𝖼𝗁𝖺𝗉𝗍𝖾𝗋 𝟩

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Glücklicherweise nahm ihm Jungkook diese Entscheidung ab und legte ein noch warmes Croissant auf sein Teller, stellte ihm eine kleine Schale mit Marmelade daneben.

Er selbst nahm sich ein frisches Sandwich zur Hand und begann zu essen. Zuerst starrte der Omega den Teller vor sich nur an, ehe er sich daran machte, einen Bissen zu nehmen.
Und da war es schon um ihn geschehen. Das französische Gebäck schmeckte ihm so unglaublich gut, dass er sogar kurz davor war, sich ein zweites zu nehmen. Jedoch war er satt, vor allem, nachdem er noch etwas Saft getrunken hatte.

Dadurch, dass er so langsam gegessen hatte, musste er nicht lange warten, bis auch dein Gefährte zu Ende gegessen hatte.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragte der Alpha leise, urplötzlich und drehte sich zur Seite, um das Seitenprofil Taehyungs anschauen zu können. Selbst aus dieser Perspektive funkelten seine Augen unglaublich schön. "Ich bin letztes Jahr 19 geworden.", murmelte er und spielte mit seinen Fingern, die auf seinem Schoß ruhten.
Wegen dem intensiven Starren Jungkooks, hob er seinen Kopf nun doch an, schaute geradewegs in seine Augen. "Ich bin 22.", sagte der Dunkelhaarige, blinzelte jedoch noch immer nicht. Viel zu gefangen war er in dem Anblick des Omegas.

"Würdest du mir nun eigentlich erzählen, was passiert ist?", fragte Jungkook, setzte sich dabei richtig auf. Er wollte den Jüngeren nicht überfordern, aber es brannte ihm schon fast auf der Zunge. Er musste es einfach wissen.

Mit großen Augen schaute Taehyung in das Gesicht seines Gegenübers. Er sah schon fast so aus, wie ein verschrecktes Reh.
Fest presste er seine Lippen aufeinander. Früher oder später musste er es loswerden. Und anstatt davor wegzurennen, hatte er es lieber, wenn es endlich getan war. So würde eine Last von seiner Schulter fallen. Er würde sich leichter fühlen.

Hart schluckte er, bevor er begann zu sprechen: "Meine Eltern kannte ich nicht wirklich, sie sind schon von uns gegangen, als ich sehr jung war. Vielleicht so vier Jahre alt. Aber ich habe noch einen älteren Bruder. Zu dieser Zeit war er auch erst im Alter von 14, doch das hinderte ihn nicht daran, mich großzuziehen. Wie dir wahrscheinlich schon begannt ist, sind männliche Omegas sehr begehrt, weil sie so selten sind. Naja, mich hat's wohl einfach getroffen." Er machte eine Pause, sah bedrückt auf den Boden.

"Jedenfalls musste mein Bruder mich immer verstecken. Irgendwann hat er seine Gefährtin gefunden, wurde dann in diesem Rudel aufgenommen. Er hat mich zurück gelassen. Obwohl man das nicht so sagen kann. Er hat mich jeden Tag besucht, mir etwas zu essen gebracht. Selbst seine Gefährtin durfte ich kennenlernen. Aber gestern..." Sein Atem stockte. Er versuchte die richtigen Worte zu finden.

Sein Herz raste bei dieser Erinnerung und, dass das erst vor einem Tag gewesen sein sollte, wirkte fast schon surreal auf ihn.

"Ich wurde von lautem Heulen geweckt, was eigentlich ungewöhnlich ist, da ich etwas weiter weg vom Rudel, in einer ganz kleinen Hütte gelebt habe. Auf jeden Fall bin ich sofort raus gekommen, als ich es gehört habe. Danach hab' ich sie gesehen. Den RudelAlpha mit ein paar seiner Anhängern. Selbst mein Bruder war dabei. Sein Blick war starr auf mich gerichtet. Ich wusste, dass ich fliehen musste, sonst hätten sie mich gekriegt, ich-" Tränen versperrten ihm die Sicht, während er versuchte, seine Atmung wieder zu regulieren.

"Ich hatte solche Angst...", schluchzte er und stürzte sich in die Arme Jungkooks. Hier fühlte er sich sicher, beschützt. Als ob nichts an ihn rankommen könnte, solange die Arme des Alphas um ihn geschlungen waren.

Beruhigend strich Jungkook durch das silberne Haar. "Mein Bruder hat mir immer erzählt, was sie mit mir anstellen würden, wenn sie mich fänden. Deswegen habe ich diesen Unterschlupf auch nie verlasen, außer wenn wirklich nötig. Ich habe stets auf meinen Bruder gehört, also warum? Wie haben sie mich gefunden? Es konnte doch nur er gewesen sein, der es ihnen erzählt hat. Nur er und seine Gefährtin wussten von meiner Existenz. Ich habe doch überhaupt nichts, außer meinen Bruder und das etwas Ehre. Und jetzt? Jetzt hab' ich selbst meinen Bruder verloren und auch beinahe meine Ehre. Stell dir vor, was sie alles mit mir gemacht hätten."

Seine Stimme zitterte, brach zwischendurch sogar ab. Er wollte nicht weinen, aber wie sollte er denn nicht? Diese immense Angst saß immer noch tief in seinen Knochen. Diese Vorstellungen zerbrachen etwas in ihm, auch, wenn er nicht sagen konnte, was genau es war.

Ein überraschter Laut entkam seinem Mund, als Jungkook ihn hochhob. Er trug seinen Omega ins angrenzende Wohnzimmer, ließ sich dort auf das Sofa nieder, sodass Taehyung nun auf seinem Schoß saß. Der Dunkelhaarige hatte so etwas nicht erwartet und, dass es seinen Mate so verschreckt hatte, hätte er sich auch nicht denken können.

"Hör zu, Kleiner." , murmelte er in den silbernen Haarschopf, während seine Finger irgendwelche Muster auf den Rücken Taehyungs zeichneten, "Vielleicht ist es besser so, findest du nicht auch? Sehen wir mal davon ab, was hätte passieren können, sondern konzentrieren uns auf das, was passiert ist. Ich habe dich gefunden, kann dich gerade in meinen Armen halten. Was ist, wenn das so passieren musste? Wer weiß, wie lange du sonst noch alleine gelebt hättest? Vielleicht hätten wir uns sonst nie getroffen? Sieh das Positive drin. Jetzt bist du in vollkommener Sicherheit und brauchst nichts mehr zu befürchten. Du musst immer dankbar für das sein, was passiert. Schließlich kann es immer, wirklich immer schlimmer ausgehen." Während er das sagte, machte sich das Gefühl von Stolz in ihm breit.
Eigentlich war er nie jemand, der Dinge in Worte fassen konnte, aber, dass er seinen Mate so beruhigen konnte, machte ihn glücklich.

Fest drückte Taehyung seinen Kopf in die Halsbeuge Jungkooks, inhalierte währenddessen seinen Geruch.

Er hatte recht. Vielleicht hätte es wirklich so passieren sollen. Fragte sich nur, was die kommende Zeit mit sich nahm.

𝙃𝙚𝙖𝙧 𝙢𝙚 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt