Lächeln umspielte seinen Mundwinkel und lange, schwarze Haare rahmten sein Gesicht ein. Auf eine klassische Weise sah er aus wie antike Götterstatue. Doch der wirkliche Schock ereilte mich, als er sich schließlich ganz zu uns umdrehte. Ich wusste nicht ganz ob ich abgestoßen oder fasziniert sein sollte, von dem Anblick der sich mir bot. War die eine Gesichtshälfte ein Beispiel klassischer Schönheit, war die andere das groteske, verstörende Gegenteil davon. Seine rechte Gesichtshälfte sah aus, als hätte jemand ätzende Säure darüber ausgekippt und war von wulstigen Narben übersät, die seine Gesichtsform verzerrten. Als wäre seine Haut zerschmolzen, hing sie am Kinn und an den Ohren herab. Sein Auge war von einem milchigen Weiß und ich konnte nicht anders als diesen Mann entsetzt anzustarren. Noch verstörender war der Anblick davon, wie er lächelte, wobei sein linker Mundwinkel sich anhob, während der andere teilnahmslos herabhing. Ein Schauer lief mir über en Rücken. Etwas abgrundtief Böses ging von diesem Mann aus.
„Erlaubt mir doch, mich vorzustellen. Mein Name ist Seth, Herrscher über das Chaos und alles was den menschlichen Horizont der Vorstellungskraft übersteigt“, äußerte der Fremde und deutete eine elegante Verbeugung an. Im Aufrichten fügte er mit einem Zwinkern hinzu: „Ich glaube in eurer Welt bin ich am ehesten unter dem Namen Loki bekannt, aber ich bevorzuge doch eher diesen Namen. Er wurde noch nicht durch diverse Filme seiner wahren Bedeutung beraubt“. Theatralisch seufzte er und schlenderte näher. „Auch wenn mir die Sache mit der Gottheit schon gefällt, wie ich zugeben muss. Davon lässt sich sicher Gebrauch machen, wenn eure Welt erst einmal dem Chaos zugrundeliegt“. Leya schien sich mittlerweile wieder von ihrem Schreck erholt zu haben, denn sie schob mich hinter sich und ging in Verteidigungsstellung. „Ich würde an ihrer Stelle nicht näherkommen, wenn Ihnen intakte Knochen wichtig sind“, sagte sie mit fester Stimme und stellte sich noch ein wenig aufrechter hin. Seth lachte leise. „Mut hast du ja – das schätze ich. Und das mit dem siezen kannst du gleich lassen – wir werden uns vorrausichtlich in nächster Zeit ein wenig öfter begegnen und da ist es wirklich albern, wenn du mich siezt“. Scheinbar ungerührt von ihren Worten trat er noch näher, was Leya mit einer Gewichtsverlagerung und dem anspannen der Muskeln quittierte. Seth zog die Augenbrauen hoch. „Ihr wisst aber schon, dass das gerade ziemlich unhöflich ist. Ihr habt euch mir noch nicht einmal vorgestellt“, fuhr er fort, als hätte er die Abwehrhaltung nicht bemerkt. „In eurer Zeitlinie sind immer alle so schrecklich unhöflich“, beschwerte er sich und kam noch näher. Schneller als ich gucken konnte, schnellte Leya vor und deutete mit ihrem Arm einen Schlag an, während sie gleichzeitig den Schwung nutzte um mit einem kräftigen Kick zielsicher die empfindliche Stelle am Fußgelenk zu treffen. Den Schlag fing Seth, der mit einem Angriff gerechnet zu haben schien mühelos ab, doch der Kick traf ihn unerwartet und das hässliche Knacksen ließ mich zusammenzucken und vermuten, dass Leya ihm vermutlich den Fuß gebrochen hatte. „Du Miststück“, presste er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und sein Gesicht verzog sich zu einer grotesk anmutenden, wutverzerrten Fratze. Ein blaues Leuchten schoss aus seinen Fingern und legte sich wie eine stützende Schlinge um seinen Fuß. Als er Leya erneut anblickte, lächelte er wieder sein gruseliges Lächeln, doch dieses Mal funkelte sein intaktes Auge mordlüstern. „In deiner Welt mag vielleicht das Brechen des Fußes, um den Gegner zu schwächen funktionieren, aber wir sind hier in meiner Welt. Und hier spielen wir nach meinen Regeln“. Damit begannen seine Augen zu glühen und die Realität geriet aus ihren Fugen.
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In einer anderen Zeit
FantasyMit Leyas Umzug ändert sich Ihr ganzes Leben. Ausgerechnet auf der kleinen Insel Island soll sie ein neues Leben beginnen. Der Start verläuft geradezu katastrophal. Nachdem sie sich mit den Badboys der Schule angelegt hat und obendrein noch eine una...