Hallo ihr Lieben, ein wenig verspätet findet ihr hier meinen Oneshot zum Bundesparteitag bzw. zur Verabschiedung von Annalena und Robert als Parteivorsitzende. Wahrscheinlich bin ich ein wenig zu dramatisch ausgeschweift, vielleicht ist auch alles ein wenig übertrieben, aber ich war einfach in der Stimmung, es so zu schreiben und ich hoffe, ihr mögt es irgendwie.
Wie immer freue ich mich über euer Feedback und wünsche euch ein schönes Wochenende! <3
Als er sie an diesem so besonderen Tag zum ersten Mal in ihrem blauen Kleid erblickte, wurde ihm überraschend warm ums Herz und er hielt einen Moment inne, um ihre Silhouette aus der Ferne zu beobachten. Er hatte sie schon lange nicht mehr so gesehen, hatte schon länger nicht mehr die Gelegenheit gehabt, sie so wahrzunehmen, so befreit, lachend und losgelöst, Annalena eben. Ihre vergangenen Begegnungen der letzten Wochen waren in den meisten Fällen im Rahmen ihrer Ministerposten zu Stande gekommen, wo sich beide vor allem um Professionalität bemüht hatten und es keine Zeit gegeben hatte für Gespräche privater Natur.
Es war kein Geheimnis, dass sie sich auseinandergelebt hatten. Von dem ehemals bedingungslosen Vertrauen, dem gegenseitigen Rücken freihalten und dem blinden Verständnis, war zu seinem Bedauern nicht mehr viel übriggeblieben. Es hatte keinen Streit gegeben, keinen großen Knall, wie es von der Presse gerne behauptet wurde. Es war einfach so passiert. Sie hatten sich aus den Augen verloren, hatten sich immer weiter voneinander entfernt, bis es kein Zurück mehr gegeben hatte. Wenn er nur an die Anfänge zurückdachte, an die Zeit vor vier Jahren. Er hatte ihr das nie gesagt, niemandem, um genau zu sein, doch er hatte sich zu Beginn ein wenig in sie verguckt, vielleicht sogar verliebt, in ihre Stärke, ihr Selbstbewusstsein, ihren Kampfgeist, verliebt, nicht im klassischen Sinne. Sie war einfach so anders gewesen als alles, was er bis dahin gekannt hatte, ein unerwartetes Leuchten, das jeden Raum bis in seine letzte Faser vollständig eingenommen hatte und es bis heute noch tat. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte es nicht in Worte fassen können, diese Gefühle für sie, die sich zu seiner Überraschung irgendwann ganz von selbst verflüchtigt hatten. Doch ihm war bewusst, dass wenn er nur tief genug graben würde, den Ballast der letzten Jahre, vor allem den des vergangenen, abwerfen würde, dann wären sie wieder da, diese Gefühle, und würden ihn wahrscheinlich umso heftiger erfassen. Momentan würde es ihm schon reichen, wenn sie zumindest wieder halbwegs locker miteinander umgehen könnten, er nicht jedes Mal Angst vor einem verkrampften Gespräch oder einer halbherzigen Umarmung haben musste, die sie beide nicht wollten. Ja, es hatte sich viel verändert. Ihr Job hatte sie verändert, sie beide, Verpflichtungen und wachsende Verantwortung. Übrig geblieben waren viele Fragezeichen, Unsicherheit und die schmerzliche Gewissheit, dass es wahrscheinlich nie wieder so wurde, wie damals.
Nachdem er ihren Anblick ein letztes Mal in sich aufgenommen hatte, steuerte er schließlich auf sie zu. Schritt für Schritt. Es war wichtig, dass sie vor ihrem letzten, gemeinsamen Auftritt wenigstens einmal ihre geplante Rede durchsprachen, um peinliche Zwischenfälle und unnötige Verhaspler zu vermeiden. Ihr herzliches Lachen schallte in seinen Ohren, durchströmte ihn von Kopf bis Fuß. „Annalena, hey." Sie hatte ihn nicht kommen sehen, nicht kommen hören, das verriet ihm das kurze Zucken ihres Oberkörpers. Ihr Blick war überraschend sanft, als sie sich zu ihm umdrehte und ihn überkam der plötzliche Drang, sie einfach an sich zu ziehen, in eine Umarmung, die längst überfällig war, doch er widersetze sich, rang sich stattdessen zu einem schmalen Lächeln durch. „Robert, hi. Alles gut bei dir?" Der wohl lieb gemeinte Smalltalk tat ihm mehr weh, als er hätte ahnen können, weil es ein weiterer Beweis dafür war, wie weit sie sich voneinander entfernt hatten. „Ja, alles gut so weit. Ich hoffe bei dir auch? Wollen wir vielleicht einmal die Rede durchspreche, einfach so fürs Gefühl?" Nickend stimmte sie zu und lief schließlich viel zu stumm neben ihm her, während sie sich auf die Suche nach einem etwas ruhigeren Ort machten.
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One Shots & Short Stories (Annalena Baerbock x Robert Habeck)
FanficIhr findet hier eine Sammlung von One Shots und Short Stories, kleine Momente, Szenarien, die ich schriftlich festhalten wollte. Einen Ort, wo man für kurze Zeit eintauchen kann, in ein Allerlei unterschiedlichster Emotionen. :) Bitte beachtet, das...