𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟣

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Er rannte. Er hatte keine Ahnung, wie lange. Aber das kümmerte ihn auch nicht sonderlich viel. Das Einzige was zählte, war, dass er es schaffen würde zu fliehen.
In Sicherheit zu sein. Das war das einzige Ziel vor seinen Augen.

Der Wind brachte seine Haarpracht vollkommen durcheinander, seine Klamotten waren teils gerrissen und dreckig, sowie sein verheultes Gesicht, welches von wenigen Kratzern geziert war.

Er wagte einen Blick nach hinten, sah jedoch niemanden. Trotzdem rannte er weiter. Er dachte nicht einmal daran, eine Pause einzulegen oder in irgend einer Art langsamer zu werden. Schließlich würde es nicht lange brauchen, bis sie seine Fährte aufgenommen hätten und ihm hinterher laufen würden.

Sein Herz raste in einer unnormalen Geschwindigkeit, während das Adrenalin durch seine Adern schoss.

Selbst als er drohte zusammenzubrechen, rannte er weiter.
Sein Mund war trocken, er bekam kaum Luft und Schwindel überkam ihn. Aber es machte ihm nichts aus. Würde er jetzt stehenbleiben, würden sie ihn finden. Und das dürfte nicht passieren. Auf gar keinen Fall.

Seine Sicht verschwamm erneut, durch die Tränen, die sich in seinen Augen gebildet hatten. Es hallte immer die selbe Frage in seinen Gedanken: Warum?

Selbst, wenn der junge Omega nie ein wirklich gutes Leben gehabt hatte, war er stets zufrieden. Schließlich hatte er seinen Bruder, welcher versprochen hatte, sein ganzes Leben auf ihn aufzupassen.

Und jetzt? Jetzt war er derjenige, der ihn verraten hatte, ihn zum Gejagten machte.

Doch was sollte Taehyung schon dagegen tun? Es würde keine Rolle spielen, welch einen Rang er hatte, er würde trotzdem gegen sie verlieren.
Auch, wenn sein Rang Schuld an der Verfolgung trug.

Was wäre, wenn er als Beta oder gar als Alpha auf die Welt gekommen wäre? Wäre er dann wirklich glücklich mit seinem Leben?
Es war unklar. Aber Taehyung war sich sicher, dass es so richtig war. Alles hatte seinen richtigen Platz, auch er als Omega. Er würde seine Bestimmung schon finden, eines Tages, wenn er es vielleicht schaffen würde zu entkommen und vollkommen frei zu sein.

Ein Geräusch war zu vernehmen und holte ihn so aus seinen hoffnungsvollen Gedanken. Er riskierte erneut einen Blick nach hinten, bereute es jedoch im nächsten Moment.
Denn durch seine Unaufmerksamkeit stolperte er über eine Wurzel, welche über dem Boden ragte. Ein schmerzvoller Laut entkam seinen Lippen, als er geradewegs mit dem Kopf auf dem Waldboden aufprallte.

Da er sich auf einem kleinen, etwas steilerem Hügel befunden hatte, konnte er sich nicht fangen und fiel stattdessen weiter, stoß sich dabei mehrfach.

Sein sowieso schon geschwächter Körper hatte seine Grenze erreicht. Taehyung konnte sich nicht erheben, er war zu schwach. Seine Glieder schmerzten, genau wie sein schon dröhnender Kopf. Verbittert begann er wieder zu weinen. Das konnte nicht wahr sein, nein. Es hatte nicht viel bis zum nächsten Rudel gefehlt. Also warum jetzt? Ein paar wenige Minuten hätte er durchhalten müssen.

Auch, wenn er sich sicher war, dass man ihn nicht hören würde, er sie nur hierher locken würde, begann er zu schreien. Er kannte nicht einmal den genauen Grund. Aus Frustration? Ein letzter, befreiender Schrei, bevor die Hölle beginnen würde? Oder war es doch, weil er Hilfe wollte?

Letztendlich entschied er sich für letzteres.
Der Omega begann so laut er konnte nach Hilfe zu schreien, wurde manchmal von seinen eigenen Schluchzern unterbrochen.

Bis er nicht mehr konnte. Die letze Kraft verließ seinen leblos wirkenden Körper. Nur noch einzelne Tränen verließen seine Augen. Und jetzt, wo seine Konzentration wieder sich selbst galt, bemerkte er den quälenden Schmerz. Aber nicht der, seiner Gliedmaßen, nein, den hatte er schon vorhin bemerkt. Es war sein Herz, welches noch immer schmerzvoll gegen seine Brust schlug.
Er war zutiefst verletzt, konnte immer noch nicht glauben, was passiert war.
Obwohl, eigentlich wollte er es nicht glauben.

Er hatte vollends versagt. Wenn sie ihn erstmal finden würden, dann wäre es vorbei.
Ja, er würde noch unter den Lebenden weihen, aber würde er es dann auch als leben bezeichnen?
Wenn sie ihn für ihre Nutzen und Bedürfnisse benutzen würden. Wollte er dann überhaupt leben?

Bei der alleinigen Vorstellung dieser zukünftigen Ereignisse und seines zukünftigen Empfindens, bekam er Gänsehaut.
Er hätte es nicht soweit kommen lassen sollen.

Und trotzdem wusste er es. Er hatte diese Vorahnung schon lange. Dass sie über ihn erfahren und jagen würden.
Jedoch war der Silberhaarige trotzdem so emotional und konnte nicht aufhören zu weinen.

Er wollte zurück. Zurück in seine kleine Hütte, die er stets als Zuhause betitelt hatte und zu seinem Bruder, von dem er dachte, geliebt zu werden.

Er hatte doch niemandem etwas getan, also warum war genau er solch ein Opfer?
Was hatte er getan, dass sein Bruder in so hinterging? Er war doch immer brav gewesen, hatte auf jedes Wort von ihm gehört. Er hatte nie etwas falsch gemacht, wie auch, wenn er nicht einmal die Gelegenheit dazu hatte?

Er kannte sich ja nicht einmal in diesem Wald aus. Nur durch die Abbildung an seiner Wand hatte er schätzen können, wo sich das nächste Rudel befand. Vielleicht war er auch in die ganz falsche Richtung gelaufen und befand sich nun mitten im Nirgendwo.

Wimmernd krallte er sich an den Anhänger der Kette, welche seinen verdreckten Hals schmückte. Dieses Schmuckstück war das Einzige, was von seinen Eltern geblieben war.

Wie sehr er sich wünschte, dass sie noch hier wären. Er würde so gerne noch einmal ihr Gesicht sehen, fragen, warum sie ihn denn verlassen hatten. Aber er konnte nicht. Er durfte seine Eltern ja nicht einmal wirklich kennenlernen.

Sein Kopf fühlte sich immer schwerer an, während immer mehr schwarze Punkte zu sehen waren. Er verlor das Bewusstsein.

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Willkommen zu meiner neuen Story 💓

Ich habe lange überlegt, ob ich sie hochladen soll, aber anfangs war ich so begeistert von dieser Idee, dass ich es doch machen musste :')

Ich hoffe, ihr werdet Spaß beim lesen haben ^^

𝙃𝙚𝙖𝙧 𝙢𝙚 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt