Mika 1

Kapitel 16

Nach einer Woche war die Farbe aus meinem Gesicht gegangen. Es war schrecklich. Man sah immer noch leichtes Rot hervorschimmern. In dieser ganzen Woche hatte ich mit niemandem geredet. In dieser Woche hatte ich einfach nur den Untergang von Markus und Leon geplant. Inzwischen wusste ich ja schon das ich meine Gesichtsbemahlung ihnen zu verdanken hatte.

Dummerweise wollte mir nichts mieses einfallen. Was seltsam war, weil mir sonst immer miese Sachen einfielen. Diese Landluft schädigt eindeutig mein Gehirn.

,,Hey Papa wir gehen zum Training!'' Marlon von unten und ein hinterhältigen grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Wenn ich etwas konnte dann war das auf eine miese Art und weise zu demütigen. Ich lief aus meinem Zimmer und sprang voller Elan die Treppe runter. In der letzten Woche wo ich mich im Zimmer verprügelt hatte, hatte ich wenigstens Zeit Balett zu üben.

,,Ich komme mit.'' Strahlte ich die beiden an und bekam voller Genugtuung mit wie Leon entsetzt die Augen aufriss. ,,Papa!'' Rief er, so als wollte er das Papa mich daran hindert.

Mein Papa tauchte ganz plötzlich hinter mir auf und sah uns einen Moment verwirrt an. Dann schüttelte er den Kopf. ,,Leon nett doch eure Schwester mit. Außerdem versteht sie sich vielleicht gut mit Vanessa.''

Leon schnaubte nur. ,,Vanessa ist einer von uns. Vanessa gibt sich nicht mit stinkenden Mädchen ab!'' Papa warf ihm einen wartenden Blick zu, doch ich lächelte nur versonnen.

,,Ach Leon, ich möchte doch nur zugucken. Nicht gleich euren Bolzplatz in die Luft jagen. Wer bin ich denn?'' Lachte ich glockenhell und warf ihm dabei einen mörderischen Blick zu.

Dann stolperte ich los. Ich wusste ja inzwischen wo der Bolzplatz ist. Leon und Marlon folgten mir mit ein paar Metern Sicherheitsabstand und gerade als ich um eine Kreuzung biegen wollte knallte ich volle Kanne mit jemandem zusammen und flog auf meinen Allerwertesten.

,,Pass doch auf!'' Zischten wir gleichzeitig und an Hand seiner Stimme konnte ich schon erkennen das es der war wo ich gehofft hatte das er es nicht war.

,,Sag mal bist du eigentlich nur Blind oder blöd!?'' Wütend rappelte ich mich auf und er taht es mir gleich. Nun standen wir uns gegenüber. Er schnaubte wütend. ,,Das blind und blöd sein überlass ich so stinkenden Mädchen wie dir!'' Er spuckte es mir schon fast entgegen, und feindselig sahen wir uns an.

,,Hey was ist denn los?'' Fragte Marlon und zog mich leicht von ihm weg. ,,Er ist in mich reingerannt!'' Zischelte ich angriffslustig wie eine Schlange. Von Leon hörte man ein belustiktes schnauben.

,,Das glaubst du doch selber nicht.'' Ich sagte garnichts sondern lief einfach an ihnen vorbei. Ohja, vielleicht sollte ich ja auch mit so ein paar alten und sehr sehr peinlichen Geschichten auspacken.

Hinter mir hörte ich Markus und Leon leise Taschen und kichern. Nur blöd das ich kein einziges ihrer Worte verstand.

Nach einiegen Minuten konnte ich schon den Bolzplats, oder wie die Wilden Waschlappen ihn auch gerne nannten, den Teufelstopf sehen. Ich lief einfach weiter ohne mich von Leons und Markus gesichert beirren zu lassen.

Wer zu letzt lacht, lacht halt am besten. In dem Fall ich.