Tinkerbell (Oneshot)

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Hallo ihr Lieben, ehrlichgesagt habe ich länger überlegt, ob es wirklich richtig ist, diesen Oneshot in der momentanen Situationen zu posten. Ich bin erschüttert von dem, was in der Ukraine passiert, was diesem Land und den Menschen angetan wird. 

Ich weiß, dass viele Fanfiction lesen, um sich abzulenken, von zu vielen Gedanken, von Angst, von dem was passiert, und genau deshalb hab ich mich letztendlich auch dafür entschieden, den Oneshot zu posten. Ein kleines, hoffentlich halbwegs lustiges Szenario. Ich weiß, dass Karneval in Berlin nicht sehr verbreitet ist, trotzdem fand ich die Vorstellung ganz amüsant und ich hoffe ihr auch. 

Passt auf euch auf! <3 


Gemütlich, mit einem Glas Sekt in der Hand, spazierte sie durch den großen, geschmückten Saal, auf der Suche nach Robert. Sie war inzwischen seit über einer Stunde anwesend und war ihm bis jetzt noch immer nicht über den Weg gelaufen, obwohl er fest versprochen hatte, dass er sich zumindest mal kurz blicken lassen würde. Karneval war zugegebenermaßen nicht so sein Ding, ihrs ja auch nicht, und trotzdem fand sie es inzwischen ganz lustig, die Verkleiderei, die Musik. Wann hatte man schon mal die Chance, sämtlichen Spitzenpolitiker auf lustigste Weise kostümiert und bunt geschminkt über den Weg zu laufen? Gerade, als sie dabei war, sich einen weiteren Schluck aus ihrem Glas zu genehmigen, erblickte sie zu ihrer Verwunderung seinen dunklen Haarschopf, nur ein paar wenige Meter entfernt. Sie konnte es sich nicht erklären, schließlich war sie den Raum inzwischen mehrfach abgegangen, als hätte er sich vor ihr versteckt. Egal. Sie verwarf den Gedanken eilig, schlenderte stattdessen näher und näher auf ihn zu, bis sie direkt hinter ihm stand. Grinsend tippte sie ihm auf die Schulter. „Annalena." Er schien sich aufrichtig zu freuen, sie zu sehen und ließ seinen Blick für einen Moment ungeniert wandern, wobei ihr plötzliches Auftauchen und ihr unerwarteter Anblick ihm glatt die Sprache zu verschlagen schienen. „Du siehst sehr...süß aus", drückte er sich pragmatisch wie immer aus, was sie unaufhaltsam schmunzeln ließ. Sie stemmte eine Hand in die Hüfte, schaute selbst an sich hinab. „Süß? Wirklich? Ich hatte ehrlich gesagt das andere Worte mit S im Sinn gehabt, aber man kann scheinbar nicht alles haben." Er realisierte schnell, was sie meinte, räusperte sich. Zugegebenermaßen, das hellgrüne Kleid, das sie trug, war freizügiger als alles, worin er sie in den vergangenen Jahren zu Gesicht bekommen hatte. „Ich wollte nicht übergriffig sein." Sie zwickte ihm bei seinem ungewollt verlorenen Gesichtsausdruck knuffend in die Seite. „Robert, wir kennen uns jetzt schon so viele Jahre. Du könntest niemals übergriff sein" Er war sich inzwischen ziemlich sicher, dass sie bereits das ein oder andere Glas Alkohol intus hatte und schüttelte grinsend den Kopf. „Ist es erlaubt, zu fragen, als was du verkleidet bist? Ich kenne mich, was die Karnevals-Etikette angeht, nicht so gut aus, wie du weißt." Ein breites Grinsen lag auf ihren Lippen. „Ich ja auch nicht, aber eigentlich dachte ich, dass es ziemlich offensichtlich ist." Er blickte fragend drein, ließ seinen Blick erneut von ihrem Kopf bis zu ihren Füßen wandern, doch in seinen Augen thronten weiterhin dicke Fragezeichen. „Disney, Peter Pan, Tinkerbell. Klingelt da was?" Erkenntnis machte sich auf seinem Gesicht breit. „Doch klar, sorry, Tinkerbell also." Sie winkte ab. „Nicht schlimm. Apropos Tinkerbell, ich werde heute Abend deine Wunschfee sein und du kannst dir alles wünschen, was du willst", stolperte die Überlegung nur so aus ihrem Mund. Das kam überraschend und er wusste für einen Moment nicht, wie er auf das verlockende Angebot reagieren sollte. „Alles, was du willst", betonte sie ein weiteres Mal, als er nach einer Weile immer noch nicht mit einer verbalen Reaktion rausgerückt war. „Vielleicht noch ein Glas Bier, aber das kann ich mir auch selbst holen, wirklich", beteuerte er, wovon sie sich jedoch nicht beeindrucken ließ. „Ein Glas Bier also, kommt sofort. Beweg dich nicht vom Fleck." Ihm blieb nichts anderes übrig, als dabei zuzusehen, wie sie von dannen zog, in ihrem grünen Kleidchen und damit nicht nur seinen wandernden Blick sicher hatte. Auch, wenn er sich das zu Beginn nicht hatte eingestehen wollen, sie sah unglaublich aus.

One Shots & Short Stories (Annalena Baerbock x Robert Habeck)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt