Sieh mal einer an! Wenn das nicht Leya ist! Na, hast du mich vermisst? ", fragte er mit seiner widerlich sanften Stimme. Will war mein erster Freund gewesen und gleichzeitig auch der Grund, warum kein Junge mehr eine Chance bei mir bekam. Das was er mir angetan hatte, war eines der schlimmsten Dinge, die man einem Menschen antun konnte und es verfolgte mich immer noch. Ich drehte mich um und sah ihn an. Und bei seinem Anblick kam alles wieder hoch. All die Bilder und Gefühle, die ich so lange verdrängt hatte, überrollten mich nun. Sie kamen als große Welle und begruben mich unter sich. Nur mit Mühe, schaffte ich es mir ein Keuchen zu verkneifen und meine Miene zu verschließen, um Will nicht zu zeigen, wie mich die ganze Sache auch noch nach so langer Zeit mitnahm. Krampfhaft erinnerte ich mich daran, dass er keine Macht mehr über mich hatte. Ich konnte mich mittlerweile wehren und war nicht mehr so hilflos, wie noch vor 2 Jahren. Was willst du von mir Will?", presste ich zwischen meinen Zähnen heraus. Ich wollte dir bloß Hallo sagen", er grinste spöttisch und fügte hinzu:Wie kommt's das du nach hier gezogen bist? Konntest du es ohne mich nicht mehr ertragen?" Auf dich kann ich immer verzichten. Mal abgesehen davon, dass ich mir nie die Mühe gemacht habe, in Erfahrung zu bringen, wo du hingezogen bist. Außerdem gehen dich meine Gründe hierherzuziehen, nichts an! ",zischte ich. Nach dem Vorfall, wurde Will von unserer Schule geschmissen und war weggezogen. Ich hatte damals Wichtigeres zu tun, als rauszufinden, wohin mein kranker Ex gezogen war und das bereute ich jetzt. Hätte ich (und damit auch meine Mutter), das gewusst, hätte meine Mutter das Jobangebot niemals angenommen. Wooh! Nicht gleich so zickig Babe! Obwohl... eigentlich mag ich es wenn du zickig bist. Steht dir!". Mir kam gleich die Galle hoch! Wie konnte ich mit 14 so blind sein und nicht realisieren, was für ein großkotziges, selbstverliebtes, arrogantes Arschloch er war? Also Will! Lass uns mal eins klar stellen. Vielleicht war ich früher naiv genug um auf dich reinzufallen, aber ich lass mich kein zweites Mal von dir verarschen. Komm mir nicht mehr zu nahe, denn wenn ich dein Gesicht noch einmal aus der Nähe sehe, dann muss ich mich übergeben und zwar mitten in deine hässliche Visage. Ich sage es nur einmal! Halt. Dich. Fern. Von. Mir! Ist das klar?", fauchte ich ihn an. Sein Gesicht verzog sich zu einem überheblichem Grinsen und er erwiderte:Und was willst du machen, wenn ich das nicht tue? Wieder zu deiner Mummy laufen und ihr alles erzählen?" Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, doch ich erwiderte mit zuckersüßer Stimme:Nein, dann werde ich dir eine Lektion verpassen, die du dein Leben lang nicht vergisst!". Genau passend, klingelte es zu Pausenende und ich erhob mich und rauschte an Will vorbei.
Kaum war ich außer Sichtweite, ballte ich meine Hände immer wieder zu Fäusten und öffnete sie wieder. Dieses Arschloch, hatte es tatsächlich geschafft, mich auf 180 zu bringen. Dieser Wortwechsel, hatte mich mehr aufgewühlt, als er sollte. Will hatte nichts mehr in meinem Leben zu suchen. Ich hatte schon lange mit ihm abgeschlossen. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nicht stimmte. Denn wenn ich wirklich mit ihm abgeschlossen hätte, dann würde ich dem anderen Geschlecht nicht so feindlich gegenüber stehen. Außerdem, verfolgte einen so eine Erfahrung sowieso, das ganze Leben lang. Nichtsdestotrotz war es beunruhigend, welche Reaktionen er bei mir auslöste. Ich musste auf der Hut vor Will sein. Wie ich ihn kannte, würde er meinen Drohungen keine Beachtung schenken. Wie sollte er mich auch ernst nehmen? Er kannte mich ja nur als das kleine, unschuldige, naive, ehrliche Mädchen und nicht als die eiskalte, unberechenbare Kampfmaschine. Kurz nach dem Will weggezogen war, hatte ich nämlich mit Karate angefangen und hatte mich da richtig reingehangen. Ich hatte es bis zum gelb-blauen Gürtel geschafft.
Als ich an meinem Raum ankam, hatte ich mich soweit beruhigt, dass meine Gesichtsfarbe sich wieder normalisiert hatte. Aber mit meiner Wut, verließ mich auch meine Kraft. Ich bekam kaum mit, wie der Lehrer reinkam und mit dem Unterricht begann. In meinem Kopf, war einzig und allein Platz, für die Erinnerungen von Will. Immer und immer wieder, spielte sich alles, was ich mit Will erlebt hatte, vor meinem inneren Auge ab. Mir wurde klar, dass ich wahrscheinlich gleich eine Panikattacke bekommen würde. Ich meldete mich und sagte dem Lehrer, dass es mir nicht so gut ging und fragte, ob ich etwas frische Luft schnappen dürfte. Kaum hatte ich die Erlaubnis, stürmte ich nach draußen und lief in die nächste Mädchentoilette. Dort schaffte ich es gerade noch, mich in eine Kabine zu schleppen und abzuschließen, bevor ich zusammenbrach. Ich fing an, am kompletten Körper zu zittern und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu kriegen und hatte eine seltsame Enge in der Brust, die mich erdrückte. Ein Wimmern entfuhr mir und meine Muskeln verkrampften sich. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich in dieser Haltung verbrachte, denn mein Zeitgefühl hatte komplett ausgesetzt, aber irgendwann, fing die Panik an zu verebben. Leise fing ich an zu weinen und dachte an meine Freundinnen. Ich wünschte mir sie schmerzlich herbei und schickte einen stummen Hilferuf zu ihnen, von dem ich natürlich wusste, dass sie ihn nicht hören konnten. Doch dann geschah etwas superseltsames. In meinem Kopf erschienen zwei Bilder: Auf dem ersten Bild war Reena zu sehen, die anscheinend im Englischunterricht saß, aber durch etwas aufgeschreckt worden zu sein schien. Auf dem zweiten Bild, konnte ich Claire erkennen, die im Geschichtsunterricht zu sitzen schien und auch ihr Gesichtsausdruck zeugte von, einer großen Überraschung. Das war verrückt! Vorallendingen, weil sie sich bewegten und es fast so wirkte, als würde ich in dem Moment neben ihnen stehen. Aber richtig verrückt wurde es erst dann, als ich plötzlich das Gefühl hatte ihre Stimmen zu hören. Ich presste meine Hände gegen meinen Kopf. Jetzt war ich vollkommen verrückt geworden. Ich sollte dringend einen Psychologen aufsuchen! Aber dieses Bild und die Stimmen ließen sich nicht aus meinem Kopf verdrängen. Ich sah, wie beide ihren Klassenraum verließen und sich auch auf den Weg in die Mädchentoilette machten. Als sie dort aufeinandertrafen, vereinten sich die Bilder zu einem. Erstmals, konzentrierte ich mich auf die Stimmen in meinem Kopf. //Was ist hier verdammt nochmal los?//, fragte Reenas aufgeregt Stimme in meinem Kopf. Claire antwortete //Keine Ahnung, aber ich finde es verdammt cool, solange es kein Anzeichen dafür ist, dass wir verrückt werden. //
Wie machten sie das? Mein Verstand, kam den ganzen Ereignissen nicht hinterher und machte mir klar, dass ich komplett verrückt sein musste. Aber dieser eine Teil des an Reena und Claire. //Leute, ich dreh hier komplett durch//. //Was ist denn los, außer das wir uns, anscheinend - warum auch immer - per Gedankenübertragung verständigen können?//, kam es direkt von Reena zurück. Schnell, lieferte ich ihnen eine Kurzfassung der Ereignisse, die ich hier bereits erlebt hatte. Ich sah, wie sie komplett sprachlos den Kopf schüttelten. Dafür dass sie das mit der Telepathie so schnell überwunden hatten, waren sie jetzt ganz schön geschockt. Nach einiger Zeit, hatte Claire dann ihre Sprache wiedergefunden und meinte //Wow! Du bist gerade mal ein paar Tage in Island und schon hast du mehr erlebt, als wir in dem letzten Jahr.// //Das ist nicht so witzig! Wir können gerne tauschen, wenn du willst//, entgegnete ich leicht gereizt. Reena warf Claire einen scharfen Blick zu und sagte : //Ich bin mir sicher, dass das was du durchmachst, niemand durchmachen möchte//. Kleinlaut meinte Claire: //So hab ich dass gar nicht gemeint.// Ich seufzte. //Ist schon gut //, antwortete ich. Plötzlich fühlte ich mich total müde. Das alles überforderte mich einfach! Jetzt nachdem ich alles meinen Freundinnen dargelegt hatte und die Ereignisse ein wenig verarbeitet hatte, begann ich wieder darüber nachzudenken, wieso zum Teufel, wir uns per Gedankenübertragung unterhalten können! Da schoss mir ein Gedanke durch den Kopf! Kurz bevor ich die Bilder gesehen hatte, war ein seltsam vertrautes Gefühl durch meinen Körper geschossen. Dieses Gefühl kannte ich vom Schwur! Oh Gott! Mir wurde schlecht. Ob fern oder nah, ob falsch oder wahr, wir halten zusammen, hoffen und bangen, sind offen und ehrlich und helfen einander wirklich",murmelte ich leise. Natürlich! Wie hatte ich das übersehen können! //Leute ich weiß wieso wir uns unterhalten können! Der Schwur!// erklärte ich ihnen aufgeregt.
//Das klärt vielleicht dass Wie, aber nicht das Warum//, meinte Claire. Da hatte sie Recht. In dem Moment fiel mein Blick auf eine Uhr die in der Toilette hing und ich sog scharf die Luft ein. //Verdammt ich bin schon viel zu lange hier. Ich kriege bestimmt Ärger. Wir reden später weiter, okay? //, mit diesen Worten sprang ich auf und die Gedankenverbindung brach ab.Als die Schule vorbei war, war ich heilfroh dass ich diesen nervenaufreibenden Tag hinter mir hatte. Wie genau ich die Stunden überstanden hatte, konnte ich hinterher nicht mehr sagen, aber feststand dass ich absolut nichts vom Unterricht mitbekommen hatte. Erleichtert sog ich die frische Luft ein, doch die Erleichterung währte nicht lange, denn die vertraute Stimme hinter mir sorgte dafür dass ich mich verkrampft. Leya! Alles klar bei dir? Du wirkst etwas durch den Wind. Ein schlechter Tag?", fragte Will mit sanfter Stimme. Du bist das Einzige, was meinen Tag schlecht macht", zischte ich ohne mich umzudrehen. Will lachte leise, so dass ich eine Gänsehaut bekam und sagte:Ach Leya, Leya, Leya. Mir kannst du nichts vormachen. Du freust dich doch mich zu sehen. Ich weiß wie sehr du mich vermisst hast." Entgeistert drehte ich mich um. Will war doch krank. Dachte er ernsthaft, dass ich ihn nachdem was er mir angetan hatte noch mögen würde? Was lief in seinem Gehirn eigentlich falsch? Verstört wich ich zurück und sagte: Zum letzten Mal Will, lass mich in Ruhe. Ich will nichts mit dir zu tun haben!" Ich drehte mich um und ging mit festen Schritten los, aber ich kam nicht weit denn ich wurde festgehalten und von dem nächsten Idioten belästigt. Verblüfft sah ich den Spindidioten von heute Morgen an. Was willst du denn jetzt von mir?" Herrgott noch mal, was hatte ich getan um mich mit dem ganzem hier herumschlagen zu müssen? Ohne auf meine Frage einzugehen sagte der Spindidiot: Respekt, dich gleich mit den wichtigsten Typen der Schule anzulegen! Hältst dich wohl für super taff, was? Aber eins sage ich dir: Noch eine Aktion wie heute Morgen und du hast ein gewaltiges Problem, ist das angekommen?" Ich schnaubte und schoss zurück:Der einzige der hier eine Problem zu scheinen hat bist du, wenn du dich an Jüngeren vergreifst. Seh ich nochmal soetwas, dann kann ich dir jetzt schon mal versprechen, dass ich dann ebenfalls eingreifen werde. Ach und nur mal so, dass mit dem Einschüchtern kannst du gleich schon mal vergessen. Das klappt nicht." Die Augen von dem Typen vor mir verdunkelten sich und ich wusste dass ich mir einen Feind gemacht hatte, aber dass war mir egal. Na wir werden ja sehen ob du immer noch dieser Meinung bist wenn du ein paar Stunden in der Abstellkammer saßt", knurrte er. Cedric, Leon schnappt sie euch." Ich spürte wie zwei Händepaare nach mir griffen aber ich wich mit einer schnellen Bewegung aus und rammte einem von beiden die Faust in den Magen während ich herumwirbelte um dem anderen ein Beinchen stellte so dass er der Länge nach hinflog. Dann drehte ich mich zum Spindidioten und meinte mit einer hochgezogenen Augenbraue: Kostprobe gefällig?" Ich sah seinen erstaunten Blick und verdrehte die Augen. Vielleicht solltest du es ernster nehmen, wenn ich sage, dass ich mich nicht so leicht einschüchtern lasse." Der Idiot vor mir sah mich an und sagte überheblich grinsend: Wenn du nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen bist wie du sagst, was hat dann Will zu dir gesagt damit du so geladen bist? " Ich schluckte kaum merklich. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Dass zwischen Will und mir... dass ging niemanden etwas an! Es war Vergangenheit! Und zwar Vergangenheit, an die ich nie wieder zurückdenken möchte. Meine Worte sorgfältig wählend sagte ich:Ach nur eine kleine Meinungsverschiedenheit. Nichts was dich interessieren müsste. Im Übrigen habe ich nicht vor, weiter meine Zeit mit dir zu verschwenden. Ich habe nämlich noch Wichtigeres zu tun, also... Dann sehen wir uns wahrscheinlich das nächste Mal wenn du wieder den Idioten raushängen lässt." Ich drehte mich um und ging mit festen Schritten in Richtung Wald. Mist! Hoffentlich hatte ich den Spindidioten nicht zu schnell abgewürgt. Ich wollte nämlich nicht dass er der Sache mehr Bedeutung beimaß und nachforschte. Ich wollte nicht dass jemand etwas von meiner Schwäche mitbekam.
Kaum hatte der Wald mich verschluckt, wurden meine Schritte langsamer und die Wut auf die beiden Idioten verschwand und wurde durch etwas anderes ersetzt. Verzweiflung! Nein. Ich konnte jetzt nicht anfangen zu weinen. Ich ballte die Hände zu Fäusten und rannte los. Immer schneller wurde ich, aber es nützte nichts. Die Tränen rollten trotzdem über meine Wangen. Erst eine, dann zwei, bis schließlich ein ganzer Sturzbach meine Wangen überflutete. Nach Atem ringend blieb ich stehen und sah mich um. Ich stand auf einer kleinen Lichtung, in deren Mitte ein großer Baum stand. Ringsherum wuchsen lauter Blumen, die ich noch nie gesehen hatte. Sie waren lila, mit einem weißen Rand an den Blütenblättern. Im gelben Inneren war eine hellere Spirale zu sehen. Erschöpft ließ ich mich unter den großen Baum fallen und senkte meinen Kopf in meine Hände. Nur einen kurzen Moment ausruhen.
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Ja da ist das versprochene Kapitel. Ich weiß, dass es viel länger gedauert hat, als geplant, bis ich es endlich veröffentlicht habe, aber Wattpad hat erstmal das halbe Kapitel gelöscht 😑. Und jetzt ist es nicht mehr so gut, wie es einmal war. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ihr versteht es, obwohl ich sehr viele neue Infos reingepackt habe, trotzdem den Inhalt.Ihr habt ja jetzt erfahren, was mit Will passiert ist. Habt ihr erwartet, dass es so etwas heftiges sein würde? Und was haltet ihr so von Elijah?
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In einer anderen Zeit
FantasyMit Leyas Umzug ändert sich Ihr ganzes Leben. Ausgerechnet auf der kleinen Insel Island soll sie ein neues Leben beginnen. Der Start verläuft geradezu katastrophal. Nachdem sie sich mit den Badboys der Schule angelegt hat und obendrein noch eine una...